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 Schatten der Zerstörung

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Dunkelkralle
Katze des SternenClans
Dunkelkralle


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BeitragThema: Schatten der Zerstörung   Schatten der Zerstörung EmptyDo Feb 07, 2013 10:44 pm

Diese Geschichte habe ich vor einiger Zeit mal angefangen. Sie spielt nicht im Wald der vier bekannten Clans, sondern in einer anderen Gegend. Dort leben ebenfalls vier Clans: LaubClan, der im Bereich eines Waldrandes sein Territorium hat, der RegenClan, dessen Territorium nahe eines Sumpfes ist, der FunkenClan, der seinen Namen daher hat, dass sein Territorium eine Gegend ist, in der ein Feuer wütete und schließlich der FelsenClan, der in einem felsigen Gebiet nahe des Waldes, wo der FunkenClan sein Territorium hat, lebt.
Auch hier gibt es einen SternenClan, aber dann gibt es noch die Katzen, die nicht zum SternenClan gehören. Sie nennen sich den Stamm der Sonnenfinsternis und sie haben, wie der SternenClan, sehr große Macht, doch meist handeln sie im Verborgenen und warten auf die richtige Zeit, in der sie Finsternis schicken wollen. Man sagt ihnen nach, dass sie Bestien auf die Clans loslassen können, wie Dachse, Großkatzen, Bären und andere Tiere. Dies geschieht nur bei einer Sonnenfinsternis, doch nur bei einer, die durch diesen Stamm verursacht wurde. Demzufolge fürchten sich die Clans vor jeder Sonnenfinsternis, wobei sie nicht wissen, woran man eine erkennt, die den Untergang bringen soll.
In jedem Clan werde ich über zwei Schüler schreiben: Rankenpfote und Nachtpfote (FelsenClan), Milanpfote und Schattenpfote (LaubClan), Nebelpfote und Falkenpfote (RegenClan), und Gepardenpfote und Lichtpfote (FunkenClan).
Zur Zeit habe ich wieder eine Schreibblockade, hab aber das Gefühl, endlich bald weiterschreiben zu können. Ich habe Kapitel 3 zur Hälte fertig, werde den Teil aber erst später posten. Zudem werde ich höchstwahrscheinlich den Prolog und das erste Kapitel ein bisschen überarbeiten.


Ein unter Laub versteckter Fels bleibt nicht verborgen; ein einzelner Funke schon kann die Blätter verbrennen, doch mit Leichtigkeit vom Regen vernichtet werden, dessen einzelne Tropfen auf dem Felsen zerspringen.

FunkenClan
Spoiler:

RegenClan
Spoiler:

LaubClan
Spoiler:

FelsenClan
Spoiler:

Außerhalb der Clans
Spoiler:

Wenn der Mond die Sonne verdeckt, auf Geheiß der Geister jener, deren Taten vom SternenClan nie verziehen wurden, wird der Schatten der Zerstörung den Regen, die Funken, das Laub und die Felsen auslöschen

Prolog

Silbernes Mondlicht ergoss sich über den Wald und erhellte die Lichtung. Die Bäume standen ganz dicht und ihr Blätterwerk ließ nicht viel von dieser Helligkeit durch, doch für die Bewohner des Waldes reichte auch diese spärliche Beleuchtung völlig aus. Zwei Katzen saßen unter einem Gebüsch, in das kaum etwas vom Schein des Mondes eindrang. „Keine Sorge, es wird alles nach Plan laufen“, schnurrte einer der beiden beruhigend. „Natürlich unter einer Bedingung.“, fügte er mit einem leicht drohenden Unterton hinzu. Sein Gegenüber schnippte mit dem Schwanz. „Ich weiß, dass du eine Gegenleistung willst. Warum sonst würdest du Katzen anbieten, ihre größten Träume zu erfüllen?“, erwiderte er gelassen. „Also, was verlangst du?“
„Einen Schüler aus dem Clan, dem du deine Treue geschworen hast!“, kam die Antwort.
„Du weißt, dass dies Verrat wäre. Aber das wird es mir wert sein. Sorge jedoch dafür, dass keine Katze merkt, dass ich was damit zutun habe, verstanden? Noch kann ich es mir nicht erlauben, aus dem Clan vertrieben zu werden.“
„Eigentlich könnte ich für diese Anforderung eine weitere Gegenleistung verlangen.“, meinte der kleinere Kater halb lachend. „Also gut. Ich helfe dir und deinen Freunden bei eurem Plan und dafür bekomme ich eines deiner Clankameraden.“
„Lass dir nicht zuviel Zeit, Shadow. Ich will keinen Verdacht erregen.“
Shadow fauchte leise. „Sag du mir nicht, was ich zutun habe. Immerhin handelt es sich hierbei um eine Gegenleistung von dir. Und nun verschwinde!“
Der größere Kater erwiderte Shadows Blick. „Ich verlasse mich auf dich“, miaute er und jagte dann durch den Wald, ohne Shadow, der zufrieden schnurrte, eines weiteren Blickes zu würdigen.


Kapitel 1

Der Wolf führt sein Rudel sicher durch das Gebirge, keiner geht zwischen den Felsen verloren.

Rankenpfote kroch aus dem Bau der Schüler, dicht gefolgt von seiner Schwester Nachtpfote. Der junge Kater gähnte und streckte sich, doch anstatt wie üblich Schattenkralle, seinen Mentor, zu suchen, damit er ihn zum Training mitnahm, setzte er sich neben Nachtpfote, die nervös ihren Blick durch das Lager des FelsenClans schweifen ließ. Rankenpfote berührte seine Schwester leicht mit dem Schwanz. „Solltest du nicht mit Natternzahn trainieren? Du weißt, dass sie es nicht mag, wenn du dich vorm Training drückst.“, miaute der getigerte Kater. Nachtpfote stieß ihn verärgert von sich. „Halt die Klappe, Mäusehirn! Tu nicht immer so, als ob du nicht auch Angst hättest!“, fauchte die schwarze Kätzin ihren Bruder an.
„Halt die Klappe, Mäusehirn!“, äffte Rankenpfote sie nach. „Hat das kleine Kätzchen etwa Angst, das Lager zu verlassen?“. Nachtpfote fuhr gereizt ihre Krallen aus. Warum musste Rankenpfote sich immer über sie lustig machen?
„Könnt ihr zwei euch mal zusammenreißen? Der Clan hat auch so schon genug Probleme!“ Erschrocken sprangen die beiden Schüler auf. Wolfsstern, der Anführer des Clans, sah die beiden streng an. Nachtpfote sprach als erstes. „Tut uns leid, Wolfsstern...“, sagte sie mit gesenktem Kopf. Rankenpfote zeigte jedoch keinerlei Unterwürfigkeit. „Nein, dir tut es Leid, Schwesterchen.“, rief er spöttisch. „Du bist schlimmer als Klippenpfote. Wenn ich dich so sehe bin ich fast froh, dass sie verschwunden ist.“ Auf diese Worte hin zuckten Wolfsstern und Nachtpfote vor Schreck zusammen. Dann stieß Wolfsstern ein verärgertes Fauchen aus. Das silbergraue Fell des Anführers war gesträubt, seine Krallen waren jedoch eingezogen. Rankenpfote bemerkte, das er damit zu weit gegangen war, dennoch lief er nur an Wolfsstern vorbei. Nachtpfote zitterte vor Wut. Wie konnte ihr Bruder nur solche Dinge sagen? Klippenpfote war ihre beste Freundin und seit ihrem Verschwinden wagte sie sich kaum noch aus dem Lager. Wenn aus dem FelsenClan schon ein Schüler verschwand, hieß das, auch sie und Rankenpfote wären gefährdet? Oder Schüler der anderen Clans? Am liebsten hätte sie Wolfstern all das gefragt, doch sie wusste, dass ihr Anführer wohl kaum eine Antwort kannte. Stattdessen fragte sie: „Wirst du auf der nächsten Versammlung von Klippenpfote berichten?“
Der graue Kater erwiderte ihren Blick. „Ich will nicht den Eindruck erwecken, der FelsenClan könne nicht auf seine Schüler aufpassen. Aber die anderen Clans sollten wohl gewarnt werden, dass auch bei ihnen die Schüler in Gefahr sein könnten“, fügte er hinzu, als Nachtpfote ihn erschrocken ansah. Etwas sanfter miaute er: „Und jetzt such Natternzahn. Sie wartet schon ungeduldig. Nehmt am besten noch Rankenpfote und Schattenkralle mit, so solltet ihr sicher sein.“
„Ja, machen wir, Wolfsstern!“, rief Nachtpfote erfreut. Sie lief los, um Natternzahn bescheid zu sagen.
„Und richte deinem Bruder von mir aus, dass er heute noch einiges bei den Ältesten zu erledigen hat“, rief Wolfsstern ihr hinterher. Nachtpfote schnippte mit dem Schwanz und lachte leise.

Kapitel 2

Ein Rabe flog durch den Nachthimmel, in seinem Gefieder leuchteten Funken, welche den Flügeln des Vogels einen rötlichen Schimmer gaben. Unter ihm jagte ein Wolf durch den Wald, einen felsigen Pfad entlang. Aus den Bäumen, an denen sie vorbeikamen, fiel Laub herab, mehr als sonst, und zeigte somit deutlich den Weg der beiden. Eine kleine Ratte jagte ihnen auf dieser Spur hinterher. Der Rabe begann nun tiefer zu fliegen, so dass die Baumkronen über ihm waren, doch die Funken seines Gefieders verbrannten die Blätter nicht. Als der Rabe gerade unter die Baumkronen hinabtauchte, prasselte ein heftiger Regen herab, doch der Rabe, der Wolf und die Ratte wurden dadurch nicht langsamer, sie schienen es nichteinmal zu bemerken.
Als der Regen stärker wurde, kroch eine Natter zwischen den Bäumen hervor und schlängelte sich durch den Wald, folgte den drei anderen Tieren.
Die vier erreichten den Teil des Waldes, an dem der Himmel klar zu sehen war, wo kaum Bäume die Sicht versperrten. Der Wolf blickte nach oben, und stellte fest, dass der Mond und die Sterne langsam verschwanden und nichts als Dunkelheit zurückließen. Dennoch hielt keines der vier Tiere an, auch als der Weg vor ihnen voller Schatten kaum noch zu erkennen war.
Dann auf einmal erhellte ein greller Lichtblitz den Wald. Erschrocken heulte der Wolf auf und der Rabe stieß ein verwundertes Krächzen aus. Er flog tiefer und landete schließlich neben den anderen dreien. Nun merkten sie, dass dichter Nebel aufzog. Nervös quiekend lief die Ratte einpaar Schritte voraus. Ihr Quieken wurde lauter, und verstummte sofort. Bevor einer der drei anderen reagieren konnte, stürmte ein Gepard an ihnen vorbei, gefolgt von einem Falken und einem Milan. Die beiden Greifvögel stürzten sich auf den Raben, welcher bereits einen Fluchtversuch wagte.
Knurrend sprang der Wolf hoch, und versuchte, einen der beiden Greifvögel zu erwischen, doch sein Sprung wurde schnell beendet. Entsetzt stellte der Wolf fest, dass er von Ranken gefangen gehalten wurde. In dem Moment schossen der Milan und der Falke hinab, der Falke griff die Natter und flog davon, während der Milan mit vorgehaltenen Krallen auf den Wolf zuschnellte und ihm die Kehle aufschlitzte.

Erschrocken sprang Mohnpelz auf, ihr goldbraunes Fell war gesträubt vor Entsetzen. War das ein Traum, den ihr der ihre Ahnen geschickt hat? Sie atmete einpaarmal tief durch, setzte sich und starrte auf die kleinen Felsen, die ihren Bau bildeten. Ein Rabe, ein Wolf, eine Natter und eine Ratte wurden in ihrem Traum von einem Geparden, einem Milan und einem Falken getötet. Nebel und Ranken hatten es ihnen unmöglich gemacht, zu entkommen. Davor war der Wald voller Dunkelheit, voller Schatten, anders als in normalen Nächten, wo der Mond und die Sterne ihn erhellten. Und bevor der Nebel aufzog, leuchtete ein Lichtblitz auf. Die Heilerin kniff die Augen zusammen und dachte nach, bemühte sich, dieses Geschehnis noch einmal zu sehen. Wenn sie nur wüsste, was dieser Traum zu bedeuten hatte!
Sie könnte mit ihrem Anführer darüber reden und ihn Fragen, ob auch er diesen Traum hatte. Mohnpelz nickte kaum merklich. Ja, sie würde Wolfsstern davon erzählen.
Als ihr dieser Gedanke kam, schreckte sie auf. Wieder sah sie die vier Tiere vor ihrem geistigen Auge. Wolf, Rabe, Natter und Ratte? Waren damit ihr Anführer Wolfsstern, die LaubClan-Kätzin Rattenstern, der FunkenClan-Anführer Rabenstern und Natternstern, die Anführerin des RegenClans gemeint? Mohnpelz zitterte bei dieser Erkenntnis. Stand den Anführern großes Unheil bevor? Die Heilerin schüttelte den Kopf. Keine Nacht war ohne Mond und Sterne, und in dem Gebiet der Clans gab es keine Falken, Milane oder Geparde. Ein Lichtblitz in solcher Nacht und darauf gleich dichter Nebel? Das war doch lächerlich! Und keine Ranke würde von der einen Sekunde auf die nächste so schnell wachsen! Außerdem konnte sie sich nicht sicher sein, dass sich ihr Traum tatsächlich auf die Anführer bezog. Es hätte Mohnpelz auch nicht gewundert, wenn sie etwas völlig falsches reininterpretieren würde. Wann konnte sie denn von einem dieser vier Tiere träumen, ohne dannach zu denken, es ginge um die Anführer der Clans? Manchmal machte sie sich zu viele Gedanken. Das hatten ihr auch die anderen Heiler, ihr Anführer und auch ihr ehemaliger Mentor, Blitzschweif, gesagt.
Dennoch sollte sie es Wolfsstern vielleicht erzählen. Mohnpelz trat aus ihrem Bau und ließ ihren Blick schnell durch das Lager schweifen. Sie sah Wolfsstern vor dem Schülerbau stehen, wo er gerade Nachtpfote losschickte. Tiefe Nacht... ein Wald voller Schatten, ein plötzlicher Lichtblitz... die Heilerin schüttelte sich. Warum hatte sie das alles immernoch so lebhaft vor Augen? Sie seufzte und lief zum Bau der Schüler, wo ihr Anführer stand. Der Kater sah sie überrascht an. „Mohnpelz, was ist los?“, fragte er. „Falls du mich darum bitten willst, die Schüler loszuschicken damit sie Kräuter suchen, muss ich dich enttäuschen. Nachtpfote und Rankenpfote trainieren heute.“
„Nein, das ist es nicht. Ich hatte einen Traum, wahrscheinlich vom SternenClan.“, antwortete sie. „Auch wenn es nicht schlecht wäre, wenn die beiden Schüler für mich Kräuter suchen könnten.“ Wolfssterns Augen funkelten. „Ein Traum vom SternenClan? Zeigten sie in dem Traum, wo Klippenpfote ist?“ Mohnpelz schüttelte den Kopf. „Nein, Wolfsstern. Aber ich habe das Gefühl, dass dieser Traum wichtig ist.“, sagte sie leise. Sie blickte kurz umher, um sicherzustellen, dass kein anderer zuhörte. Schattenkralle und Natternzahn verließen gerade mit Nachtpfote und Rankenpfote das Lager, wobei sie neugierig zu Mohnpelz und Wolfsstern blickten. Offenbar hatten sie das Gespräch gehört, zeigten jedoch nicht viel Interesse. Die Kätzin blickte ihnen hinterher, den Blick fest auf die beiden Schüler.
Nacht und Ranke!, schoss es ihr durch den Kopf und sie sah erneut, wie der Wolf in der Nacht sich in den Ranken verfing
„Mohnpelz? Worüber denkst du nach?“
Mohnpelz schreckte auf und drehte sich um. Sie wollte doch ihrem Anführer von dem Traum erzählen! „Nichts. Ich bin nur etwas beunruhigt, wegen des Traums“, miaute sie. Sie zögerte kurz, doch dann beschrieb sie Wolfsstern genau, was sie gesehen hatte. Zu ihrer Überraschung wirkte dieser nicht sonderlich beunruhigt. „Du triffst dich doch bald mit den anderen Heilerkatzen. Frage sie, ob sie einen seltsamen Traum hatten. Ausserdem kannst du dann unsere Kriegerahnen fragen.“, sagte er ruhig. Mohnpelz nickte. Sie selber war nicht so überzeugt, aber vielleicht hatte Wolfsstern recht. Wenn die anderen Heiler keinen derartigen Traum hatten... vielleicht hatte ihrer ja tatsächlich keine Bedeutung?
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BeitragThema: Re: Schatten der Zerstörung   Schatten der Zerstörung EmptySa Feb 09, 2013 4:35 pm

Kapitel 3, Teil 1

Die Ratte, verborgen im Laub, lauert denen auf, die im Verstecken nur Feigheit sehen, doch keine List kennen.
Nervös blickte Milanpfote zu den Wurzeln eines sehr großen Baumes, die den Lagereingang bildeten. Schon seit einigen Tagen empfand sie diese Unruhe, doch sie kannte keinen Grund dafür. Die braun-weiße Kätzin seufzte als sie merkte, dass ein paar Katzen sie missbilligend ansahen und blickte zu Boden. Solange sie so unruhig war, konnte sie sich auf nichts konzentrieren. Ihr Mentor, Fuchsschweif, wurde mit jedem Tag gereizter und fauchte sie des öfteren an. So richtig verübeln konnte sie es ihm nicht. Wahrscheinlich würde sie auch genervt sein, wenn sie eine Katze ausbilden müsste, die es nichtmal schaffte, sich an eine Maus ranzuschleichen. Normalerweise war Milanpfote geschickt und lernfreudig, selbst Rattenstern lobte manchmal ihr Jagdgeschick. Sicher hatte bereits jeder im Clan bemerkt, dass die junge Kätzin etwas beschäftigte – oder sie dachten, sie hätte sich zu der unfähigsten Jägerin des Waldes entwickelt. Moorpelz und sein Schüler Echsenpfote machten sich schon über sie lustig, auch wenn Milanpfote vermutete, dass der junge Kater es nur tat, um nicht ebenfalls von seinem Mentor verspottet zu werden. Dafür war Moorpelz schließlich bekannt und jeder wusste, dass Rattenstern ihn nur widerwillig zum Mentor ernannt hat. Genervt schüttelte Milanpfote den Kopf und sah wieder grimmig zum Lagereingang. Irgendetwas drängte sie, aus dem Lager zu gehen, doch dann wiederum schien etwas sie davon abzuhalten. Die Schülerin vermutete, dass daran ihre Träume schuld waren, in denen sie sah, wie eine hellgraue Kätzin mit schwarzen Streifen durch den Wald lief und von einer Sekunde auf die nächste spurlos in einem Schatten verschwand. Noch mehr als das ängstigte sie das erschrockene Aufjaulen und das böse Fauchen dass sie immer hörte. Nicht nur in ihren Träumen, auch wenn sie mit ihrem Mentor jagte oder kämpfte. Manchmal hörte sie dies sogar, wenn sie im Lager mit den anderen Schülern spielte um sich abzulenken. Milanpfote war sich zunächst sicher gewesen, dass ihre Träume nichts zu bedeuten hatten, doch je öfter sie das Fauchen hörte, desto unsicherer wurde sie sich dabei. Sie könnte Federflug fragen, die Heilerin des LaubClans, doch sie wollte sie nicht mit so was belästigen. Wenn die Träume der Schülerin tatsächlich was bedeuten würden, dann hätte Federflug doch sicher ebenfalls solche Träume gehabt. Die einzige Katze im Clan, mit der Milanpfote darüber geredet hat, war Schattenpfote, den sie als ihren besten Freund betrachtete. Der dunkelgraue Kater hatte zunächst überrascht darauf reagiert, doch sonderlich beeindruckt schien er nicht gewesen zu sein. Auch er war der Meinung, dass es kein Traum vom SternenClan sein konnte. Warum sollten die Kriegerahnen einfach einer Schülerin einen wichtigen Traum schicken, anstatt einem Heiler oder Anführer? Diese Träume konnten keine Bedeutung haben. Der SternenClan würde sich nie an eine normale Schülerin wenden! Besonders an keine, die sich so leicht verunsichern ließ!
„Willst du hier den ganzen Tag rumsitzen? Zur Abwechslung könntest du dich mal nützlich machen!“ Erschrocken fauchte Milanpfote und sprang mit gesträubtem Fell auf. Gleich darauf entspannte sie sich etwas als sie sah, wer da gesprochen hatte - Moorpelz. Doch noch immer war sie etwas angespannt, denn der Krieger war nicht sehr gut auf sie zu sprechen. Wenn er mit ihr sprach, dann nur, um sie seine Verachtung spüren zu lassen. Nur seinem eigenen Schüler gegenüber schien er freundlich zu sein und die einzigen, die er respektierte, waren Rattenstern und Sturmherz. Dennoch genoss Moorpelz ein hohes Ansehen im Clan.
Der dunkelbraune Kater sah sie verächtlich an. „Wir brauchen Frischbeute. Also sitz hier nicht faul rum und geh jagen“, knurrte er. Milanpfote unterdrückte ein Fauchen und musste gegen den Drang ankämpfen, Moorpelz mit ihren Krallen zum Schweigen zu bringen. Sie wusste, dass er recht hatte – sie hatte besseres zu tun als einfach rumzusitzen. Doch er war nicht ihr Mentor und soweit Milanpfote wusste, hatte er heute ebenfalls noch nicht gejagt. Er hatte keinen Grund, ihr gegenüber einen solchen Ton anzuschlagen, schließlich war er kein Zweiter Anführer.
Moorpelz zuckte ungeduldig mit den Ohren. „Sieh zu, dass du hier wegkommst. Unsere Schüler können nicht einfach faulenzen. Heute hast du das Lager noch nicht verlassen, also solltest du in die Gänge kommen.“
„Und du?! Ich glaube kaum, dass du heute schon etwas nützliches getan hast“, gab Milanpfote verärgert zurück. Innerlich verfluchte sie sich, denn hätte sie es einfach dabei belassen, hätte Moorpelz sich wahrscheinlich nun von ihr abgewandt und wäre zum Bau der Krieger oder aus dem Lager gegangen. Doch nun fauchte der Krieger wütend. „Ich lass mir von einer Schülerin nicht sagen, was ich zu tun habe!“ Die junge Kätzin wich einen Schritt zurück, wobei sie Moorpelz anfunkelte. Sie fuhr ihre Krallen aus, machte jedoch keine Anstalten, den Kater anzugreifen. Kämpfe unter Clankameraden waren das letzte, was ein Clan gebrauchen konnte. Doch Moorpelz wandte sich nun doch von ihr ab, jedoch nicht ohne ein weiteres verächtliches Fauchen. Milanpfote sah, wie er wieder zum Bau der Krieger lief und verkniff sich einen bissigen Kommentar. Dann warf sie einen Blick auf den Frischbeutehaufen. Moorpelz hatte recht, es war nur noch sehr wenig Beute da. Sie wusste, dass es besser wäre, wenn sie einfach jagen gehen würde, doch noch immer hielt sie etwas davon ab, das Lager zu verlassen. Wenn sie mit anderen unterwegs war, verschwand dieses Gefühl immer, doch auf keinen Fall wollte sie mit Moorpelz jagen. Und die anderen Schüler waren bereits unterwegs. Sicher wollte keiner von ihnen dann ein zweites mal in so kurzer Zeit noch mal durch das ganze Territorium rennen. Sie müsste also alleine jagen gehen.
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