Thema: ~~Don't forget me~~ Mo Aug 20, 2012 2:34 pm
Mit dieser Geschichte habe ich den Literaturpreis an meiner Schule gewonnen - 1. Platz. :DD Mal sehen, wie ihr sie findet! O:
Das Thema des Wettbewerbs lautete 'Ein Blick in die Vergangenheit'. Und da es mich immer gestört hatte, dass man zwar von Königen & Mätressen, Festen und Jagden hörte, aber nie wirklich davon, wie das Leben im einfachen Volke war, in der unteren Schicht, dass es auch noch etwas anderes gab, als den überladenen, vollen und reichen Hof, habe ich diese Geschichte geschrieben, um anderen zu zeigen, wie elend das Leben der meisten Menschen damals war, und wie ein einzelner Schicksalsschlag eine gesamte Familie in den Abgrund reißen konnte. Deswegen auch der Titel 'Don't forget me' - Vergesst mich nicht. Denn diese Menschen sollte man auch nicht vergessen.
Die historischen Daten in der Geschichte (Jahreszahlen, König etc.) und auch die gesamte Umgebung sind korrekt - ich habe ordentlich recherchiert. Die Figuren sind fiktiv, allerdings gab es solche Schicksale zu hunderten.
Die Geschichte spielt 1669 - drei Jahre zuvor gab es eine große Pestepidemie, die in ganz England wütete und hohen Tribut zollte. Bei dieser Pestepidemie starben auch beide Elternteile der jungen, damals 13-Jährigen Elizabeth Corner, die dann alleine gelassen wurde, zusammen mit ihren zwei kleineren Geschwistern Jake (Bei der Pestepidemie 6, jetzt 9) und Catherine (bei der Pestepidemie 2, jetzt 5). Elizabeth, damals ein süßes, nettes Mädchen, musste nun alleine für das Überleben ihrer kleinen Familie sorgen, unfähig, sich für irgendeine Arbeit zu bewerben, aufgrund ihrer Jugend. Allerdings schafft sie es irgendwie, sich und ihre Geschwister am Leben zu erhalten, bis zu diesem verhängnisvollem, regnerischen Tage, an dem sich alles ändern sollte.
Und zuletzt noch - die Geschichte ist nicht so langweilig, wie sie sich anhört D: xDD Lest sie euch ruhig mal durch, über Feedback würde ich mich freuen!
Spoiler:
Don't forget me
Funkelndes Sonnenlicht drang durch meine Lider. Warm. Lebendig. Einen Moment Ruhe wollte ich noch haben, Frieden. Doch ich spürte regelrecht die Blicke meiner kleinen Geschwister, schwer lasteten sie auf mir. Ich hörte sie schon leise flüstern. >> Jake? Wann steht Beth auf? << Beth. Sie sollten mich nicht so nennen, und das wussten meine kleinen Geschwister, vor allem Catherine. Die Zeiten der süßen, kleinen Beth waren vorbei. Sie endeten in dem Moment, als ihre an der Pest erkrankten Eltern ihren letzten Atemzug taten - das war damals, 1666 - und sie alleine ließen, mit der damals zweijährigen Catherine und dem sechsjährigen Jake. In diesem kurzen Augenblick starb die stets freundliche und hübsche Beth und ließ die harte, unnahbare Elizabeth Corner zurück, die entschlossen war, ihren kleinen Geschwistern ein Leben zu ermöglichen. Jetzt war ich bereits sechzehn. Drei lange Jahre waren schon vergangen, seit dem Tod meiner – unserer - Eltern, und auch England hatte sich ein wenig verändert. Unser jetziger König war Charles II., doch auch er kümmerte sich nicht wirklich um solchen ‚Abschaum’ wie uns, auch wenn wir einst ehrenwerte und gute Bürger gewesen waren. Auch für meine kleine Familie war eine lange Zeit vergangen. Es ging uns immer schlechter. Wenn ich an unsere hoffnungslose Lage dachte, spürte ich schon die Verzweiflung aufsteigen, so groß, so dunkel, … so mächtig. Und um nicht wieder in Selbstmitleid zu versinken, verschwendete ich keine Gedanken mehr an das, was kommen mochte, sondern an das Hier und Jetzt. Und das Hier und Jetzt war, dass meine Geschwister und ich Hunger hatten. Ich schlug meine Augen auf, und sah das süße Gesicht von Catherine, so lieblich wie ein Regentropfen im Mai. Jake schob sich auch über mich, mit Mühe brachte er ein Grinsen, das eher einer Grimasse ähnelte, zustande. Es tat so weh, die ausgemergelten, hungernden Gesichter meine Geschwister zu sehen. Heute musste ich etwas stehlen, etwas Nahrhaftes, oder wir alle liefen Gefahr, dem Hungertod ausgeliefert zu sein. Das alltägliche morgendliche Ritual wiederholte sich. Ich stand auf, und zupfte meine Lumpen – denn Kleidung konnte man das, was ich schon seit einiger Zeit am Leibe trug, gewiss nicht nennen – zurecht, und sah mich um. Wir wohnten in einer heruntergekommenen, vom Einsturz bedrohten Scheune, so entlegen, dass sich keiner je die Mühe gemacht hatte, sie zu restaurieren. Das einzig Gute an der Scheune mit den faulenden Dachbalken und dem schimmligem Stroh war, dass niemand herkam, selbst Reisende nicht, die das Gebäude schon auf den ersten Blick als ungenügend abtaten, und sich einen anderen Schlafplatz suchten. Also wenigstens der Vorteil, dass uns niemand entdeckte … Immerhin. >> Ich gehe jetzt <<, teilte ich Jake und Catherine schroff mit. >> Bleibt schön hier. << Meine Stimme wurde etwas sanfter. Ich tat bereits meine ersten Schritte im prasselnden Regen, als Jake plötzlich rief: >> Warte! << Verwirrt drehte ich mich um. Jake stand vor mir. Sein helles Haar war bereits jetzt vom Regen dunkel gefärbt, und seine wasserblauen Augen hielten mich fest. Wie erstarrt stand er da. Einen Moment lang starrte ich Jake an – dann fing er an zu sprechen. >> Ich … ich wollte nur sagen … << Er zögerte. Aber wieso? Dann kamen die fünf Wörter, die mich noch immer noch verfolgen. >> Pass auf dich auf. Bitte. << Wieso sagte er so etwas? Nie hatte Jake so etwas gemacht, das Ritual war ganz klar: Ich wachte auf, wir wechselten ein paar Worte, und ich ging - wieso unterbrach er es jetzt? In diesem Moment konnte ich mir noch keinen Reim darauf machen, doch jetzt … mache ich mir Gedanken darüber, ob mein kleiner Bruder eine Art dunkle Vorahnung gehabt hatte. Jetzt ist es zu spät, um ihn zu fragen … Noch ein paar Sekunden sah Jake mich an, dann drehte er sich abrupt um und verschwand in der Scheune. Ich beschloss, mir nicht weiter einen Kopf darüber zu machen, und lief an der Themse entlang Richtung Londoner Innenstadt. In dem vielen Regen war es schwer, voranzukommen, man sah kaum die Hand vor Augen. Nebelschwaden verschleierten meine Sicht, wollten wohl nicht, dass ich die Stadt erreichte. Egal. Weiter. In dem morgendlichen Lichtschein erkannte ich bereits die ersten Silhouetten der Londoner Häuser. Angespornt dadurch legte ich zu einem letzten Spurt an, und erreichte den Rand der Stadt – der nicht minder schäbig war als unsere verschimmelte Scheune. Hier am Stadtrand roch es widerlich, und die ganzen dunklen Gestalten, die mit offenem Mund und anscheinend schlafend dort an den Häusern lehnten, machten den Anblick auch nicht viel schöner. Genauso wenig wie die Krankheitssymptome, die sie zeigten. Schöner wurde es erst im Inneren der Stadt. Also beeilte ich mich, ungesehen vorbeizukommen – ohne, dass mich womöglich noch einer der hiesigen Bettler bemerkte. Nach ein paar Minuten mit ‚sich-im-Schatten-verstecken-und-versuchen-nicht-gesehen-zu-werden’ war ich an meinem Ziel angekommen: Die Innenstadt. Hier gab Bäcker, die köstliche, für mich unerreichbare Torten verkauften, Schneider mit den feinsten Stoffen – die ich ebenfalls nie besitzen werde – und sogar Parfümverkäufer, die mit ihren wunderbaren Düften prahlten. (Auch eines dieser Parfüms werde ich eindeutig niemals benutzen können.) Ich blickte mich sorgfältig um, immer noch mit dem Schatten verschmolzen. Jetzt bleibt mir wohl nicht anderes übrig, als es zuzugeben – ja, ich bin eine Diebin. Damals hatte ich mir vorgenommen, niemals so weit zu sinken, dass ich stehlen musste. Vater hatte mir immer erzählt, wenn ich ihn auf die vielen Bettler ansprach, die auf den Straßen herumlungerten, dass es Taugenichtse waren, die in ihrem Leben schon aufgrund fehlenden Gripses nichts zustande bringen könnten, selbst wenn sie es wollten – was sie aber nicht tun würden. Stattdessen besäßen sie sogar die Dreistigkeit, dich anzusprechen und um Almosen zu bitten, dich zu belügen und dir mit Ammenmärchen wie >> ich habe doch eine Familie, die ich ernähren muss << zu kommen. >> Deswegen ignorier’ diese jämmerlichen Gestalten einfach, geh’ weiter, wenn sie dich ansprechen, gib ihnen nichts. Tu einfach so, als ob sie nicht da wären. << Damals hatte ich immer artig genickt, und meinem klugem, fleißigen Vater geglaubt. Heute jedoch wusste ich es besser, dachte ich bitter. Denn Bettler war nicht gleich Bettler, Dieb war nicht gleich Dieb. Wie schnell man von einem angesehenen Bürger zu einem dreckigen kleinen Dieb werden kann – das kann man gar nicht glauben. Und doch wurden wir alle in denselben Topf geworfen und als Taugenichtse beschrien – obwohl es in manchen Fällen nicht mal stimmte. Was hätte ich denn tun sollen? Geld konnte ich nicht verdienen, ich war zu jung und sicher, dass man mich ausbeuten würde. Und keiner nahm sich damals meiner Geschwister und mir an – ab dem Zeitpunkt, als unsere Eltern starben, starben wir auch für die Bürger – in gewisser Weise – und waren dieselben dreckigen, kleinen Halunken wie alle anderen – plötzlich schien uns keiner mehr zu kennen. Bitterkeit stieg in mir auf, ein Kloß saß mir im Hals, und meine Augen wollten sich mit Tränen füllen. Doch ich erlaubte es ihnen nicht, denn, wer Schwäche zeigte, wird gnadenlos … unschädlich gemacht, vor allem in so einem harten Leben, wie dem Diebesdasein. Also sah ich mich ein wenig auf dem endlich erreichten Marktplatz um. Wegen der großen Menschenmenge sah ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass ein Galgen mitten auf dem Platz aufgebaut war – ein paar Minuten vorher hatte der Strick das Leben anderer Diebe beendet. Stattdessen wartete ich auf eine günstige Gelegenheit, um ein paar Sachen mitgehen zu lassen. Auf dem Boden lagen ein paar Brotkrumen, leicht angeschimmelt, aber immer noch besser als gar nichts. Verstohlen bückte ich mich, um sie und zwei halb aufgegessene Äpfel aufzulesen. Schon mal keine schlechte Ausbeute, dafür, dass ich erst seit ein paar Minuten da war. Doch meine Geschwister und ich hatten schon seit Tagen nichts mehr gegessen, wir brauchten etwas Nahrhafteres. Ich hörte ein Scharren, und drehte mich schreckhaft um. Doch es war nur einer der kranken Bettler, der sich im Schlaf schnarchend umgedreht hatte. Ich dachte, es wäre die Sohle von einem Aufseher – sie waren gnadenlos, wenn es um Diebe ging, und wenn sie nur Müll auflasen. Doch es war ja kein Aufseher, als stieß ich beruhigt den Atem aus. In der kalten Luft bildete er einen weißen, silbrigen Dunst. Ich war mit der Zeit wirklich paranoid geworden. Als ich mich ein weiteres Mal umdrehte, sah ich es: der Bäcker schob die frisch gebackenen Brote heraus, um sie zu verkaufen, Viele, viele frische Laibe waren es, und ihr wunderbarer Duft drang zu mir hinüber. Der Bäcker verschwand in seinem Laden. Das war meine Chance. Es war riskant, ja, aber ich könnte es schaffen. Ich wunderte mich, dass kein anderer kleiner Halunke in der Nähe stand, um sich seinen Anteil zu holen. Das wurde mir erst später klar … Schnell wie der Wind huschte ich hinüber bis ich ganz in der Nähe der köstlichen Brote stand. Keine harten, verschimmelten Brote, die ganz verkrustet waren, sondern frisch gebackene Laibe, noch warm und körnig, innen weich. Ein schneller Blick in den Laden. Der Bäcker war mit Törtchen beschäftigt. Ein schneller Handgriff und eines der kleinsten Brote verschwand unter meinen Kleidern. … Das hätte ich lieber nicht tun sollen, denn in dem Moment packte mich jemand von hinten am Nacken und schüttelte mich einmal durch. Es war die Bäckersfrau. >> Du dreckige kleine Diebin, du! <<, schrie sie, und machte damit alle anderen auf dem Platz auf uns aufmerksam. >> Nein … nein, Miss! Das stimmt nicht, ich bin keine - ! << Meine Worte gingen in einem Schwall aus Beleidigungen unter. Mit flammenden Augen starrte mich die Bäckerin an. Ihr Atem ging heftig, sie schnaubte wie ein wütender Stier. Noch einmal schüttelte sie mich wild, und der warme Brotlaib flog im hohen Bogen aus meinem Ärmel. Mit ihren von Brandnarben gezeichneten Händen griff die Bäckerin danach, schnell wie ein Falke verschwand das lebensrettende Brot hinter dem speckigen Rücken der Bäckerin. Inzwischen hatte sich die Bäckersfrau durch ihr wütendes Geschrei die Aufmerksamkeit des gesamten Marktplatzes gesichert. Langsam kroch mir die Angst den Rücken herauf. Ich fühlte mich merkwürdig kalt und leblos. Ich konnte nicht die Kraft aufbringen, zu protestieren, oder mich zu wehren, als diese grässliche Frau mich noch einmal schüttelte und dabei furchtbar kniff. Verzerrt nahm ich einige Stimmen wahr, Menschen, die auf mich zustürmten, mich irgendwohin zerrten … doch jetzt, in diesem Moment, nahm ich nur eines wahr: Das Gesicht meines Bruders im Regen, die hellen, nassen Haare, die wasserblauen Augen, die besorgt blickten, der kleine Mund, der ein paar Worte bildete … >> Ich … ich wollte nur sagen … Pass auf dich auf. Bitte. << Das letzte Wort hallte in meinem Kopf nach. >> Bitte … bitte … bitte! <> An den Galgen mit dem Flittchen! << So wie die Worte meines Bruders hallten auch diese in meinem Kopf nach. Jetzt begriff ich, wo ich hingezogen wurde. Heute war ein gefährlicher Tag gewesen, um zu stehlen. Heute waren einige andere Diebe öffentlich hingerichtet worden, und der Galgen stand noch – ich würde ihn als nächste kennenlernen. Was ich fühlte? Nichts. Meine Arme erschlafften, meine Stimme, die letztendlich doch aus Protest geschrien hatte, erstarb, und meine Augen weiteten sich. Irgendjemand zog mich das Podest hoch, legte mir die Schlinge um den Hals. Jetzt … sind wir wieder in der Gegenwart angekommen. Der gesamte Tag ist wie in einer Art Trance an mir vorbeigezogen, ich hatte zugesehen, wie ich aufwachte, wie ich mich durch London schlängelte, das Brot stahl, ich hatte zugesehen, wie die Bäckerin mich schüttelte. Und wie ein Künstler sein Werk mit dem letzten Pinselstrich vollendet, sehe ich die eingefallenen, müden Gesichter meiner Geschwister. Ich hasse mich dafür, dass ich sie im Stich gelassen habe. Das Geschrei dauert an. Plötzlich ist der Boden unter meinen Füßen weg. Ich falle … ein schrecklicher Schmerz zuckt durch meinen Körper, ich sehe einen roten Blitz, und – höre Vogelgezwitscher. Verwirrt blicke ich um mich. Wo bin ich? Weite, grüne, blumenübersäte Wiesen. Der süße Duft von reifem Obst. Die Luft schmeckt frisch und klar, und meine Hände fühlen glatten, seidenen Stoff. Ich blicke an mir herunter. Ich trage ein weißes, glattes Kleid, mit einer silbrigen Satinschleife. Wo kommt das Kleid her, wo bin ich? Habe ich das Kleid gestohlen? Mein Verstand arbeitet zu langsam, und kommt dem, was ich höre, sehe, rieche, schmecke und fühle nicht hinterher. Plötzlich kommt es alles wieder über mich. Ich bin tot, habe mich beim Stehlen erwischen lassen … aber wo bin ich? Wild blicke ich mich um, und sehe … zwei weiß gekleidete Gestalten, Arm in Arm, auf mich zukommen. Sie sehen aus, wie … aber das kann nicht sein …? >> Mutter? Vater? Seid ihr es wirklich? << Meine Stimme klingt zittrig, ungläubig, wie sie schon seit dem Tod meiner Eltern nicht mehr geklungen hatte. Die engelsgleichen Gesichter lächeln. >> Ja <<, antwortet der Mann, die Frau flüstert liebevoll: >> Meine süße, kleine Beth … jetzt hast du es hinter dir. Du warst sehr tapfer, dein Vater und ich sind stolz auf dich! << Ohne Zweifel. Das sind meine Eltern! Das Glücksgefühl kehrt zurück, stärker denn je. Mein Vater grinst. Dieses Grinsen, dieses schelmische, verwegene Grinsen, für das ich ihn immer so geliebt habe! Endlich kann ich es wieder sehen! >> Du hast uns ja lange genug warten lassen, aber jetzt bist du ja hier. << Wie sehr ich diese Stimmen vermisst habe! Ich merke es erst jetzt. >> Lange genug warten lassen …? Mutter, Vater … wo sind wir hier? << Die Frage war mir über die Lippen gekommen, da bemerkte ich erst, dass ich sie ausgesprochen hatte. Meine Mutter lächelte sanft. >> Kannst du dir das denn nicht denken, mein Schatz? <<, flüsterte sie, Mein Vater erwiderte: >> Kitschige Leute würden es das ‚Paradies’ nennen, aber für uns wird es unser nächster Lebensort! << Er grinste wieder. >> Und Jake und Catherine …? << >> Die werden bald kommen. Wir haben Zeit und werden ab und zu mal sehen, wo die beiden bleiben! So wie wir es auch immer bei dir gemacht haben! << Mein Vater blickte mich an, die Sterne tanzten in seinen Augen. Mein Mund formte Worte, die nicht von mir stammten. >> Und dann bleiben wir hier … für die Ewigkeit. << Das Glücksgefühl blieb.
(c) by Elfenlied
Gast Gast
Thema: Re: ~~Don't forget me~~ Mo Aug 20, 2012 3:40 pm
Nett geschrieben,muss schon sagen. x) Ich find's auch toll,dass du so schön in der ersten Person Sg. geschrieben hast,das gibt eine ehere Intimität und Bezug zum Charakter. Was mich allerdings stört ist die flache Handlung. Klar,es war schon toll,dass du aus der Sicht der unteren Schicht schreibst. Meiner Meinung nach hättest du mehr auf Action und größere Dinge eingehen sollen,als wie ins Detail. DU hast manche Dinge sehr genau geschrieben,was aber wiederrum manchmal im Satz erwidert wird. Ja,deine Schreibweise ist auch schön,aber du hättest vllt ein paar Metaphern einbringen können,als dauernd den schlichten,gleichen Satzbau zu verwenden. Klar,solche ganz kurzen Sätze,einzelne Worte kommen gut an,aber die gleiche Satzstruktur auf Dauer zu verwenden wird schnell langweilig und unabwechselungsreich. Für mich ist es eine klassiche,klischeehafte Nacherzählung zu der damaligen Zeit. Der einzige "Schockeffekt" in der Geschichte sind die Zustände zur damaligen Zeit. Du hättest was bemerkenswertes herausheben sollen. Mit noch etwas mehr Übung könnte dass vllt noch was werden. ;-)
Sunny Katze des SternenClans
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Thema: Re: ~~Don't forget me~~ Mo Aug 20, 2012 3:55 pm
Ohh mein Gott! Die Geschichte ist göttlich! Ich find sie einfach super! So was könnte ich glaub ich nicht so gut beschreiben! Du musst mehr schreiben! Du hast Talent, verschwende es nicht!!
LG Sunny
Gast Gast
Thema: Re: ~~Don't forget me~~ Mo Aug 20, 2012 5:23 pm
@Natternstreif, erst einmal, danke für deine Kritik, daran merke ich, dass du dir die Geschichte aufmerksam durchgelesen hast. ^^
Ja, ich schreibe sehr gerne aus der 1. Person Singular, und zu dieser Geschichte hat es sich gerade angeboten, da man so die Umstände und Vergangenheiten nebenbei in Gedankengängen erklären kann. Das mit der flachen Handlung wiederum verstehe ich nicht ganz. Obwohl, doch - diese Geschichte spiegelt das Leben in der damaligen Zeit wider, wenn du dann denkst, dass das eine flache Handlung ist, ... na ja. Und Action? Ich weise noch einmal darauf hin, dass dies historisch ist, eine historusche Geschichte, und ich mich schon an bestimmte Sachen gebunden fühle ... sollte sie jetzt mit dem Messer auf die Bäckersfrau losgehen? Nur um mehr Action und Pep in die Geschichte reinzubringen? Das ist unrealistisch, passt also nicht zu dem, was ich in der Geschichte durchsetzen wollte - nämlich jemandem die Wahrheit näherzubringen. Und das ich ins Detail gegangen bin, war natürlich auch Sinn und Zweck der Geschichte, ich wollte den Lesern das damalige Leben so nah wie möglich bringen, und das ist natürlich nur möglich, wenn man die Umstände detailliert beschreibt. Wenn du meine Art zu schreiben meinst, entschuldige ich mich, ich habe manchmal wirklich einen Hang, Dinge sehr genau zu beschreiben, habe allerdings in dieser Geschichte versucht, nicht all zu viel zu beschreiben, da ich nur eine begrenzte Seitenanzahl zur Verfügung hatte. Die Definition von Metaphern lautet 'Wörtliche Bilder', und davon waren, meine ich, doch ein paar in der Geschichte drin, wie 'die verrotteten Dachbalken der Scheune', oder 'die ersten Silhouetten der Londoner Stadt im Morgenlicht', das 'funkelnde Sonnenlicht', ... gegeizt habe ich mit Metaphern eigentlich nicht. ^^ Zu dem Satzbau muss ich widersprechen, zumindest in den weitesten Teilen. Die Gedankengänge, die kurzen Bemerkungen von Elizabeth sind natürlich einfacher gehalten, kürzer, aber eben weil sie genau das sind - Bemerkungen, geprägt von Sarkasmus, Ironie und Bitterkeit - wie sie eben geworden ist. Aber mit Ausnahme dieser Bemerkungen im Geiste, die ab und zu herausstachen, (ein kleines Zugeständnis an die 1. Person Singular, denn wenn du denkst und deine Bemerkungen im Kopf machst, setzt du ja auch keine Kommata, nehme ich an.. ^^) habe ich ebenso im Perfekt, als auch im Plusquamperfekt geschrieben, habe mich an das Tempus gehalten, bis zu diesem Punkt, an dem man wieder in der Gegenwart ist, und zweifelsohne schon einen abwechslungsreichen Satzbau verwendet, denke ich. ^^
Und dann muss ich noch einmal ganz groß widersprechen. Klischeehaft war diese Geschichte nicht, denn sie basierte auf historischen Fakten und Zugegebenheiten, die damals eben existierten. Und wieder habe ich das Gefühl, dass du meine Geschichte wie einen Abenteuerroman bewertet hast, der sie aber nicht ist. Ich wollte mit dieser Geschichte (immer noch.. ^^) lediglich die Zustände der damaligen Zeit widerspiegeln, real, ohne Verfälschungen, und ohne das, was ich absichtlich ausgelassen habe, und dir gefehlt hat: Action, und Dinge, die eben irreal sind, und nicht stimmen. Schockeffekte, und Dinge herausheben - das passt nicht wirklich zu so einer Art von Geschichte, sind also absichtlich weggelassen worden. Ich habe bei meiner Geschichte eher auf das Ergreifende, Unverfälschte und Ehrliche gesetzt, wie auch auf das ''schöne'' beschreibend er Zustände damals, um damit eben herauszuheben, wie schlecht es den meisten Menschen damals ging. Und immerhin hat es für den ersten Platz gereicht. :DD Und eben weil ich es so gemacht habe, ist meine Geschichte herausgestochen, aus all den Geschichten in denen es um Kinder geht, die mit Zeitmaschinen zu den Dinosauriern reisen, oder ein Spiel, das man tausendmal durchzockt, und immer am Endboss scheitert - deswegen ist meine Geschichte aus all diesen, mit Action überladenen, (okay, dass gebe ich zu :DD) unlogischen und erfundenen Geschichte herausgestochen.
Öhm.. ja. :DD Trotzdem danke für deine Kritik, ich sehe ja, dass du es ernst meintest. ^^
@Sonnenschein: Vielen, vielen Dank. ^^ So etwas zu hören, tut auch mal gut. :DD Und ich mache was an meinem ''Talent'' - ich habe vor, ein Buch zu schreiben, bin gerade am Konzept, schreibe in der Schülerzeitung und außerdem in der Jugendpresse der Stadt. *Ich interviewe Politiker!!!* O: xDD Nee, ernsthaft. Ich hab' mal Hannelore Kraft getroffen! *-* xDD
Gast Gast
Thema: Re: ~~Don't forget me~~ Mo Aug 20, 2012 5:45 pm
Na ja,etwas flach ist die Handlung ja schon,finde ich. Ich meine,die damalige Zeit sollte man nicht einfach so hinnehmen,man sollte sie herausheben und daraus ein komplexes Thema schaffen,um die Geschichte zu schreiben. Damals waren die Umstände sehr hart,viele wurden gehängt,meistens gab es Überfälle,...oder andere Dinge,man muss sich ja nicht gerade am brutalsten festhalten,sondern einfach realistische Action wahrnehmen und sie in einem guten Schreibstil umsetzen und niederschreiben. Ja,die Wahrheit hast du eonem gut nähergebracht,manchmal gab es eine Distanz vom Leser zur Geschichte,manchmal war sie aber auch zu groß oder zu klein,an einigen Stellen waren die Distanz aber ideal. Ja,genau,wörtliche Bilder. Aber nicht Bilder,die man näher beschreibt,sondern tiefgründige Umsetzung eines Wortes in ein Bild. zum Beispiel "Das Sonnenlicht staubte herein": Hier ist zu beachten,das kein Sonnenlicht stauben kann. Nein,diese Metapher wird von einem Bild begleitet,es bedeutet,dass das Licht der Sonne durch den Staub scheint und ihn zeigt. Ja,die verschiedene Einsetzung des Tempus war auch in der Geschichte gelungen,finde ich. Der Satzbau war aber nicht ganz gut gesetzt. Man sollte die verschiedenen Satzstrukturen,Satzbauten gut einsetzen und damit eine bestimmte Menge von Abwechslung einbringen,um den Leser zum Lesen anzuregen. Ja,du hast versucht,die wahrheit möglichst wahr zu machen,ohne Verfälschungen und sowas,aber zur Wahrheit gehören nicht nur diese eintönigen,und unvielseitigen Geschichten,die schnell langweilig werden,sondern auch andere Hintergründe,Schicksale(die du ja eingebracht hast). Die Geschichte ist von zeitlich zueinhaltenden,vorgegebenen Fakten geprägt,was einem fast keine Freiheit zu Schreiben gibt. Ich fand,du hättest mehr herausholen sollen,im Ganzen finde ich es grob gesagt "gut". Das einzig andersseitige,anregende waren die Gedanken von der Hauptfigur,die dem Leser die Gedanken näher bringen und diese Intimität verleihen. Manchmal war ja auch Sarkasmus und Ironie dabei,aber wenn man das Ganze mal anschauen,ist die Geschichte relativ eintönig. Meiner Meinung nach sollte man radikal einschätzen können,wie man die Wahrheit richtig verkörpert,ohne Langweile und mit Viesleitigkeit.
Und danke,dass du so auf meine Kritik anspringst,sorry,wenn sie so lang ist,aber ich bin ebenfalls in der Schule als Kritikerin herausgehoben,also habe ich auch Ahnung,was ich da schreibe. Mit mehr Übung wird das ganze sicher besser bei dir. ;)
Übung habe ich ja genug. ^^ Danke jedenfalls für deine Kritik, ich weiß, dass ich ganz bestimmt nicht perfekt schreibe, aber allerdings kann ich viele deiner Punkte immer noch nicht ganz nachvollziehen.. na ja, egal. :DD Wenn du möchtest, kann ich dir noch mal ein paar andere Kurzgeschichten geben, ich habe noch ein paar. :DD