Dämmergeist | WindClan | zweiter Anführer

Es war ein kühler Morgen, als Dämmergeist seine Augen aufschlug. Sogar in dem sonst so angenehm warmen Bau war es eisig kalt. Bei so einem Wetter würde der graue Kater am liebsten den ganzen Tag in seinem gemütlichen Nest liegen bleiben und schlafen. Doch der Krieger wusste, dass sein Clan – vor allem zu dieser Jahreszeit – ihn brachte. Er hatte ohnehin schon vor, Jagen zu gehen, obschon dies nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehörte. Dennoch brauchte der WindClan Beute. Dies veranlasste ihn dazu, widerwillig aufzustehen. Kurz reckte er sich so vorsichtig es ging, um die noch schlafenden Katzen um ihn herum nicht zu wecken.
Dann trat der blauäugige Kater ins Freie. Sofort schlug ihm ein frostiger Wind ins Gesicht und ließ sein ungewöhnlich langes Fell anmutig flattern. Dämmergeist zog seinen Kopf ein, um wenigstens sein Gesicht vor der Kälte zu schützen. Vor dem Bau blieb er stehen und sah mich im Lager um. Die Sonne war gerade erst aufgegangen, jedoch war das Lager fast vollkommen leer. Anscheinend ließ das Wetter jeden im Bau verschwinden. Leise seufzte der Kater, setzte sich hin. Er musste wohl oder übel warten, bis ein paar mehr Katzen auf den Beinen waren, um die eine oder andere Patrouille anzuweisen.
In Gedanken versunken starrte Dämmergeist auf seine grauen Pfoten. Immer abwechselnd ließ er seine Krallen aus- und wieder einfahren, wie er es immer tat, wenn ihm gerade langweilig war. Nach einer kurzen Weile setzte der zweite Anführer sich dann auf und putzte sich ausgiebig. Erst, als sein langes, grauschwarzes Fell sauber glänzte, widmete er seine Aufmerksamkeit den Katzen um ihn herum. Inzwischen waren wenige Katzen aufgestanden und nahmen sich etwas vom niedrigen Frischbeutehaufen. Erst bei dem Gedanken an die leckere Beute knurrte sein Magen. Vom Hunger angetrieben machte Dämmergeist sich auf den Weg zum Frischbeutehaufen. Nach langem Überlegen wählte er ein kleines Kaninchen. Das letzte Mal, als er etwas zu sich genommen hatte, war zu lange her und Dämmergeist verdiente ein ordentliches Essen. Nachdem er das kleine braune Tier verspeist hatte, vergrub er die übergebliebenen Knochenreste und setzte sich wieder auf den ursprünglichen Platz vor dem Kriegerbau. Als ich er den Himmel sah, bekam er nur graue Wolken zu sehen. >Hoffentlich wird es nicht regnen...< Kalter Wind blies ihm wieder ins Gesicht und er fröstelte. Dämmergeist kauerte sich auf den Boden und legte seinen kleinen Kopf auf die Pfoten. Während er sich entspannte, überlegte er sich, was er heute noch alles tun wollte. Sobald mehr Katzen wach waren, würde er zwei Patrouillen anordnen, von denen er eine leiten würde. Kaum merklich seufzte der Kater und genoss die Ruhe.