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| Nemesis - Der verlorene Talisman | |
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Gast Gast
| Thema: Nemesis - Der verlorene Talisman Do Mai 03, 2012 8:06 pm | |
| [Ach du scheiße, irgendwie hört sich der Titel ziemlich abenteuerlich an. :DD]
So, ich dachte mir, ich zeig' euch mal mein 'neuestes' Werk. :> Gelegentlich bekommt ich so kreative Eingebungen, an denen ich mich aber irgendwie nicht langfristig festhalte. x) Hier schreib ich aber schon eine Weile länger dran. Allerdings fehlt mir im Moment ein bisschen die Lust zum schreiben und ich bin mir sicher ich könnte etwas Kritik, Feedback und Motivation gut gebrauchen. (:
- Prolog:
Mal ehrlich. Ich hatte anfangs keinen Schimmer, wo ich war. Nur weiß ich noch, dass es stockdüster gewesen ist. Nichts konnte man sehen, nirgendwo war auch nur der geringste Lichteinfluss. Wo auch immer ich mich befand, es musste ein ziemlich großer und leerer Raum sein, denn meine Schritte hallten laut von den Wänden zurück und selbst mein Atem verursachte leicht wahrnehmbare Echos. Wie ich hier her gelangt war, wusste ich auch nicht. Mir war kalt, ich hatte Angst und ich zitterte. Ganz langsam ging ich vorwärts, darauf achtend, nirgendwo gegen zu laufen. Irgendwo tropfte Wasser, was mich schlussfolgern lies, dass es irgendwo einen Ausweg geben musste. Vermutlich redete ich mir das aus lauter Angst auch nur ein. Wer würde denn nicht Wahnvorstellungen bekommen, wenn er sich in einer solchen Situation befindet? Während ich dem Geräusch folgte, hörte ich etwas knacken und erstarrte. Mein Atem ging schnell und ich wimmerte beinahe. Plötzlich packte mich etwas von hinten und ich stieß einen gellenden Schrei aus. Eine Hand legte sich über meinen Mund und eine mir vertraute Stimme flüsterte mir ins Ohr: „Sei bloß leise, sonst finden sie uns noch.“ Dann überfluteten die Erinnerungen unkontrollierbar meinen Verstand...
- 1. Kapitel:
„Ally! Du musst aufstehen, ich sag dir's jetzt zum allerletzten Mal!“ Das war die Stimme meiner Mutter. Sie regte sich immer tierisch auf, wenn ich sie ignorierte und das tat ich nicht selten. Meiner Meinung nach war es noch viel zu früh zum Aufstehen und ich blieb noch fünf Minuten liegen, wobei ich die tickende Uhr auf meinem Nachttisch ganz bewusst nicht beachtete. Da wurde mir gewaltsam meine Bettdecke entrissen und ich hob meine Hand vor die Augen. Ich blinzelte in das wütende Gesicht meiner Mom. Ihre blonden Haare fielen ihr wild ins Gesicht, da sie vermutlich selbst noch nicht lange auf war. Ihre braunen Augen funkelten mich an. „Kind, was soll ich denn mit dir noch machen? Du musst in die Schule!“, brachte sie mir mit lauter Stimme nahe. „Mein Gott, ich steh' ja schon auf!“, brüllte ich genervt zurück. Daraufhin murmelte sie etwas Unverständliches und verließ den Raum. Seufzend quälte ich mich aus meinem Bett und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Ich schaute in den Spiegel und runzelte die Stirn. Meine langen rotbraunen Haare fielen zerzaust und krauselig über meine Schultern und mein blasses Gesicht betonte meine leuchtend grünen Augen, welche nun aber eher lustlos und müde drein blickten. Duschen, dachte ich. Zwar verriet mir ein Blick auf die Uhr, dass ich noch ungefähr 10 Minuten hatte, bis ich los musste, aber ich würde so oder zu spät kommen, wie spät ich kam interessierte mich nicht sonderlich. Also lies ich mir Zeit, während ich mich fertig machte. Etwa gegen neun Uhr, nachdem ich mir eine weitere Predigt meiner Mutter hatte anhören müssen, ging ich zur Tür hinaus und machte mich auf den Weg. Die Schule war nicht weit entfernt, weshalb ich in zehn Minuten angekommen war. (Es hätten auch fünf sein können, aber ich hielt es nicht für nötig mich zu beeilen.) Das Wetter war recht schön dafür, dass es gerade mal März war. Die Sonne schien und es war sogar mehr oder weniger warm, was meine Laune direkt etwas verbesserte. Wenn ich etwas wie die Pest hasste, dann war es Regen. Ich wusste nicht wieso, aber ich hatte schon immer eine leichte Abneigung gegenüber Wasser gehabt. Möglicherweise hing das ja damit zusammen, dass mein Element dem Sternzeichen nach Feuer war. Jedoch glaubte ich nicht an solchen Quatsch wie Horoskope. Gelassen schlenderte ich an den Häuserreihen vorbei und schaute mir die Blumenbeete in den Vorgärten an – als würde ich sie nicht jeden Tag sehen. Siehe da, sie hatten sich kein Stück verändert. Noch immer hielt ich es nicht für nötig mich zu beeilen. Ärger kriegen würde ich auf die eine oder andere Weise, von daher behielt ich meine gleichgültige Einstellung bei.
Resigniert klopfte ich an die Klassentür. Kurz darauf wurde sie von einer kleinen, runden Frau geöffnet, deren Gesichtsausdruck dem meiner Mutter von heute Morgen glich. „Ach, Ally, auch schon da?“, sagte meine Englischlehrerin mit ironischen Unterton. „Jaa, Mrs. Smith. Tut mir leid, ich habe verschlafen“, sagte ich trocken und setzte mich auf meinen Platz. „Das passiert zu oft in letzter Zeit, Ally. Das Verpasste kannst du nach dem Unterricht bei mir nachholen“, hörte ich Mrs. Smith noch sagen. Na klasse, nachsitzen. Es interessierte mich nicht, denn Schule war mir nie wirklich wichtig gewesen. Ich war zwar eine recht gute Schülerin, trotzdem bemühte ich mich nicht darum. Ich setzte mich auf meinen Platz und beeilte mich nicht, mein Material auszupacken. Daraufhin starrte ich stur geradeaus auf die Tafel. Der Rest des Unterrichts war sterbenslangweilig und ich schaltete ab, wie ich das gewöhnlich immer tat. Der Geschichtsunterricht, allerdings, versprach etwas interessanter zu werden, als der Rest. Den Lehrer, Mr. Dean, konnte ich sowieso recht gut leiden. Nach der Hälfte der Stunde klopfte es an der Tür. Der Lehrer öffnete die Tür und herein kam ein schwarzhaariger Junge, etwa in unserem Alter. Er sah nicht schlecht aus, allerdings würdigte der Klasse keines Blickes und sprach kein Wort, stattdessen reichte er Mr. Dean einen Zettel. Er überflog ihn kurz mit recht skeptischen Blick, dann nickte er. „Hört mal her, ihr bekommt ab heute einen neuen Mitschüler. Das hier ist Ryan Chase und er ist 16 Jahre alt, in eurem Alter also. Er ist vor Kurzem aus Norwegen hier her gezogen.“ Jay, der 'Coole' in der Klasse, machte eine Bemerkung von wegen, hübschen norwegischen Cousinen. Einige Jungs kicherten, aber Mr. Dean beachtete das nicht weiter. „Ryan, am Besten setzt du dich da vorne hin, neben Ally“, wies er den Dunkelhaarigen an. Der Junge hatte die ganze Zeit nicht ein einziges Mal seinen Gesichtsausdruck gewechselt. Pokerface trifft's am Besten, würde ich sagen. Außerdem kam es mir auch seltsam vor, dass er sich nicht mal selbst vorgestellt hatte. Ryan setzte sich auf den freien Platz neben mir, hielt es aber nicht für nötig, irgendetwas zu sagen. Das nahm ich so hin und starrte ebenfalls stur geradeaus. Immer wieder sah' ich ihn aus den Augenwinkeln an, jedoch bewegte er sich kein bisschen. Gegen Ende der Stunde hob er den Arm, um sich die Haare zurück zu streichen, wobei der Ärmel seines Shirts runterrutschte. Hörbar schnappte ich nach Luft. Sein gesamter Arm war von oben bis unten vernarbt und blutig verkrustet. Ruckartig zupfte er seinen Ärmel wieder gerade und starrte mich so wütend an, als wäre ich es Schuld, dass er all diese Verletzungen hatte. Ich starrte mit offenem Mund zurück und wusste nicht, was ich sagen sollte. Ryan's wütende Grimasse wich wieder dem 'Pokerface' und er wendete den Blick ab, als wäre nichts geschehen. Ich tat ihm dies gleich, jedoch hatte ich es keinesfalls vergessen. Nach der Stunde würde ich ihn darauf ansprechen.
Ich denk' mir, ich poste das lieber stückchenweise. (: Insgesamt habe ich 24 Din A 5 Seiten und das waren jetzt knapp etwas mehr als drei. :DD Später werde ich alles noch stark erweitern, ausformulieren und ausschmücken, ich hab im Moment noch den Drang 'schnell' zu schreiben, damit ich meine ganzen Ideen nicht durcheinander bringe oder vergesse. ^_^
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Nemesis - Der verlorene Talisman Fr Mai 04, 2012 7:14 pm | |
| Wow, coole Geschichte. Dein Schreibstil ist echt schön und fesselnd. Ich bin gespannt, wies weitergeht. Mach weiter so! :D |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Nemesis - Der verlorene Talisman Fr Mai 04, 2012 7:39 pm | |
| Ui die ist schön :3 schreib bitte weiter!
glg Nachti |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Nemesis - Der verlorene Talisman Di Mai 08, 2012 3:27 pm | |
| Dankeschön fürs Feedback. :> Hier der nächte Teil vom 1. Kapitel. - 1. Kapitel (2):
Als der Gong endlich ging, packte ich meine Schulsachen in meine Tasche zurück und wollte mich zu Ryan umdrehen, aber er war schon weg. „Scheiße...“, murmelte ich und rümpfte die Nase. Es war nun Mittagspause und ich setzte mich mit einigen Klassenkameraden in die Schulcafeteria. Judith quasselte wild auf mich und ich hörte ihr nur halb zu. „Ally, hast du etwa unser Referat vergessen?“ „Nee.“ „Gut, denn du kennst ja Mr. Palmer. Er nimmt sein Fach viel zu ernst und eine vier in Biologie kann ich mir nicht leisten!“, betonte sie. „Mhm“, murmelte ich. „Wir können uns ja nach Schulschluss dafür treffen.“ „Ja, klingt gut. Aber musst du nicht noch nachsitzen?“ Sie runzelte die Stirn. „Ach, ja.“ Ich hatte keine Lust mich mit ihr zu unterhalten. „Danach ist doch noch Zeit dafür.“ Ich sah etwas abwesend in die Ferne und war in Gedanken versunken; auf Judith achtete ich nicht mehr. Auf einmal merkte ich, in wessen Richtung ich schaute: Ryan saß ganz alleine am hintersten Tisch der Mensa und er starrte mich konzentriert an, was mich irgendwie störte. Für einen kurzen Moment spielte ich mit dem Gedanken, zu ihm rüber zu gehen, aber das kam mir irgendwie doch falsch vor. Ich wollte ja nicht sein Stalker werden. Irgendetwas Geheimnisvolles hatte dieser Junge an sich, und liebend gern hatte ich wissen wollen, was es damit auf sich hatte.
Nach Schulschluss ging ich in Mrs. Smith' Raum zum Nachsitzen und beeilte mich mit den Aufgaben, die sie mir zur Bearbeitung gegeben hatte. Nicht, dass ich damit irgendwelche Probleme gehabt hätte, Englisch war mein bestes Fach, aber ich hatte keine Lust. Manchmal war ich einfach faul. Mrs. Smith bedachte mich die ganze Zeit mit aufmerksamem Blick, was mich nach einer Weile total nervös machte. Ich beachtete sie nicht weiter und starrte auf mein Blatt. Als ich fertig war, gab ich der Lehrerin meinen Zettel ab. Sie schaute mir in die Augen. „Ally, du solltest mehr auf deine Disziplin achten. Deine schulischen Leistungen stehen außer Frage, aber damit allein kommst du nicht durch.“ „Ja, ich weiß“, sagte ich. „Ich werde versuchen, mich zu bessern.“ Ob ich das wirklich ernst meinte, kann ich nicht mal genau sagen. Aber was hätte ich ihr in dem Moment denn sagen sollen? Ich würde noch einmal darüber nachdenken. Irgendwann, vielleicht. Meiner Meinung nach gab es eindeutig viel wichtigere Dinge im Leben, als die Schule. Diese Einstellung hatte ich vermutlich entwickelt, da meine Eltern mich in meiner Kindheit immer ziemlich gepusht hatten, dass ich in der Schule gut sein musste. Damals war ich auch ein kleiner Streber gewesen, aber als ich merkte, dass meine Eltern sich mit meinen Leistungen nie zufriedenen gegeben hatten und immer mehr von mir erwarteten, wurden mir meine Noten mehr und mehr gleichgültig. Mit einem Abschiedsgruß verließ ich den Raum und ging zu meinem Schließfach auf dem Gang. Als ich es öffnete, flog ein kleines Zettelchen raus. Stirn runzelnd sah ich mich um, aber der Gang war leer. Kein Wunder, denn immerhin mussten ja nicht alle, wie ich, nachsitzen. Noch immer skeptisch hob ich das Papier auf und faltete es sorgfältig auseinander. Dort standen in kleinen, unsauberen Buchstaben vier Wörter.
Sei nicht zu neugierig.
„Pff.“ Ich hob beide Augenbrauen. Der Zettel musste von Ryan sein. Schon begann ich das Papier wieder zu zerknüllen, dann entschied ich mich allerdings dagegen. Wer weiß, vielleicht würde es mir ja noch etwas nützen. Ich strich es mit den Fingern glatt und heftete es an die Pinnwand im Fach. Von da an begann ich mich wirklich für diesen Jungen zu interessieren. Ich wusste rein gar nichts über ihn, bloß kannte ich seinen Namen und seine Herkunft. Außerdem hatte ich die seltsamen Narben an seinem Arm gesehen. Warum hatte er mir diesen Zettel zugesteckt? Eines war klar, nach so einer Ansage würde doch wohl jeder direkt noch ein bisschen neugieriger werden. Oder wollte er bloß Aufmerksamkeit? Ich wusste es nicht. Ich steckte die Bücher, die ich nicht mehr brauchte, ins Schließfach und schloss es sorgfältig ab. Dann verließ ich das Schulgebäude und machte mich auf den Weg zu Judith. Als ich eine kleine Seitenstraße, die an einen großen Wald grenzte entlanglief und nachdachte, ließ mich eine tief und kehlig klingende Stimme stoppen. Das kam mir ziemlich seltsam vor und ich sah mich um. Ich bemerkte, dass sie aus einem Gebüsch am Straßenrand kam, weshalb ich mich automatisch instinktiv hinter ein am Straßenrand parkendes Auto duckte. „... braucht es... geht nicht anders...“ Ich hörte bloß Bruchstücke des Gesprächs, also wagte ich mich ein wenig näher ans Gebüsch heran. „Wie oft soll ich das denn noch sagen? Ich habe es nicht“, sagte eine weitere männliche Stimme. Es war eine ganze Weile still und ich spürte deutlich meinen Herzschlag, und mein Atem ging schnell. „Außerdem...“ Sein Satz wurde durch das Geräusch eines dumpfen Schlags unterbrochen und ich hörte ein schmerzverzerrtes Stöhnen. Entsetzt hob ich die Hand vor den Mund und zwang mich, nicht auf der Stelle davon zu laufen. Eine Gestalt kullerte stolpernd aus dem Busch und fiel dabei vor meine Füße. Ich schrie auf und wollte zurückspringen, als ich das Gesicht der Gestalt jedoch erkannte, erstarrte ich in der Bewegung. Es war Ryan. Er blutete schlimm aus der Nase und sah mich für den Bruchteil einer Sekunde überrascht an. Dann sprang er blitzschnell auf und war in die nächste Seitenstraße verschwunden. Ich lief ihm hinterher, aber als ich die Straßenkreuzung erreicht hatte, war er schon nicht mehr zu sehen. „Och, scheiße“, rief ich und drehte mich wieder um. Mein Magen tat dies mir nach, denn vor mir stand ein großer, völlig in schwarz gekleideter Mann mit bösem Blick. Er trug einen Kapuzenumhang, was stark an an irgendwelche Kirchenleute erinnerte. Er holte aus, vermutlich um mich zu schlagen, also duckte ich mich. Allerdings stoppte der Mann mitten in der Bewegung, so dass sich seine Hand gekrümmt über meinem Kopf befand. Verwirrt sah ich nach oben. Schwarz. Plötzlich war alles schwarz...
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