Thema: Was für Gedichte kennt ihr Sa Mai 28, 2011 12:26 pm
Was für Gedichte kennt ihr ich habe die hir auf geschriben
Mit flatternden Wimpeln und rauchendem Schlot Fährt über den Erie ein stolzes Boot; Die Lüfte sind sonnig, die Wogen so hell, Hinschwebt die "Schwalbe" sicher und schnell, Es lenket das Steuer John Maynard.
Da gellt ein Angstruf: "Das Schiff, es brennt!" Umsonst zu löschen man drängt und rennt, Aus den Fugen steigt wirbelnd der Rauch hervor, Am Hinterdeck züngeln die Flammen empor, "Wir sind verloren, John Maynard!"
'Noch ist das Vorderdeck sicher und fest, Dort harrt in Ruhe, der wachsende West, Er treibt nach rückwärts die lodernde Gluth; Auch in Flammen noch segelt die Schwalbe gut, Auch in Flammen steht fest John Maynard.'
"Wie weit, wie weit noch zum rettenden Port?" 'In anderthalb Stunden sind wir dort! Getrost, Capitän, ich halte Stand!' Der drückt die heiße, schwielige Hand: "So stärke dich Gott, John Maynard!"
Auf seinem Posten, von Funken umsprüht, Vom sengenden Hauch der Flammen umglüht, Steht fest der Brave, mit kundiger Hand Hinlenkt das Schiff durch den Wogenbrand Zum sicheren Hafen John Maynard.
"Gerettet nun sind wir von Tod und Qual, Du, Getreuer, hab' Dank viel tausend Mal!" Nicht Antwort kommt wieder, der Rauch verweht, Am glühenden Steuer ein Toter steht. So starb für sie alle John Maynard.
oder ist di besser
John Maynard! "Wer ist John Maynard?" "John Maynard war unser Steuermann, Aus hielt er, bis er das Ufer gewann, Er hat uns gerettet, er trägt die Kron', Er starb für uns, unsre Liebe sein Lohn. John Maynard!"
Die "Schwalbe" fliegt über den Eriesee, Gischt schäumt um den Bug wie Flocken von Schnee, Von Detroit fliegt sie nach Buffalo - Die Herzen aber sind frei und froh, Und die Passagiere mit Kindern und Fraun Im Dämmerlicht schon das Ufer schaun, Und plaudernd an John Maynard heran Tritt alles: "Wie weit noch, Steuermann?" Der schaut nach vorn und schaut in die Rund': "Noch dreißig Minuten ... Halbe Stund'."
Alle Herzen sind froh, alle Herzen sind frei - Da klingt's aus dem Schiffsraum her wie Schrei, "Feuer!" war es, was da klang, Ein Qualm aus Kajüt' und Luke drang, Ein Qualm, dann Flammen lichterloh, Und noch zwanzig Minuten bis Buffalo.
Und die Passagiere, buntgemengt, Am Bugspriet stehn sie zusammengedrängt, Am Bugspriet vorn ist noch Luft und Licht, Am Steuer aber lagert sich's dicht, Und ein Jammern wird laut: "Wo sind wir, wo?" Und noch fünfzehn Minuten bis Buffalo.
Der Zugwind wächst, doch die Qualmwolke steht, Der Kapitän nach dem Steuer späht, Er sieht nicht mehr seinen Steuermann, Aber durchs Sprachrohr fragt er an: "Noch da, John Maynard?" - "Ja, Herr. Ich bin." - "Auf den Strand. In die Brandung." - "Ich halte drauf hin." Und das Schiffsvolk jubelt: "Halt aus! Hallo!" Und noch zehn Minuten bis Buffalo.
"Noch da, John Maynard?" Und Antwort schallt's Mit ersterbender Stimme: "Ja, Herr, ich halt's!" Und in die Brandung, was Klippe, was Stein, Jagt er die "Schwalbe" mitten hinein; Soll Rettung kommen, so kommt sie nur so. Rettung: der Strand von Buffalo.
*
Das Schiff geborsten. Das Feuer verschwelt. Gerettet alle. Nur einer fehlt!
*
Alle Glocken gehn; ihre Töne schwelln Himmelan aus Kirchen und Kapelln, Ein Klingen und Läuten, sonst schweigt die Stadt, Ein Dienst nur, den sie heute hat: Zehntausend folgen oder mehr, Und kein Aug' im Zuge, das tränenleer.
Sie lassen den Sarg in Blumen hinab, Mit Blumen schließen sie das Grab, Und mit goldner Schrift in den Marmorstein Schreibt die Stadt ihren Dankspruch ein: "Hier ruht John Maynard. In Qualm und Brand Hielt er das Steuer fest in der Hand, Er hat uns gerettet, er trägt die Kron', Er starb für uns, unsre Liebe sein Lohn. John Maynard."
hir noch eins
Wunderlichstes Buch der Bücher Ist das Buch der Liebe; Aufmerksam hab ich's gelesen: Wenig Blätter Freuden, Ganze Hefte Leiden; Einen Abschnitt macht die Trennung. Wiedersehn! ein klein Kapitel, Fragmentarisch. Bände Kummers Mit Erklärungen verlängert, Endlos, ohne Maß. O Nisami! - doch am Ende Hast den rechten Weg gefunden; Unauflösliches, wer löst es? Liebende, sich wieder findend.
hir
Bewährt den Forscher der Natur Ein frei und ruhig Schauen, So folge Meßkunst seiner Spur Mit Vorsicht und Vertrauen.
Zwar mag in einem Menschenkind Sich beides auch vereinen; Doch daß es zwei Gewerbe sind, Das läßt sich nicht verneinen.
Es war einmal ein braver Koch, Geschickt im Appretieren; Dem fiel es ein, er wollte doch Als Jäger sich gerieren.
Er zog bewehrt zu grünem Wald, Wo manches Wildpret hauste, Und einen Kater schoß er bald, Der junge Vögel schmauste.
Sah ihn für einen Hasen an Und ließ sich nicht bedeuten, Pastetete viel Würze dran Und setzt' ihn vor den Leuten.
Doch manche Gäste das verdroß, Gewisse feine Nasen: Die Katze, die der Jäger schoß, Macht nie der Koch zum Hasen.
und das
Warum gabst du uns die tiefen Blicke, Unsre Zukunft ahndungsvoll zu schaun, Unsrer Liebe, unserm Erdenglücke Wähnend selig nimmer hinzutraun? Warum gabst uns, Schicksal, die Gefühle, Uns einander in das Herz zu sehn, Um durch all die seltenen Gewühle Unser wahr Verhältnis auszuspähn?
Ach, so viele tausend Menschen kennen, Dumpf sich treibend, kaum ihr eigen Herz, Schweben zwecklos hin und her und rennen Hoffungslos in unversehnem Schmerz; Jauchzen wieder, wenn der schnellen Freuden Unerwart'te Morgenröte tagt. Nur uns armen liebevollen beiden Ist das wechselseit'ge Glück versagt, Uns zu lieben, ohn uns zu verstehen, In dem andern sehn, was er nie war, Immer frisch auf Traumglück auszugehen Und zu schwanken auch in Traumgefahr.
Glücklich, den ein leerer Traum beschäftigt! Glücklich, dem die Ahndung eitel wär! Jede Gegenwart und jeder Blick bekräftigt Traum und Ahndung leider uns noch mehr. Sag, was will das Schicksal uns bereiten? Sag, wie band es uns so rein genau? Ach, du warst in abgelebten Zeiten Meine Schwester oder meine Frau.
Kanntest jeden Zug in meinem Wesen, Spähtest, wie die reinste Nerve klingt, Konntest mich mit einem Blicke lesen, Den so schwer ein sterblich Aug durchdringt; Tropftest Mäßigung dem heißen Blute, Richtetest den wilden irren Lauf, Und in deinen Engelsarmen ruhte Die zerstörte Brust sich wieder auf; Hieltest zauberleicht ihn angebunden Und vergaukeltest ihm manchen Tag. Welche Seligkeit glich jenen Wonnestunden, Da er dankbar dir zu Füßen lag, Fühlt' sein Herz an deinem Herzen schwellen, Fühlte sich in deinem Auge gut, Alle seine Sinnen sich erhellen Und beruhigen sein brausend Blut!
Und von allem dem schwebt ein Erinnern Nur noch um das ungewisse Herz, Fühlt die alte Wahrheit ewig gleich im Innern, Und der neue Zustand wird ihm Schmerz. Und wir scheinen uns nur halb beseelet, Dämmernd ist um uns der hellste Tag. Glücklich, daß das Schicksal, das uns quälet, Uns doch nicht verändern mag!
das hir auch
Füllest wieder Busch und Tal Still mit Nebelglanz, Lösest endlich auch einmal Meine Seele ganz;
Breitest über mein Gefild Lindernd deinen Blick, Wie des Freundes Auge mild Über mein Geschick.
Jeden Nachklang fühlt mein Herz Froh- und trüber Zeit, Wandle zwischen Freud' und Schmerz In der Einsamkeit.
Fließe, fließe, lieber Fluß! Nimmer werd' ich froh; So verrauschte Scherz und Kuß Und die Treue so.
Ich besaß es doch einmal, was so köstlich ist! Daß man doch zu seiner Qual Nimmer es vergißt!
Rausche, Fluß, das Tal entlang, Ohne Rast und Ruh, Rausche, flüstre meinem Sang Melodien zu!
Wenn du in der Winternacht Wütend überschwillst Oder um die Frühlingspracht Junger Knospen quillst.
Selig, wer sich vor der Welt Ohne Haß verschließt, Einen Freund am Busen hält Und mit dem genießt,
Was, von Menschen nicht gewußt Oder nicht bedacht, Durch das Labyrinth der Brust Wandelt in der Nacht.
hir
Der Regen kam heut abend früh der schwere Wind war schnell gefrischt er riß die Wipfel durchs Gesprüh und schlug den See zu wildem Gischt, - mein Herz, halbtot, war ihm vermischt,
als zu mir glitt Porphyria; rasch schloß sie den Frost und Sturm hinaus, und kniet und schuf den Herd durch Asch aufglühn, und warm das ganze Haus, - dann stand sie, - zog den nassen Flaus
und Schleier ganz von der Gestalt, - die schrumpften Handschuh fort, entband den Hut und allen Haars Gewalt, - das fiel; und saß, zu mir gewandt und rief; tat, da kein Laut entstand,
sich meinen Arm rings um, und schloß die Schulter auf, das Weiße bar, und all ihr gelbes Haar weit los, geneigt, und bettete mir dar, und goß darauf ihr gelbes Haar,
flüsternd wie sie mich liebt - ah sie. Zu schwach, ihr Herz, das, mich begehrend, sich bäumt, vom Hochmut, drin's gedieh, zu lösen, eitle Pflicht verzehrend, und mein zu sein für immerwährend.
Doch Sehnsucht auch will ihren Preis, noch starb heut nacht in Festes Brunst dies jäh Mein-Denken; der so weiß aus Sucht nach ihr; und allumsunst. - So war sie hier, durch Guß und Dunst. -
Wahr, wahr, - ich sah zu ihr hinan stolz, sehr stolz; endlich wußte ich's - trug's - »Sie kniet vor mir!« Vom jähen Drang erschwoll mein Herz, und schwoll und wuchs als ich schon dachte meines Zugs:
Den Wink lang, was dort saß - mein war's, mein, gut, zart, reinlich: eines Dings Fund fiel mir zu, und ihres Haars lang scheinigen Gelbstrang wand ich rings um ihren winzigen Hals: so ging's
und würge tot: Qual macht ihr's nicht, ich bin ganz ruhig, keine Qual. Wie Knospen drin was summt, was bricht, so ich ihr Lid: noch einmal Strahl des blauen Auges sonder Mal.
Und ich entschnürte nächst das Band um ihren Hals; der Wangen Flor glomm neu von meines Kusses Brand: Ich trug ihr Haupt, wie eh zuvor, nur, meine Schulter stützt' empor
Jetzt ihren Kopf, der noch drauf hängt; den kleinen rosig lächelnden, - so froh, daß ihm sein Traum geschenkt daß, was er haßte, nun dahin, und ich, sein Wunsch, gewonnen bin!
Porphyrias Wunsch! sie ahnte nie er war gewährt, und so, von dort; und nun, dasitzen ich und sie, und rührten uns die Nacht nicht fort, und Gott sagt immer noch kein Wort.
und das
Du selbst, der uns von falschem Regelzwange Zur Wahrheit und Natur zurückgeführt, Der, in der Wiege schon ein Held, die Schlange Erstickt, die unsern Genius umschnürt, Du, den die Kunst, die göttliche, schon lange Mit ihrer reinen Priesterbinde ziert, Du opferst auf zertrümmerten Altären Der Aftermuse, die wir nicht mehr ehren?
Einheim'scher Kunst ist dieser Schauplatz eigen, Hier wird nicht fremden Götzen mehr gedient; Wir können muthig einen Lorbeer zeigen, Der auf dem deutschen Pindus selbst gegrünt. Selbst in der Künste Heiligthum zu steigen, Hat sich der deutsche Genius erkühnt, Und auf der Spur des Griechen und des Britten Ist er dem bessern Ruhme nachgeschritten.
Denn dort, wo Sklaven knien, Despoten walten, Wo sich die eitle Aftergröße bläht, Da kann die Kunst das Edle nicht gestalten, Von keinem Ludwig wird es ausgesät; Aus eigner Fülle muß es sich entfalten, Es borget nicht von ird'scher Majestät, Nur mit der Wahrheit wird es sich vermählen, Und seine Gluth durchflammt nur freie Seelen.
Drum nicht, in alte Fesseln uns zu schlagen, Erneuerst du dies Spiel der alten Zeit, Nicht, uns zurückzuführen zu den Tagen Charakterloser Minderjährigkeit. Es wär' ein eitel und vergeblich Wagen, Zu fallen ins bewegte Rad der Zeit; Geflügelt fort entführen es die Stunden, Das Neue kommt, das Alte ist verschwunden.
Erweitert jetzt ist des Theaters Enge, In seinem Raume drängt sich eine Welt; Nicht mehr der Worte rednerisch Gepränge, Nur der Natur getreues Bild gefällt; Verbannet ist der Sitten falsche Strenge, Und menschlich handelt, menschlich fühlt der Held; Die Leidenschaft erhebt die freien Töne, Und in der Wahrheit findet man das Schöne.
Doch leicht gezimmert nur ist Thespis' Wagen, Und er ist gleich dem acheront'schen Kahn; Nur Schatten und Idole kann er tragen, Und drängt das rohe Leben sich heran, So droht das leichte Fahrzeug umzuschlagen, Das nur die flücht'gen Geister fassen kann. Der Schein soll nie die Wirklichkeit erreichen, Und siegt Natur, so muß die Kunst entweichen.
Denn auf dem bretternen Gerüst der Scene Wird eine Idealwelt aufgethan. Nichts sei hier wahr und wirklich, als die Thräne; Die Rührung ruht auf keinem Sinnenwahn. Aufrichtig ist die wahre Melpomene, Sie kündigt nichts als eine Fabel an Und weiß durch tiefe Wahrheit zu entzücken; Die falsche stellt sich wahr, um zu berücken.
Es droht die Kunst vom Schauplatz zu verschwinden, Ihr wildes Reich behauptet Phantasie; Die Bühne will sie wie die Welt entzünden, Das Niedrigste und Höchste menget sie. Nur bei dem Franken war noch Kunst zu finden, Erschwang er gleich ihr holdes Urbild nie; Gebannt in unveränderlichen Schranken Hält er sie fest, und nimmer darf sie wanken.
Ein heiliger Bezirk ist ihm die Scene; Verbannt aus ihrem festlichen Gebiet Sind der Natur nachlässig rohe Töne, Die Sprache selbst erhebt sich ihm zum Lied; Es ist ein Reich des Wohllauts und der Schöne, In edler Ordnung greifet Glied in Glied, Zum ernsten Tempel füget sich das Ganze, Und die Bewegung borget Reiz vom Tanze.
Nicht Muster zwar darf uns der Franke werden! Aus seiner Kunst spricht kein lebend'ger Geist; Des falschen Anstands prunkende Geberden Verschmäht der Sinn, der nur das Wahre preist! Ein Führer nur zum Bessern soll er werden, Er komme, wie ein abgeschiedner Geist, Zu reinigen die oft entweihte Scene Zum würd'gen Sitz der alten Melpomene.
Immer wenn ich traurig bin Immer wenn ich traurig bin, trink ich einen Korn.
Wenn ich dann noch traurig bin, trink ich noch n' Korn.
Wenn ich dann noch traurig bin, trink ich noch n' Korn.
Und wenn ich dann noch traurig bin, fang ich an von vorn.
Heinz Erhart
Liebe Wie furchtbar auch die Flamme war, In der man einst zusammenbrannte, Am Ende bleibt ein wenig Glut. Auch uns geschieht das Altbekannte.
Daß es nicht Asche ist, die letzte Spur von Feuer, Zeigt unser Tagwerk. Und wie teuer Die kleine Wärme ist, hab ich erfahren In diesem schlimmsten Jahr Von allen meinen Jahren. Wenn wieder so ein Winter wird Und auf mich so ein Schnee fällt, Rettet nur diese Wärme mich Vom Tod. Was hält Mich sonst? Von unserer Liebe bleibt: daß Wir uns hatten. Kein Gras Wird auf uns sein, kein Stein, Solange diese Glut glimmt.
Solange Glut ist, Kann auch Feuer sein ..
Eva Strittmatter
Der Albatros Oft kommt es dass das schiffsvolk zum vergnügen Die albatros - die grossen vögel - fängt Die sorglos folgen wenn auf seinen zügen Das schiff sich durch die schlimmen klippen zwängt.
Kaum sind sie unten auf des deckes gängen Als sie - die herrn im azur - ungeschickt Die grossen weissen flügel traurig hängen Und an der seite schleifen wie geknickt.
Der sonst so flink ist nun der matte steife. Der lüfte könig duldet spott und schmach: Der eine neckt ihn mit der tabakspfeife Ein andrer ahmt den flug des armen nach.
Der dichter ist wie jener fürst der wolke - Er haust im sturm - er lacht dem bogenstrang. Doch hindern drunten zwischen frechem volke Die riesenhaften flügel ihn am gang.
Charles Baudelaire übersetzt von Stefan George
Deine Augen Deine Augen sind wunderschön, schöner als der schönste Traum. Würde sie so gern beschreiben, passende Worte find ich kaum.
Wenn ich in Deine Augen schaue, kann mich nicht mehr umdrehen, kann mich nicht von der Stelle rühren, kann sonst gar nichts mehr sehen.
Deine Augen sind wunderschön, bin von ihnen so entzückt, in sie bin ich total verliebt, und nach ihnen ganz verrückt.
In das Meer Deiner Augen, würd' ich so gern versinken. Würde gerne in sie tauchen, und in ihnen ertrinken.
Der Baufritze
Grodek (1914) Am Abend tönen die herbstlichen Wälder
Von tödlichen Waffen, die goldnen Ebenen
Und blaue Seen, darüber die Sonne
Düstrer hinrollt; umfängt die Nacht
Sterbende Krieger, die wilde Klage
Ihrer zerbrochenen Münder.
Doch stille sammelt im Weidengrund
Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt
Das vergossne Blut sich, mondne Kühle;
Alle Straßen münden in schwarze Verwesung.
Unter goldnem Gezweig der Nacht und Sternen
Es schwankt der Schwester Schatten durch den schweigenden Hain,
Zu grüßen die Geister der Helden, die blutenden Häupter;
Und leise tönen im Rohr die dunkeln Flöten des Herbstes.
O stolzere Trauer! ihr ehernen Altäre
Die heiße Flamme des Geistes nähert heute ein gewaltiger Schmerz,
Die ungebornen Enkel.
Georg Trakl
Abend Weiße Schwäne senken ihre schmalen, Schlanken Hälse in den schilfdurchragten, Stillen, grünen Weiher, plätschern leise, Ziehen weiter ihre stillen Kreise... An dem Arm des müden, hochbetagten Schloßherrn, der den schlafgemiednen Qualen Seiner kalten Nacht entgegenbangt, Steht in leichten, weißen Spitzen Die Gemahlin. Spielend langt Sie nach den gewundnen Rebenranken... Ihre flügelstarken Flucht-Gedanken Zittern vor den roten Lebensblitzen.
Richard Schaukal
Der Falke (der Kürenberger, mitte 12. Jh.)
Oder : Die Falkenpel XD
Ich zôch mir einen valken dô ich in gezamete und ich im sîn gevidere er huop sich ûf vil hôhe
Sît sach ich den valken
Ich vermisse dich
Ich vermisse dich so sehr. Ich kann es einfach nicht verstehen: Du wirst nie wieder bei mir sein. Ich hatte niemals Angst dich zu verlieren, ich habe niemals darüber nachgedacht. Doch als ich dich dann verloren hatte, war für mich alles aus. Wie ein Schlag vor den Kopf. Niemals hatte ich damit gerechnet. Ich lebte nicht mehr, ich funktionierte nur noch. Mein Körper war anwesend. Mein Kopf war es nicht. Ich habe angefangen nachzudenken. Ich habe angefangen Angst zu haben. Ich habe angefangen die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen. Ich habe angefangen anders zu werden. Ich habe schließlich auch wieder angefangen zu leben. Und immer werde ich nachdenken. Immer werde ich Angst haben. Immer werde ich die Welt aus einer anderen Perspektive sehen. Immer werde ich anders sein. Immer werde ich dich vermissen.
Und niemals werde ich dich vergessen.
- Carolin H. -
Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt
Ein rätselhafter Schimmer, Ein "je ne sais-pas-quoi" Liegt in den Augen immer Bei einer schönen Frau. Doch wenn sich meine Augen Bei einem vis-à-vis Ganz tief in seine saugen Was sprechen dann sie?:
Ich bin von Kopf bis Fuß Auf Liebe eingestellt, Denn das ist meine Welt. Und sonst gar nichts. Das ist, was soll ich machen, Meine Natur, Ich kann halt lieben nur Und sonst gar nichts.
Männer umschwirr'n mich, Wie Motten um das Licht. Und wenn sie verbrennen, Ja dafür kann ich nichts. Ich bin von Kopf bis Fuß Auf Liebe eingestellt, Ich kann halt lieben nur Und sonst gar nichts.
Was bebt in meinen Händen, In ihrem heißen Druck? Sie möchten sich verschwenden Sie haben nie genug. Ihr werdet mir verzeihen, Ihr müßt' es halt versteh'n, Es lockt mich stets von neuem. Ich find' es so schön!
Ich bin von Kopf bis Fuß Auf Liebe eingestellt, Denn das ist meine Welt, Und sonst gar nichts. Das ist, was soll ich machen, Meine Natur, Ich kann halt lieben nur Und sonst gar nichts.
Männer umschwirr'n mich, Wie Motten um das Licht. Und wenn sie verbrennen, Ja dafür kann ich nichts. Ich bin von Kopf bis Fuß Auf Liebe eingestellt, Ich kann halt lieben nur Und sonst gar nichts.
Marlene Dietrich
Harhar Ich hab nich meinen namen geändert
Liebeswelle Du hast in meinem Innern das Feuer der Liebe entfacht, und nun träume ich so gern von gemeinsamer Liebesnacht.
Hast verstört meinen Willen, durstig bin ich nun am Nippen, lass uns Liebesdurst stillen an der Quelle uns’rer Lippen.
Die Rote Rose Deiner Wangen werde sanft mit Lippen pflücken Körper und Seele nach Dir verlangen, lass Dich mit Liebe beschmücken.
Wenn ich durstig' Rosen gieße, werde sicher ich verstummen. Wenn ich den Mund nicht schließe, dann will ich Deinen Nam'n summen
Die Liebes- und Verlangenswelle wird mich Dir hinüber treiben. Gib Deinen Segen auf die Schnelle, lass es nicht beim Traume bleiben.
Baufritze
Virtuelle Liebe Mein Gefühl und mein Empfinden, nehmen ein, reale Form. Du bist Schuld an mein'm Erblinden, und der Wunsch nach Dir enorm.
Sag wer bist Du überhaupt? Aus dem Nichts bist aufgetaucht, hast mein armes Herz geraubt, brich es nicht, es wird gebraucht.
Wie Du mir den Kopf verdrehst, werde Deinen auch verdrehen, Bis mir Du die Lieb' gestehst, bis wir eine Sünd' begehen.
Baufritze er fuorte an sînem fuoze und was im sîn gevidere got sende si zesamene
Übersetzung: Ich zog mir einen Falken Als er von mir gezähmt und und ich um sein Gefieder steil stieg er in die Lüfte
Fortan sah ich den Falken er trug an seinem Fusse es glänzte sein Gefieder Gott sende sie zusammen,
mêre danne ein jâr. als ich in wolte hân mit golde wol bewant, und floug in anderiu lant.
länger denn ein Jahr. mir nach Wunsche war goldene Bänder wand, und flog in ein anderes Land.
herrlich fliegen: seidene Bänder, um und um von Gold. die sich sehnsüchtig hold.
Schneesturm Warrior Katze
Alter : 27 Beiträge : 2492 Anmeldedatum : 01.05.10 Ort : WIENER WOLFSBLUT <3
Thema: Re: Was für Gedichte kennt ihr So Mai 29, 2011 8:37 am
Das sind keine Gedichte das sind Balladen ;D Ich kenne davon John Maynard^^
Gast Gast
Thema: Re: Was für Gedichte kennt ihr So Mai 29, 2011 1:43 pm
wow das sind viele,aber john maynard kenn ich auch.
Gast Gast
Thema: Re: Was für Gedichte kennt ihr Mo Mai 30, 2011 3:17 pm
John Maynad kan ich auswendig und ich verstehe da nicht denn unterschid zwischen gedichte und baladen
Gast Gast
Thema: Re: Was für Gedichte kennt ihr Do Jun 16, 2011 7:06 pm
Dieses Gedicht finde ich wunderschön :
Abschied Du füllst mich an wie Blut die frische Wunde und rinnst hernieder seine dunkle Spur, du dehnst dich aus wie Nacht in jener Stunde, da sich die Matte färbt zur Schattenflur, du blühst wie Rosen schwer in Gärten allen, du Einsamkeit aus Alter und Verlust, du Überleben, wenn die Träume fallen, zuviel gelitten und zuviel gewußt.
Entfremdet früh dem Wahn der Wirklichkeiten, versagend sich der schnell gegebenen Welt, ermüdet von dem Trug der Einzelheiten, da keine sich dem tiefen Ich gesellt; nun aus der Tiefe selbst, durch nichts rühren, und die kein Wort und Zeichen je verrät, mußt du dein Schweigen nehmen, Abwärtsführen zu Nacht und Trauer und den Rosen spät.
Manchmal noch denkst du dich -: die eigene Sage -: das warst du doch -? ach, wie du dich vergaßt! war das dein Bild? war das nicht deine Frage, dein Wort, dein Himmelslicht, das du besaßt? Mein Wort, mein Himmelslicht, dereinst besessen, mein Wort, mein Himmelslicht, zerstört, vertan -- wem das geschah, der muß sich wohl vergessen und rührt nicht mehr die alten Stunden an.
Ein letzter Tag -: spätglühend, weite Räume, ein Wasser führt dich zu entrücktem Ziel, ein hohes Licht umströmt die alten Bäume und schafft im Schatten sich ein Widerspiel, von Früchten nichts, aus Ähren keine Krone und auch nach Ernten hat er nicht gefragt -- er spielt sein Spiel, und fühlt sein Licht und ohne Erinnern nieder - alles ist gesagt.
Gottfried Benn
Gast Gast
Thema: Re: Was für Gedichte kennt ihr Do Jun 16, 2011 7:13 pm
hm... Ein Veilchen auf der Wiese stand, in sich geknikt und unbekannt. Ach,dachte sie nur,wäre ich die schönste Blume der Natur.