Gast Gast
| Thema: Warrior Cats - Die Prophezeihung einer neuen Welt Sa Jan 15, 2011 7:27 pm | |
| Ohmeingott! Liest euch das nicht durch! Es ist viel zu lang! Es hat ungefähr 3500 Wörter xD ...und das ist nur das 1. Kapitel O.o ...und ich liebe es :3 Es ist sozusagen ein Spoiler für unser (Schneesturms und mein) Warrior-Cats-Comic, das wir angefangen haben. Ihr könnt euch auch lieber das Comic durchlesen (wenn Schneesturm die 1. Seite fertig coloriert hat). Suche dazu in er Kreativ Ecke nach dem Thema "Warrior Cats - Die Prophezeihung einer neuen Welt" *Plötzlich einfach sinnlos in Englisch schreib* Yes... 3500 words... so many words... but I hope, you will like the story! (: *plötzlich wieder in Deutsch schreib* - Kapitel 1:
Okay, in dem Spoiler sind nun mehr als 3500 Wörter. Und ich bin so stolz auf jedes einzelne von ihnen. :3 Ich liebe dieses Kapitel. Ich hoffe, ihr werdet es auch mögen...
Warrior Cats – Die Prophezeiung einer neuen Welt
MondClan Kapitel 1: Freundliche Begegnung
Eisiger Wind pfiff durch die hohen Baumkronen eines nahe gelegenen kleinen Waldes. Es war bereits Dezember, doch es hingen noch einige Blätter an den meterhohen Bäumen. Ein wenig Schnee bedeckte ihre Äste und bunten Blätter. Der Wind blies stärker und schüttelte die Bäume und ihre Äste wild hin und her. Einige Blätter hielten der Kraft des Windes nicht stand und fielen zu Boden, den dutzende Farne und kleine Sträucher bewucherten. Es hingen sogar noch einige verfaulte Beeren an den Büschen. Inmitten des dichten Gestrüpps konnte man das Rauschen eines Baches hören. Leise lief er den herbstlichen Wald entlang. Seine Ufer waren mit Steinen und ein wenig Sand und Kies bedeckt. An einer bestimmten Stelle erkannte man auch einen Wasserfall. Tosend stürzten sich die rasenden Wassermengen in die Tiefe. Auf einem der hohen Felsen, die sich unter dem Wasserfall stapelten, sah man auch den dunklen Umriss eines Tieres. Die schwarz-weiße Katze saß auf einem riesigen Stein und starrte in den tobenden Wasserfall. Dies war nicht das erste Mal, dass sie sich hier befand. Nein, im Gegenteil – sie ging öfters hierher, sie liebte den Wasserfall. Hier konnte sie in Ruhe dasitzen und über alles nachdenken, während sie in die Untiefen des Wassers starrte. Ihr gräuliches Ohr zuckte plötzlich. Sie stand auf und lugte nach unten auf den Boden. Ihre Nase nahm einen bekannten Geruch wahr. Ihre Augen durchsuchten das Gestrüpp unterhalb des Felsens nach der Maus, die sie ausgemacht hatte. Sie blinzelte kurz und entdeckte das kleine Tier. Die graue Nase des Nagers sah unter einem dichten Farngebüsch hervor. Stehend beobachtete die Kätzin das scheue Tier von oben. Ihre Zunge leckte über ihre schön angefeuchtete Nase. Doch sie musste ganz still sein, sonst würde sie die Maus erschrecken. Geschickt tapste sie an den Rand des Felsens. Dann stemmte sie sich mit ihren Hinterbeinen in die Luft. Das kleine Tierchen unter ihr erhob sich und wollte wegrennen, doch da war es bereits zu spät. Die schwarz-weiße Katze hatte es bereits zwischen den Krallen. Letztendlich tötete sie das graubraune Nagetier durch einen Biss in den Nacken. Genüsslich fing sie an, die Maus zu verspeisen. Plötzlich hörte sie Musik. Nein, besser gesagt Gesang. Es war eine wundervolle Stimme, die ihren schönen Ton zu hören ließ. Die Kätzin schloss die Augen und lauschte dem wundervollen Gesang. Sie fühlte sich glücklich, ihre Ohren waren wie im Himmel der Stimmen. Noch nie hatte sie etwas so Schönes gehört. Auch wenn sie kein Wort davon verstand, denn diese Sprache war ihr nicht geläufig. Die Katze öffnete kurz die wunderschön blauen Augen, um erneut einen Bissen von der erbeuteten Maus zu nehmen, dann schloss sie die Augen wieder. Glückliche Gefühle durchströmten sie. Doch abrupt brach der Gesang ab. Die Katze öffnete erneut die Augen, entwich ihrer glücklichen Traumwelt und kehrte in die echte Welt zurück. Sie blickte zu ihrer Beute, von der nur noch die Knochen übrig waren, und streckte sich kräftig. Doch wieso hörte der Gesang plötzlich auf? Die schwärzliche Katze sah sich um. Tatsächlich roch sie etwas Merkwürdiges. Als der Geruch stärker wurde, erkannte sie, dass sie Katzen wahrnahm. Sie schienen näher zu kommen. Ein Schauer überzog die Kätzin, denn der Geruch dieser Katzen war ihr unbekannt. Schon oft hatte sie über wilde, kämpferische Katzen in dieser Gegend gehört und vielleicht waren das welche von ihnen. Hastig versuchte sie, zurück auf ihren Felsen zu springen, doch sie rutschte vom glatten Stein ab und fiel zurück auf den moosbewucherten Boden. Ihr Kopf drehte sich ängstlich in die Richtung, aus dem der Geruch kam. In der Ferne nahm sie die Umrisse der Katzen wahr, die sie roch. Die Kätzin verfiel beinahe in Panik, sie hatte Angst. Erneut versuchte sie, den Felsen zu erklimmen, doch durch die Nervosität war das momentan unmöglich. Ihr Blick wendete sich wieder den fremden Katzen zu. Doch anstatt sich voller Angst zusammenzukauern, stellte sie sich den Katzen gegenüber in Kampfposition, obgleich sie wusste, dass sie bestimmt nicht so stark wäre, wie die Fremden. Doch sie entspannte ihre Muskeln wieder, als sie bemerkte, dass die anderen Katzen ruhig, gelassen und nicht kämpferisch, aggressiv oder angriffslustig, näher kamen. Eine davon, sie schien eine junge Kätzin zu sein, war ziemlich klein und ihr Fell war bis auf einige hellbraune Flecken vollkommen weiß. Das Fell hatte eher eine mittlere Länge und durch die bräunlichen Flecken sah es etwas verschmutzt aus. Die zweite der Katzen, vermutlich ein Kater, war viel größer als die andere. Sein Fell hatte an den meisten Stellen einen warmen Braunton, der Rücken des Tieres war jedoch schwärzlich angefärbt. Neugierig starrte er die schwarz-weiße Kätzin mit ihren schillernden, blaugrünen Augen an, bevor die kleine Gruppe sie erreichte. Die weiße Kätzin beobachtete die Fremde und wirkte, als ob sie die schwärzliche Katze von Kopf bis Fuß musterte. Letztendlich zeigte sie ein leichtes Lächeln und fragte neugierig: „Wer bist du? Du hast keinen Geruch einer ClanKatze. Wie heißt du?“ Höflich verneigte sich die Schwarz-weiße und antwortete in einem respektvollen Ton: „Ich bin eine Streunerin, ich habe keinen Namen. Obwohl...“ Kurz wandte die Kätzin die Augen von den ihr fremden Katzen ab, bevor sie die Pupillen wieder auf die Weiße richtete. „Ich habe einen Namen. Zumindest nennen mich viele so, weil ich mich oft dort aufhalte. Mein Name ist Fluss.“ Erneut verneigte sie sich leicht vor den anderen. „Du brauchst nicht so respektvoll mit uns umgehen, Fluss. Wir sind ja auch nur einfache Katzen wie du und keine Clananführer oder Ähnliches.“, sprach der Größere zu ihr und lies ein leises Lächeln in seinem Gesicht hervor scheinen. Fluss musste ein Kichern unterdrücken und ihre Mundwinkel zogen sich nur ein wenig hoch. „Wie heißt ihr, wenn ich fragen darf?“, fragte sie freundlich. „Also mein Name ist Kirschblüte.“, antwortete ihr die Kleinere, wippte mit ihrem langen Schweif kurz zu dem braunschwarzen Kater und sprach weiter: „Und das ist Herbstwind. Wir sind treue Krieger des MondClans.“ „MondClan?“ Fluss neigte verwirrt den Kopf. „Was meint ihr damit?“ Verwundert wandte sie ihren Blick zu Kirschblüte. Herbstwind sprach diesmal jedoch: „Was? Heißt das, du weißt gar nichts über die Clans?“ Entsetzt wanderte er mit seinem verwunderten Blick zu Kirschblüte, die dies kurz erwiderte und dann schauten die zwei wieder zu Fluss, als diese antwortete. „Ich glaube nicht, dass ich je etwas darüber gehört habe. Mir wurde immer nur von wilden, aggressiven Katzen erzählt, die in der Nähe leben. Ich wüsste nichts über Clans.“ „Nun ja,...“, es war Kirschblüte, die sprach, „Es gibt hier im Gebiet vier Clans. Es sind Gruppen aus wild lebenden Katzen, die sich zusammengeschlossen haben. Sie sorgen füreinander und passen auch auf, dass keine Katze aus einem feindlichen Clan in ihr Territorium kommt. Wir sind aus dem MondClan. Es gibt noch den EisClan, den SturmClan und den...“, die kleine Kätzin zog ihre Mundwinkel zu einem leisen Knurren zusammen, „SonnenClan. Sie kämpfen gegeneinander um ihre Territorien, keiner darf andere Territorien betreten. Aber das Clan-Leben hat auch seine guten Seiten, da man mit anderen Katzen zusammenlebt und der gesamte Clan sorgt sich um das Wohlergehen der Clan-Mitglieder.“ Neugierig sog Fluss jedes Wort auf, das aus dem Mund der MondClan-Katze kam. Ihre Gedanken zogen sie hin und her. Clans! Gruppen von Katzen, die sich um einander kümmern! Die zueinander halten! Die füreinander da sind! Sie wurde ganz nervös bei dem Gedanken, wie es sich wohl anfühlen würde, Mitglied eines KatzenClans zu sein und mit anderen Katzen zusammen zu leben. „Ihr müsst mir unbedingt mehr davon erzählen!“ Fluss’ Augen glänzten wissbegierig. Sie wollte unbedingt mehr erfahren. Ihr Fell kribbelte und sie wartete gespannt auf weitere Erzählungen über das Leben in einer Gruppe von Katzen, einem Clan. Doch anstatt ihr noch weiteres zu erzählen, sprach Kirschblüte: „Wenn du schon so wissbegierig bist, wieso willst du es dir dann nicht einfach mal ansehen? Es würde bestimmt nichts ausmachen, wenn du einmal zu unserem Lager kommst.“ „Zu eurem Lager? Heißt das, ihr habt einen eigenen Wohnort, wo ihr lebt und so? Das ist so toll!“ Fluss’ Funkeln in den Augen wurde immer stärker. Bald würde sie den MondClan kennen lernen. Zwar hatte ihr Kirschblüte nicht viel über das Clan-Leben erzählt, aber sie war trotzdem aufgeregt darüber. Vielleicht kann ich mich den Katzen ja auch anschließen! Das wäre so toll!, dachte sie. Nervös verlagerte sie ihr Gewicht von einer Pfote auf die andere. Sie bemerkte es nur leicht, als Herbstwind die kleine Kirschblüte merkwürdig anstarrte und ihr etwas Unverständliches in ihr hellbraunes Ohr flüsterte. Die Weiße schüttelte sanft den Kopf und wendete ihren freundlichen Blick erneut Fluss zu, die weiterhin nervös von einer Pfote auf die andere stieg. Nie hätte die schwarz-weiße Katze gedacht, dass es in diesem Gebiet so viele Katzen gäbe, geschweige denn, ganze Katzengruppen. Sie wollte sie sehen, wollte sich ihnen anschließen, denn sie war nicht sehr gerne alleine. „Na dann“, fing Kirschblüte an, zu reden, „Lass uns los gehen!“ Ihr Körper drehte sich zum Ausgang des Waldes und die zwei Fremden gingen der Schwarz-Weißen voraus. War das Lager gar nicht im Wald? Doch egal, wo es war, Fluss wollte es unbedingt sehen. Plötzlich zucken ihre Ohren, als sie merkte, dass Herbstwind sie misstrauisch anstarrte. Seine Lippen bewegten sich, als der MondClan-Krieger seinen Kopf zurück zu Kirschblüte wendete, und Fluss nahm auch wahr, dass er sprach, doch sie konnte nicht verstehen, was er da sagte. Langsam schlich sie sich näher an die zwei Katzen heran, um ihrem Gespräch zu lauschen. Kirschblüte wisperte etwas zu Herbstwind. „...sie singt in der alten Sprache, Herbstwind, das hast du doch gehört...“ Weiteres konnte Fluss nicht verstehen, da der Blick der Weißen sich von Herbstwind abwendete, doch die Schwarz-weiße bemerkte, dass sich der Mund von Kirschblüte weiterhin bewegte. „Aber was wäre, wenn sie...“ Herbstwind sprach dies, doch er brach abrupt ab, als Fluss, die direkt hinter ihm ging, in sein Blickfeld kam. Diese senkte den Kopf, ließ sich ein wenig nach hinten abfallen und schämte sich dafür, dem Gespräch der zwei gelauscht zu haben. Doch als Kirschblüte zu ihr sah, lächelte die kleine weiße Kätzin sie freundlich an und ließ sich auch ein wenig nach hinten abfallen, bis sich ihre Pfoten direkt neben denen von Fluss bewegten. Anscheinend hatte sie nicht gemerkt, dass Flusslied ihnen zugehört hatte. Der schwarz-braune Krieger verlangsamte sein Tempo nur für kurze Zeit und trottete vor den zwei Katzen her. „Wie ist es so als Streuner?“, fragte Kirschblüte neugierig. Fluss brauchte ein wenig, um die richtigen Worte zu finden. Sie wollte der Katze, die sie so liebevoll und wissbegierig anstarrte, nicht sagen, dass das Streunerleben langweilig und einsam war. Doch die Schwarze wollte auch nicht so klingen, als ob es jetzt das Tollste der Welt war und man jeden Tag Neues lernen und entdecken kann. Doch am meisten wollte sie ihr nichts davon erzählen, dass sie nicht ganz Streunerin sei. Schnell schob sie diesen Gedanken beiseite und suchte sich aus den anderen Gedanken die Antwort. „Es ist...“ Sie dachte wieder daran, dass sie nicht nur wild lebte. Fluss konnte den Gedanken nicht einfach wegwerfen. Ihr war es peinlich, dass sie manchmal zu Zweibeinern kommen musste, um sich etwas zu Essen zu holen. Sie schaute auf den Boden und bemühte sich auch nicht weiters, den Satz zu vollenden. Wie würden die zwei Katzen reagieren, wenn sie ihnen ihr Geheimnis verriet? Keiner würde sehr über die Nachricht erfreut sein, eine Katze zu kennen, die sich mit Zweibeinern abgibt. Und doch musste Fluss manchmal bei Zweibeinern um Nahrung betteln, da sie sonst verhungern würde. Die Weiße schien zu bemerken, dass Fluss den Satz nicht vollenden würde. Sie schob ihre braunen Augen zur Seite und schaute die Kätzin an, bevor sie ihren Blick auf den Boden unter ihnen warf. Anscheinend wollte Kirschblüte Fluss auch nicht weiter ausfragen. Die Schwarz-weiße sah zu ihr und bemerkte ihren hinunter hängenden Kopf. Sofort sprach sie: „Es ist nicht schlimm oder so, wenn du das denkst!“ Die Weiße hob ihren Kopf und ihre dunkelbraunen Augen blickten Fluss an. „Wirklich nicht! Es ist toll, man entdeckt jeden Tag Neues!“, sprach die schwarz-weiße Kätzin weiter. „Aber es ist einsam, oder?“ Kirschblüte starrte sie mit gedämpftem Blick an. Fluss nickte nur leicht.
Plötzlich sah sie verwirrt um sich. Sie waren weit gegangen seit Fluss sich den zweien angeschlossen hatte. Das Blätterdach war hier viel niedriger und manchmal zogen durch die Kälte brüchige Äste an ihr vorbei und streiften ihr schwarz glänzendes Fell. Auch gab es hier nur wenig Farne und Büsche. Nur vereinzelt wuchsen die grünen Farnwedel und die fast blätterlosen Sträucher aus dem mit bunten Blättern überhäuften Boden. Das Rauschen des Baches war überhaupt nur mehr leise zu hören. Wie eine stille Melodie konnte man das leise Geräusch wahrnehmen, das auf die riesigen Steine deutete, über die sich eine steile Wand aus Wasser nach unten drängte. Fluss neigte ihren Kopf nach vorne. Tatsächlich waren sie weit weg vom Fluss und bald schon würden sie den schützenden Wald verlassen. Die schwarz-weiße Katze sah verwirrt zu der Katze neben ihr, als diese plötzlich weiter sprach. Fluss war völlig in die Landschaft vertieft und erschrak fast, als Kirschblüte redete. „Das hatte ich mir gedacht. Es muss nicht leicht für dich sein, ganz alleine zu sein. Und zwar das ganze Leben lang.“ Fluss nickte traurig und dachte kurz danach an die Zeit, als sie noch ein kleines Junges gewesen war. Damals war sie nicht einsam, sondern bei ihrer Familie. „Aber man ist nicht immer alleine.“, sprach sie, ihren Blick zu der weißen Katze gewendet. Diese nickte und wirkte dabei ziemlich ungläubig.
Herbstwind drehte seinen Blick nach hinten. „Wir sind bald aus dem Wald hinaus.“, sprach er, „Dann fehlt uns nur noch ein kleines Stück bis zum Lager.“ Fluss bemerkte seine dunkelblauen Augen, die sie düster anstarrten. Warum hatte er so viel Misstrauen in sie? Natürlich kannten sie sich nicht lange, aber das empfand Fluss nicht als normalen Grund für sein Misstrauen. Trotzdem war sie fremd für die Katzen, und das wusste sie. Ein paar Schritte weiter und die schwarz-weiße Katze konnte in der Ferne bereits Licht durch das Gebüsch hindurch schimmern sehen. Ein kurzer Schauer überzog ihr Fell. Bald würde sie den Schutz des Waldes verlassen. Aus ihrer Heimat gehen. Doch diese Gedanken legten sich schnell, als sie weiter vorne zwei fremde Katzen durch das Gebüsch sah. Auf der mit Schnee bedeckten Wiese, die sich in der Ferne vor dem Wald entfachte, standen sie sich gegenüber. Fluss musste blinzeln, als sie in das Licht sah, das von dem hellen Schnee zurückgeworfen wurde. Dadurch konnte sie die Gestalten nicht näher erkennen. Bloß, dass es Katzen waren. Herbstwind blieb stehen und lugte zu ihnen hinüber, doch als Kirschblüte und Fluss den Krieger einholten, ging auch er weiter. Nun konnte man die Gestalten besser erkennen, doch immer noch verriet der blendende Schnee die Fellfarben der Katzen nicht. Jedoch konnte Fluss erkennen, dass die eine noch sehr klein war. Fluss’ Blick schweifte über Kirschblüte zu Herbstwind. Der braune Krieger hatte seine Ohren aufgestellt, seine Nase hoch erhoben und seine Augen fixierten die zwei Katzen ein paar Sekunden lang, bis er seine Sinne wieder zurücksetzte. „Frühlingsduft trainiert mit Eichelpfote das Kämpfen.“, stellte er fest. Frühlingsduft? Eichelpfote? Heißt das, es gibt noch mehr MondClan-Krieger? Fluss streckte den Kopf nach vorne und zog ihre Augen zu Schlitzen zusammen, um die schattenhaften Gestalten im Schnee wahrzunehmen. Sie erkannte den Umriss der Größeren und bemerkte, dass diese pechschwarzes Fell hatte. Nur die rechte Vorderpfote und der Schweif waren zwischen dem leuchtenden Schnee nicht erkennbar, vermutlich waren sie weiß. Die kleinere Katze schien braun getigertes Fell zu haben. Zwischen dem hellbraunen Fell des kleinen Katers sah man gut die Umrisse der schwarzbraunen Streifen, die sich über sein gesamtes Fell zogen.
Bald schon hatte die kleine Truppe aus Herbststurm, Kirschblüte und Fluss das Ende des Waldes erreicht. Schritt für Schritt traten sie aus dem schützenden dichten Gebüsch und betraten das Grasland. Eine weite Ebene entfachte sich vor ihren Füßen. Zwischen den schneebedeckten Flecken schien sogar noch etwas grünes Gras hervor. Die zwei Fremden, Frühlingsduft und Eichelpfote, schienen die kleine Gruppe bemerkt zu haben, denn sie kamen ihnen entgegen. Neugierig starrte die kleine Katze auf Fluss. Die größere Katze hingegen neigte ihren Kopf ganz leicht zur Seite und sah verwundert aus. Bald schon hatten die zwei sie erreicht und gesellten sich gehend neben Kirschblüte und Herbstwind. Fluss ging hinter ihnen und ließ sich ein wenig abfallen, um nicht schon wieder von Herbstwind beim Lauschen erwischt zu werden. Stattdessen wandte Fluss ihre Ohren nach vorne und bewegte sich ganz leise, doch die Katzen sprachen diesmal lauter miteinander, weshalb die Schwarz-weiße sie gut verstehen konnte. „Wer ist das? Wieso bringt ihr einen Streuner zum Lager?“ Es schien die größere der Katzen zu sein. Vermutlich war dies Kirschblüte. Erschreckend bemerkte Fluss, dass der Schwanz der Kätzin sehr kurz war und nur aus einem weiß befellten Stummel bestand. Der kleine Kater, vermutlich Eichelpfote, sah neugierig nach hinten zu Fluss. Seine bernsteinfarbenen Augen musterten die schwarze Kätzin kurz ab, bevor er wieder zu Frühlingsduft schaute. „Sie heißt Fluss.“, sagte Herbstwind und sprach dann in leiserer Stimme weiter, sodass Fluss kein Wort verstand. Die schwarze Katze neben ihm hob ihren Kopf und starrte mit ihren smaragdgrünen Augen auf Fluss. Als diese ihren Blick erwiderte, blickte Frühlingsduft wieder nach vorne und verlangsamte ein wenig ihr Tempo, sodass sie nun direkt neben Fluss ging. „So, du heißt also Fluss!“ Fluss nickte und wunderte sich über den leicht misstrauischen Ton in der Stimme der fremden Katze. „Mein Name ist Frühlingsduft!“ Sie wippte mit ihrem Stummelschweif kurz zu dem kleinen Kater hinüber und sprach weiter: "Und das ist mein Schüler Eichelpfote.“ Stolz hob sie ihren Kopf, als sie weiter erklärte: „Ich bin vor ein paar Tagen seine Mentorin geworden.“ Mentorin? Schüler? Ich hoffe, Kirschblüte kann mir das dann erklären... Die verwirrte, schwarz-weiße Kätzin nickte einfach nur freundlich. „...Aber weißt du überhaupt, was ein Mentor ist? Herbstwind hat mir nämlich gesagt, dass du nichts über das Clanleben wusstest.“ Fluss sah Frühlingsduft kurzweilig in die Augen, bevor sie ihre Antwort mit einem knappen „Ja, das stimmt.“ gab. Frühlingsduft versuchte, freundlich zu nicken, sie schien aber trotzdem ein wenig verwirrt. Fluss zuckte nervös mit dem Schweif. Wieso wundert sich jeder darüber, dass ich nicht viel über die Clans weiß? Schließlich wusste niemand, den ich vor diesen ClanKatzen kannte, etwas über einen Mond-, Eis- oder SturmClan. Fluss neigte ihren Kopf zur Seite. War da nicht noch ein Clan? Der ist mir wohl entfallen... Sie schüttelte einfach den Kopf und trottete weiter nachdenklich der Katzengruppe nach. „Ein Mentor bildet einen Schüler zum Krieger aus.“ Fluss wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Frühlingsduft plötzlich anfing, zu sprechen. „Der Schüler muss das Jagen lernen. Und das Kämpfen.“, sprach sie weiter. Fluss wandte ihr ihren Kopf zu und lauschte ihren Worten. „Außerdem muss er lernen, das Gesetz der Krieger zu ehren und zu respektieren.“ Gesetz der Krieger? Fluss neigte den Kopf leicht. Frühlingsduft verstand sofort, doch sie antwortete stattdessen: „Das wirst du noch früh genug erfahren, wenn du dich unserem Clan anschließen willst.“ Frühlingsduft wippte freudig mit dem Schwanz. "Ich würde dich gerne bei uns haben!“, schnurrte Kirschblüte von vorne nach hinten. Herbstwind neben ihr ließ nur ein leichtes Seufzen von sich.
„Schau mal, wir sind fast da!“ Frühlingsduft blieb stehen und rief ihren Schüler Eichelpfote zu sich. Die anderen Katzen stoppten nun auch und drehten sich zu Frühlingsduft und Fluss um. „Wir sollten wieder zurückgehen, Eichelpfote. Wir wollten doch noch ein bisschen Jagen üben.“ Auf ein Kopfnicken von Frühlingsduft verabschiedete sie sich und sie und Eichelpfote verließen die Gruppe zurück zu der Wiese, in der sie geübt hatten. Fluss sah ihnen noch lange nach, bevor sie sich umdrehte und weiter ging.
„Wir sind da.“ Herbstwinds Worte machten Fluss nervös. Endlich waren sie beim Lager angekommen! Doch wo war es? Fluss sah verwirrt um sich und bemerkte nur den blätterlosen Holunderbusch ein paar Meter vor der kleinen Gruppe. Ist das Gebüsch da etwa das Lager? Doch dann sah sie zwischen den Zweigen etwas Weißes aufblitzen. War das nicht Fell? Das Fell einer Katze? Herbstwind führte sie tatsächlich durch das Holundergebüsch hindurch. Jetzt erst bemerkte Fluss, dass die Erde unter dem Holunderbusch schon sehr zertreten war und als sie ihre Nase hob, nahm sie auch die vielen verschiedenen Katzengerüche wahr. Sie konnte viel mehr Katzengerüche wittern, als nur die der ihr bekannten 4 MondClan-Krieger. Erfreut zuckte sie mit den Ohren und kroch hinter Kirschblüte durch den Strauch. Fluss riss ihre Augen auf, als sie das Lager vor ihr sah. Die riesige Lichtung, deren erdiger Boden bereits von vielen Katzengenerationen zertreten war, bäumte sich vor ihnen auf. Rundherum waren bequeme Höhlen unter Steinen zwischen perfekt ausgepolsterten Baus unter Sträuchern. Und Unmengen von fremden Katzengerüchen stiegen Fluss in die Nase. Kater und Kätzinnen gingen zwischen den Höhlen und Baus hin und her. Sie alle sahen neugierig, manche jedoch ein wenig feindselig oder misstrauisch, zu Fluss hinüber, als diese mit ihrem Blick das Lager musterte. Sie zuckte freudig mit dem Schwanz. Wenn das hier das Lager ist, Fluss zitterte aufgeregt, ...dann will ich unbedingt hier bleiben und mich dem MondClan anschließen!
MondClan Kapitel 1 Ende
Ohmeingott! 3500 Wörter... Ihr habt es tatsächlich geschafft :3 *aufgeregt in Hände klatsch* Ich hoffe, es hat euch gefallen. Vielleicht werde ich bald das 2. Kapitel posten.
Zuletzt von Blütensturm am Sa Jan 15, 2011 9:03 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
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