Wenn das Erbe sich zeigt <- Vorläufiger Titel ~*

Granit tappte mit seinen großen Klauen im orogenen, weichen Sand. Hinter ihm folgt eine große Velociraptoren Truppe, die sich zum Kampf vor bereitet.
»Ich habe kein gutes Gefühl, bei der Sache«, flüsterte ein grün gefiederter Velociraptor namens Chu neben ihm.
»Habe ich ehrlich gesagt auch nicht aber was der Anführer sagt ist nun mal Gesetz.«
Chu seufzte und schüttelte unglaubwürdig den Kopf. »Es werden bestimmt wieder einige Verluste geben. So kann das nicht weitergehen. Unser Anführer weiß genau, dass wir uns keine weiteren Verluste leisten können. Zu viel Blut ist vergossen worden, um die Schlacht am Eisberg zu vergessen.«
Da musste Granit Chu wirklich zustimmen. »Tja, wir können nichts dagegen machen«, um die Aufregung in Chus gefiederten Körper zu verscheuchen, wechselte Granit das Thema. »wie geht es eigentlich deine Freundin Machellah?«
»Ganz gut. Ihre Eier werden heute Nacht schlüpfen. Ich habe ihr gesagt dass sie keine Sorgen um mich machen muss, weil ich wieder zurück kommen werde. Dann meinte sie das ich die Namen für unsere Jungen aussuchen darf - wenn alles vorbei ist ….«
Granits gelbe Augen worden größer. »Ist das nicht verboten? Im Gesetz steht doch, das nur die Mutter den Jungen die Namen geben darf?«
Chu nickte. »Ja, das habe ich ihr auch gesagt, doch sie meinte das es egal sei, wer von uns die Namen der Jungen gibt, weil es dann nach doch eh niemanden mehr interessiert.«
»Aber in der Zeremonie, wenn ein Junges erwachsen wird heißt es doch, dass man verraten soll, wie man auf dem Namen gekommen ist und wer ihn gegeben hat.«
»Zeremonie hin oder her. … «, sagte Chu aber wusste nicht was er weiter dazu sagen sollte.
»Siehst du«, sagte Granit sanft. »aber ich glaube auch nicht, dass du in diesem Kampf untergehen wirst, Chu. Ich habe dich beobachtet bei deiner Ausbildung. Du warst echt super im Kampf, gegen deinen Mentor.«
Chu konnte sich ein Lächeln nicht unterdrücken.
»Danke. Aber ich hatte dieses Gefühl gehabt, dass Reytro mich gewinnen lassen hat.«
Granit musste einen Augenblick anhalten, denn das was er hörte konnte er einfach nicht glauben, lief aber wieder weiter. »Reytro würde sowas nie tun! Er ist ein fairer und guter Mentor, für alle die ihn bis jetzt hatten, gewesen. So ein Gefühl darf man bei ihm nicht haben oder bekommen.«
Chu seufzte und bekam es merkwürdiger weise mit der Angst zu tun. »Und was ist, wenn es aber war ist?«
»Das weiß ich nicht, Chu. Ich weiß nur dass er ein fairer Mentor ist und dass unser Anführer uns beauftragt hat, den Feind ein Ende zu setzen.«
Sie redeten nicht mehr weiter, denn sie kamen an den großen Sandhügeln an, die größer als sie selbst sind; ein gutes Versteck für sie.
Schon vor vielen Jahren sind sie allesamt befeindet. Der Anführer des Blutrudels ist machtbesessen und versucht jede Gelegenheit auszunutzen, um sie anzugreifen und zu erobern.
Und dies ist eine weitere Gelegenheit.
Der Panik nahe stehend und dennoch bereit sein Leben für das Volk zu opfern, machen sich die Velociraptoren auf zum Weg, das Land zu verteidigen; vielleicht werden die Meisten den Tod kennen lernen. Alle wissen, was für ein blutrünstiger Kämpfer der Feind ist.Granit schaute über den Sandhügeln und bestätigte dass es kein leichter Kampf sein wird, denn der Feind ist eindeutig in der Überzahl. Das Mondlicht ließ deren Klauen erleuchten, ihre Zähne bleckten sie, knurrten so laut das man dies einige Meter weit hören kann und zuckten un-geduldig mit den Hand- und Fußkrallen.
»Ich sehe nur seine Krieger, Granit. Wo bleibt denn unser Blutsführer?«, wollte Chu wissen und schaute nach hinten. Er sah wie alle seine Mitkrieger ängstliche Blicke mit einander austauschten und einige starrten in die leere.
Granit schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht, Chu«, er seufzte. »wir können nur hoffen, dass es vielleicht nicht schlimmer wird.«
»Tz«, machte Chu und verdrehte die Augen. »ja, wenn Mon- ich meinte, der Blutsführer nicht da ist, könnte das für uns eine Chance sein, den Kampf ein für alle Mal zu beenden!«
»Nein. Solange der Blutsführer lebt, werden wir unseren Frieden in der Wüste nicht finden.«
Es gab schon lange keinen Frieden mehr in der Wüste Kryjé, dachte Granit und seine Augen, die von Aufregung erleuchtet waren, verblassten in die trübe Traurigkeit.
Plötzlich wurde es rasch dunkel, aber der Schatten legte sich blitzschnell wieder. Der Sand wirbelte in der Luft und die meisten die mitten drin den Staub abbekommen haben, fingen an zu husten. Es dauerte eine Weile, bis sich der Sand gelegt hat, blickten alle Köpfe instinktiv in die Richtung wo der Schatten gelandet ist. Doch etwas verdeckte ihn die Sicht: der Blutsführer. Er ist tatsächlich doch noch gekommen, dachte Granit und wurde wütend.
Der blutrot gefiederten Körper, des Blutsführers reckte sich auf und wurde somit größer als alle anderen, die her im Sand stehen. Seine roten Augen blickten Granit an.
»Hallo Granit, schön dich wieder zu sehen.«
»Tja, vielleicht wird es auch zum letzten Mal sein«, sagte er leise und trat ein paar Schritte vor. Jetzt konnte man deutlich sehen dass der Blutsführer um einige Zentimeter größer ist als Granit und seine Krieger.
»Granit, ich dachte du wärst ein bisschen gewachsenen, seit wir uns das letzte Mal begegnet sind?«
»Oh, dass bin ich auch! Das letzte Mal wo wir uns begegnet sind war ich noch ein Schüler!«
»Hm.« machte der Blutsführer und drehte sich um. Er erblickte seine gefürchteten Krieger einzeln in die Augen. »Meine Krieger, heute Nacht wird es soweit sein!«, nun drehte er sich zu Granits Gruppe um.

Fortsetzung folgt ...