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Thema: Geschichte noch ohne Namen (Neu! 4. Kapitel!) Do Mai 10, 2012 5:36 pm
Endlich schreib ich auch mal eine Geschichte :D Hier mal die Idee / Die allgemeine Geschichte
Idee:
Die Familie der 14 - jährigen Amy kommt bei einem Unfall ums Leben, sie ist die einzige, die den Unfall überlebt. Seit sie dem Tod so nahe war hat sie die Fähigkeit, von der Zukunft zu träumen. Doch Amy hat sich seit dem Unfall verändert und ist zu einem kaltblütigen, in sich gezogenen Monster geworden, dass es liebt, anderen Schmerzen zuzufügen. Doch dann erscheint ein Engel in ihrem Traum und sagt ihr, dass sie wenn sie sich nicht bessert in einem Jahr an einem qualvollen Tod sterben wird. Und dann taucht Tobias auf ... Und Amy fühlt sich gleich zu ihm hingezogen. Doch irgendwie weiß er so viel über Amy, aber sie weiß kaum etwas über ihn ... Hat er wie sie eine besondere Gabe? Was verschweigt er ihr?
Neuigkeiten * Das Buch wird jetzt in zwei verschiedenen Sichten (Amy oder Tobias) geschrieben * Das vierte Kapitel ist endlich fertig * Kritik und Wünsche dürfen gerne geäußert werden xD * In Kapitel vier gibt es zwei verschiedene Sichten (Amy und Tobias)/dir>
Kapitel 1 (Amys Sicht):
„Nein, bitte nicht! Hör auf! Lass mich in Frieden!“ Das junge Mädchen versuchte wegzurennen, aber ich hielt sie in meinem eisernen Griff fest. „Warum? Warum bist du nur so ein Monster?“ schrie das Mädchen mit lauter, durchdringender Stimme. Monster. Das war ich wohl. Und es gefiel mir, wie sie mich da nannte. „Lass mich los!“ Ich gewährte ihr den Wunsch und ließ sie gegen die Wand fallen. Das Mädchen, welches ich noch nie gesehen hatte sank zusammen und blieb ohnmächtig auf dem harten Boden liegen. Ich mochte es, anderen Schmerzen zuzufügen. Auf eine gewisse Weise gab mir das ein Gefühl der Macht und der Genugtuung. Ich machte so etwas jeden Tag und zwar meistens öfter wie nur einmal. Jeden Tag fügte ich anderen Schmerzen zu, vermieste ihnen den Tag oder spielte ihnen Streiche. Wir befanden uns auf dem Schulhof, genau dort wo wir eigentlich nie hindürfen. Aber so was ich mir egal. Warum es mir egal ist? Weil ich jede Woche beim Direktor der Schule lande. Diesen Strebern, die es in unserer Schule gibt wär das sicher nicht egal – Sie würden sicher ausrasten und weinend vom Büro unseres Direktors zurückkommen. Warum ich noch keinen Schulverweis bekommen habe? Weil sie Mitleid mit mir haben und denken, dass ich irgendwann diese Phase überwinden kann. Aber wie soll das bitte funktionieren, wen ich das nicht will? Wieso können sie mich nicht verstehen? Sollen sie doch sich selbst helfen, ich brauche ihre Hilfe nicht. Sollen sie sich doch um ihr eigenes Leben kümmern. Bei was sie mir helfen wollen? Sie wollen mir helfen den Tod meiner gesamten Familie zu überwinden. Immer wenn ich daran dachte, durchfuhr mich ein schaudern. Vor einigen Monaten sind meine Familie und ich weggefahren. Wir wollten zu meiner Tante fahren. Und als wir auf der Autobahn waren, mussten wir bremsen, da vor uns zwei Autos ineinander gefahren waren. Wir kamen knapp vor dem Unfallort zum Stehen, doch der Lastwagenfahrer hinter uns konnte nicht mehr bremsen und fuhr mit voller Geschwindigkeit in unser Auto. Meine Eltern wurden durch die Frontscheibe transportiert, mein Bruder und meine Schwester schleuderte es nach vorne. Doch all das nahm ich damals nicht richtig wahr, da ich spürte, wie ich selbst nach vorne gerissen wurde. Irgendwie versetzte mich das nun wieder in diese Zeit, die für mich eine der schlimmsten Zeiten in meinem Leben war. Ich spürte wieder dieses beklemmende Gefühl, ich spürte das heiße Blut auf meinem Körper, dass sich schnell zu einer Blutlache erweiterte. Es war eine Nahtod-Erfahrung, die mich mein ganzes Leben begleiten würde. Es kam mir damals so vor, als ob ich die Engel hören könnte, als ob mein ganzes Leben an mir vorbeirauschen würde. Und dann hatte ich die Augenlider geschlossen und alles wurde schwarz. Ein paar Stunden später wachte ich im Krankenhaus auf, ich hatte schwere Verletzungen besonders am Kopf. Natürlich hatte ich gefragt, wo meine Eltern waren und meine Geschwister. Aber der Arzt im Krankenhaus schüttelte nur den Kopf und sagte mir, dass man nichts mehr für sie hatte tun können. Und in diesem Moment war für mich die Welt zusammengestürzt. Ich hoffte nur, dass das alles ein schrecklicher Traum war, aber es war die blanke Realität. Ich hatte das wichtigste in meinem Leben verloren. Nicht daran denken, sonst geht es dir auch nicht besser, Amy. Ja, meine Eltern hatten mich Amy genannt. Warum? Weil sie den Namen so schön finden und weil sie finden, dass er einfach zu mir passt. Nein, der Name passt nicht wirklich zu mir. Der Pausengong riss mich aus meinen Gedanken. Wie lange stand ich jetzt in Gedanken versunken neben dem Mädchen, dass immer noch ohnmächtig war? Keine Ahnung. Ich betrachte das Mädchen noch kurz. Es hatte kastanienbraune, gelockte Haare und eine olivfarbene Haut, die ihre Haarfarbe gut unterstrich. Ein Traum von einem jeden Jungen. Ich ließ sie dort liegen, wo sie war und machte mich auf dem Weg zu Mathe. Während mein Mathelehrer irgendetwas faselte, was ich sowieso nicht verstand kritzelte ich auf meinem Tisch rum. Man braucht Mathe zwar für viele Berufe, aber wer will denn schon Mathematiker werden? Wer will schon so einen langweiligen Job ausführen? Vielleicht landen die Streber aus unserer Klasse irgendwann mal in einem Büro und langweilen sich dort zu Tode. Der Lehrer fragte mich etwas, was ich nicht verstand, aber ich antwortete ihm nicht. „Fräulein, ich rede mit ihnen“ fuhr er mich an. Doch ich schaute weg und tat so, als ob nichts gewesen wäre. „Was soll ich dir nur für eine Note in Mathe geben?“ fragte er mich und ließ von mir ab. Als ob mich das interessiert. Ich hasse Mathe, ich hasse meinen Lehrer und am meisten hasse ich seine dummen Fragen. Die nächsten drei Stunden gingen schnell vorbei und ich war froh, als ich endlich in den Bus einsteigen konnte und nach Hause fahren konnte. Als mich irgend so ein Schwachkopf fragte, ob neben mir noch ein Platz frei war, verpasste ich ihm einen Tritt ans Schienbein. „Hau ab und lass mich in Ruhe“ sagte ich und sah zu, wie der Junge mit Tränen in den Augen weiter nach hinten ging. Tja, das hat er eben davon wenn er mich fragt. Ich rede nicht gern. Ich hasse es, etwas über mich zu verraten und anderen einen Einblick in meine ach so dunkle Seele zu geben. An der Haltestelle, die zufälligerweise vor meinem Haus war, stieg ich aus und ging nach Hause. Ich hätte kein zu Hause mehr, hätte meine Tante mich nicht aufgenommen. Sie ist die einzige, die mich versteht aber leider ist sie so wenig zu Hause, da sie arbeiten geht. Sie arbeitet in einer Arztpraxis, irgendwo am Stadtrand. Wo weiß ich aber nicht mehr. Am Haus angekommen nahm ich den Schlüssel, der unter der Fußmatte lag, um aufzuschließen. Drinnen duftete es nach warmen Essen, meine Tante musste wohl das Essen vorbereitet haben, also musste sie früher zurückgekommen sein. Der Geruch von Spaghetti lag in der Luft. Ich mochte Spaghetti, sie waren mein Lieblingsessen. Als kleines Kind wollte ich immer Spaghetti zu essen haben, morgens, mittags und abends. Da war ich vielleicht 6 Jahre alt. Und meine Eltern hatten sehr oft Spaghetti gekocht, nur für mich. Die Erinnerung an meine Familie schmerzte, wie immer wenn ich an sie dachte. „Wie war es in der Schule?“ fragte sie mich mit liebevoller Stimme. Sie hatte mich schon bemerkt, bevor ich in unser Esszimmer gehen konnte. „Gut, nur unser Mathelehrer hat mir mal wieder den Tag versaut“ sagte ich. „Iss doch erst mal etwas, Amy.“ Ich saß über meinem Teller Spaghetti. Der Rest des Tages war langweilig und ging schnell vorüber, da ich ein altes Buch meiner Tante gefunden hatte und dieses nun las. Meine Finger fuhren über den Umschlag, der Titel des Buches war nicht mehr zu erkennen. Das Buch war sehr zerlesen, aber es war sehr spannend. Als es Abend wurde, machte ich mich Bett fertig, duschte mich und kämmte mein nasses Haar. Mal sehen, was mir meine Träume dieses Mal zeigen würden. Seit meiner Nahtod-Erfahrung hatte ich nämlich die Fähigkeit, von der Zukunft zu träumen. Bald schlief ich ein und mein Geist glitt in die Traumwelt über.
Kapitel 2 (Amys Sicht):
Wo war ich? Alles war schwarz um mich herum und ein merkwürdiges Gefühl überkam mich. Wie … wie als ob ich schon mal an diesem Ort gewesen war. Auf einmal fiel es mir ein. Hier war ich, als mein Leben fast geendet hat. Der Unfall … Genau das habe ich gesehen als ich fast umgekommen bin. Hier schien es zeitlos zu sein, ich schien in einem schwarzen Nachthimmel ohne Sterne und Licht zu schweben. Orientierungslos sah ich mich um. Aber an diesem Ort gab es nichts außer dass Dunkel der Nacht. Dieser Ort war trostlos und er schien nie zu enden. Und auf einmal war da dieses Licht. Dieses Licht, dass das dunkeln erhellte und einen blendete. Ich schloss meine Augen, da ich so geblendet worden war, dann öffnete ich sie wieder als ich durch meine geschlossenen Augenlider spürte, dass das Leuchten nachließ. Und auf einmal stand da ein Engel. Er war unglaublich schön, alles an ihm war vollkommen. Seine Haut sah weich und zart aus. Er hatte mandelförmige, eisblau Augen, die Funken zu sprühen schienen. Seine Mundwinkel waren zu einem Lächeln verzogen, er freute sich anscheinend mich zu sehen obwohl ich ihn noch nie gesehen hatte. Seine Flügel waren reinweiß. Die Farbe seiner Flügel unterstrich sein kurzes, braunes Haar. Er hatte ein cremefarbenes Gewand an und keine Schuhe. Natürlich, wofür brauchte ein Engel schon Füße? Aber halt mal! Engel gibt es doch gar nicht? Engel sind nur ein Märchen, das man in der Kirche erzählt? Oder war das hier echt? „Wer … Wer bist du und was willst du von mir?“ stammelte ich. Sein Mund bewegte sich beim Sprechen nicht, aber ich hörte eine Stimme in meinem Kopf, die so wunderschön war wie der Klang eines Glockenspiels. „Ich bin Serafin, dein Schutzengel, Amy. Ich bin hier um dich zu warnen.“ Zu warnen? Wovor den? Woher kannte er meinen Namen? Ach so, Schutzengel kennen die Namen ihrer Schützlinge. Wenn es so was wie Schutzengel überhaupt gibt. Wo war denn mein toller Schutzengel als meine Familie ums Leben gekommen ist? Als ob er meine Gedanken gelesen hätte antwortete er, ich hörte seine Stimme in meinem Kopf. „Ich bin dein Schutzengel und nicht der von deiner Familie. Deine Familie unterlag ihren schweren Verletzungen, wir konnten nichts mehr für sie tun. Sie sind bei uns und eines Tages werdet ihr zusammen sein.“ Er machte eine kunstvolle Pause. „Wie gesagt, ich bin hier um dich zu warnen.“ Hörte ich ihn in meinem Kopf sagen, seine Stimme hallte in meinen Gedanken nach. „Wovor denn?“ fragte ich, meine Stimme überschlug sich. „Vor dir selbst. Du bist zu weit gegangen. Du weißt genau was ich meine.“ Serafins Stimme drang scharf wie ein zweischneidiges Schwert in meine Gedanken ein. Ich schluckte. Ja, ich wusste was er meinte. Alle, die ich verletzt hatte, alle denen ich Streiche gespielt hatte. Die meinte er. „Ja, toll dann tue doch was dagegen. Dann hilf mir doch es zu bessern statt ihr jetzt einen auf großen Engel zu machen!“ hörte ich mich schreien. „Darum bin ich doch hier.“ antwortete Serafin ruhig, als ob er nichts mitbekommen hätte. „Du musst dich ändern, sonst bist du verloren.“ „Verloren? Wie meinst du denn das?“ fragte ich und meine Stimme war so hoch wie noch nie – Als ob dieses Treffen nicht schon peinlich genug wäre. Ich hatte meinen Schutzengel angeschrien. „Wenn du es nicht schaffst, dich in einem Jahr zu ändern wirst du an einem qualvollen, langen Tod sterben und wirst für immer hier sein.“ Er blickte sich um und sah in das schwarze nichts, das uns umgab. Ich überlegte. War das hier so was wie eine Hölle? Nein, da fehlte noch so was wie Flammen oder so was wie ein Teufel oder etwas anderes schreckliches. Aber trotzdem für immer hier sein also ich weiß ja nicht … „Was kann ich denn tun?“ fragte ich ihn. Gerade eben hab ich ihn doch noch gesehen, wo ist er jetzt hin? Dort wo er stand war nur noch Schwärze, er hatte das Licht fortgenommen. Und ich war wieder alleine in der Schwärze und wusste, dass das hier vielleicht bald Realität sein könnte. „Hör auf dein Herz“ hörte ich noch eine Stimme in meinem Kopf, die weit entfernt war. „Dann kannst du alles erreichen.“ Dann war die Stimme weg. Na toll. Das hat mir jetzt ja so was von geholfen. Und jetzt? Jetzt haut Serafin oder wie auch immer dieser „Schutzengel“ heißt wieder ab. Das war ja eher kontraproduktiv. Irgendwie schweiften meine Gedanken wieder zu etwas, was dieser Engel zu mir sagte. Langer, qualvoller Tod … Was meinte er damit? Kommt irgendein Mörder um die Ecke, der mir ein Messer in den Nacken wirft? Verrecke ich ganz langsam irgendwo in einer Ecke? Oder werde ich auf einen Scheiterhaufen geworfen und wie eine Hexe verbrannt? Lieber nicht darüber nachdenken, Amy. Aber halt mal, ich träume doch nur. Vielleicht war es ja auch nur einer der „normalen“ Träume die ich auch manchmal hatte. Aber dafür fühlte es sich doch viel zu echt an. Und dann wachte ich auf. Mein Wecker klingelte. Ich dachte, dass dieser Traum jetzt wieder verschwand und ich ihn vergessen würde wie die anderen Träume. Aber nein, ich sah alles noch gestochen scharf vor meinen tränenverschwommenen Augen. Wieso waren sie verschwommen? Ich hab doch nicht geweint verdammt noch mal! Genervt schaltete ich den Wecker aus. Ich hasse diesen Wecker. Diese nervige, schrille Melodie die jeden Morgen erklingt. Ich hasse es einfach. Ich hasse es allgemein aufzustehen und vor allem hasse ich es in der Schule zu sitzen. Schnell zog ich mich an, kämmte meine kastanienbraunen Haaren und machte mich auf den Weg zur Bushaltestelle. Meine Tante begrüßte mich mit einem fröhlichen „Guten Morgen“ und ich grüßte fröhlich zurück obwohl mir gar nicht dazu zumute war. Im Stehen nahm ich mein Frühstück ein, ein Glas Orangensaft und ein Toastbrot, bestrichen mit Marmelade. Schnell packte ich mir ein Butterbrot und einen Apfel ein und machte mich auf den Weg zur Bushaltestelle. Als der Bus kam und ich einstieg, schienen wohl alle meine Nähe zu meiden denn wie immer war ein Doppelplatz für mich frei. Ich setzte mich auf den Doppelplatz, stellte meinen lästigen Schulranzen neben mich und holte mein Handy raus. Mein Handy ist schwarz mit weißen Ranken und Blüten. Ich suchte meine Kopfhörer und fand sie auch. Ich mochte Rockmusik, was für ein Mädchen eigentlich etwas Seltsames war. Ist mir doch egal, ich bin doch eh keines dieser kreischenden, leichtverletzbaren Mädchen. Als der Bus an der nächsten Bushaltestelle anhielt, kamen einige Leute rein. Ich schaute erst auf, als ein Junge mich fragte, ob er zu mir sitzen darf. Ich sah ihm in die Augen, sie waren braun und freundlich. Und dann fiel ich wie aus allen Wolken: Es war der Junge von gestern, dem ich einen Tritt verpasst hatte. Wow, der hat aber ganzschön Mumm in den Knochen und eigentlich sieht der ganz okay aus … Er hat hellbraunes Haar, der typische Justin Bieber Schnitt, den fast alle Jungs die halbwegs gut aussehen tragen. Seine Haut war sehr hell, ja schon fast bleich. Seine Lippen waren voll und zu meinem Lächeln verzogen. Ein Traum von einem Mann, ein echter Schnuckel. Sollte ich ihn wirklich reinlassen? Hm, ich war mir nicht sicher. Aber … Die Prophezeiung des Engels … Vielleicht stimmte es ja. Der Junge von gestern schien mein Zögern zu bemerken. „Natürlich … Natürlich darfst du auf den freien Sitz“ hörte ich mich selbst stammeln. Ich packte meinen Schulranzen und warf sie auf den Boden des Sitzes. Der gutaussehende Typ setzte sich neben mich. „Hey … Wie heißt du denn?“ fragte er mich mit einer Stimme wie aus einem der Filme die meine Tante so mag. „Amy .. Und du?“ Er lächelte mich mit einem zuckersüßen Lächeln an. „Mein Name ist Tobias“ sagte er etwas gedankenversunken. „Das ist ein schöner Name …“ flüsterte ich. „Weißt du eigentlich, wie hübsch du bist? Deine Haare sind wunderschön, deine Augen strahlen wie zwei Sonnen“ … platze er heraus. Ich und schön? Er musste wohl Tomaten auf den Augen haben oder irgendwie so was. „Wie kommst du denn darauf? Aber wenn du es so siehst, dann … Danke“ stammelte ich. Seine Gegenwart war irgendwie beruhigend, er zog mich an konnte man schon fast sagen. „Du siehst aber auch nicht schlecht aus“ platze ich heraus. „Wollen wir vielleicht mal etwas zusammen unternehmen? Ins Kino gehen?“ Wow. Diese Frage traf mich so unerwartet, dass ich nicht wusste was ich sagen sollte. „Gerne. Tauschen wir unsere Handynummern?“ Wow, konnte man dieses Tobias überhaupt durchschauen? Wir tauschten unsere Handnummern und unterhielten und noch ein bisschen. Und die Zeit zu zweit ging viel zu schnell vorbei. Schon bald waren wir an der Schule angekommen und mussten uns voneinander trennen.
Kapitel 3 (Amys Sicht):
Oh Mann. Ich starrte Tobias ein paar Minuten mit offenem Mund nach. Was ist gerade passiert? O mein Gott. Der coolste Typ der Schule will was von mir? Da muss eine Verwechslung vorliegen. Okay. Atme erst mal tief durch, Amy. Wie ein Zombie, der gerade einen Schock erlitten hatte ging ich die Treppe hinauf. Ich war früh dran, obwohl ich so lange gezögert hatte, um ihm hinterher zu starren. Heute hatten wir Englisch in der ersten Stunde. Nach dem ich den Schulgang entlanggeschlendert war, ging ich zu meinem Spint, um meine Sachen für den Englischunterricht zu holen. Ich machte meinen Spint auf. Dort hing ein Zettel. Zwischen den alten Bildern meiner Familie. Es war eine schöne Handschrift und ich fing an, ihn zu lesen.
Amy, Ich treffe dich in der Pause am Brunnen. Ich werde dort auf dich warten. - Tobias
Erstaunt nahm ich den Klebezettel und steckte ihn in meine schwarze Handtasche. Woher hatte er bitte meine Schließfachnummer? Und wann hatte er bitte den Zettel geschrieben, vor ein paar Minuten war er doch noch neben mir im Bus? Verwirrt schnappte ich mir meine Englischsachen und schlug die Tür zu. Und ich schwöre: Ich bin fast zu Tode erschrocken. Er stand dort und hob die Hand zur Begrüßung. „Hi.“ Verlegen lachte er und sah mir tief in meine Augen. Seine Augen waren blau und wunderschön. „ Wo … wo … wo … wo … Kommst du her? Woher weißt du meine Schließfachnummer?“ stammelte ich vor mich in und spürte wie meine Wangen wegen dieser peinlichen Situation rot wurden. „Ich konnte mir das denken. Ich beobachte dich schon eine Weile, weißt du?“ Ich muss wohl dagestanden haben wie ein Kind, dass bei etwas bösem erwischt wurde. Seine Hand näherte sich meiner Wange und seine Fingerspitzen berührten sanft, wie als ob ich aus Glas wäre meine Haut. Seine Finger waren sehr warm und mein Herzschlag beschleunigte sich, warum auch immer. Fühlte es sich so an, verliebt zu sein? Unsere Blicke trafen sich ein zweites Mal und ich verlor mich irgendwo in seinen Augen. Es klingelte zur ersten Stunde. „Bis später Amy. Wir sehen uns am Brunnen. Bitte vergiss nicht, dass wir uns dort treffen wollen.“ Und seine Finger lösten sich von meiner Wange und er machte sich auf dem Weg zu seinem Klassenzimmer. Obwohl er weg war, hatte er seine Wärme bei mir gelassen. Auch ich war nun zu meinem Klassenzimmer aufgebrochen. Ich kam kurz vor meiner Englischlehrerin ins Klassenzimmer. Das war knapp. Ich hätte auch richtig Ärger bekommen können. Auch egal. Ich setzte mich auf meinen Einzelstich und dachte über das gerade eben nach. Ist er ein Mensch oder ein Gott? So wie Tobias aussieht ist er wohl eher ein Gott. Die Englischstunde schien ewig zu gehen. Und irgendwann – Ich wäre fast eingeschlafen, war endlich Pause. Jetzt war ich nicht mehr müde, sondern hellwach. Ich rannte den Gang entlang und achtete darauf, keinen anzurempeln – Normalweise weichen die Leute mir sowieso aus. Irgendwann war ich am Brunnen in der Mitte des Schulhofs angekommen. Der Boden am Brunnen war gepflastert und eine kleine Treppe führte zu einem kunstvollen Brunnen, auf dem eine Statue einer hübschen frau mir einem Wasserkrug stand. Und daneben stand er – Schnuckelig grinsend und auf mich warten. Als ich neben ihm stand, begrüßte ich ihn mit einem „Hi“ und sah ihm dabei tief in die Augen wie vorher im Gang. Er erwiderte meinen Blick. „Hi Amy.“ Tobias umarmte mich und drückte mich an seine Muskulöse Brust. Es kam mir so vor, als ob es hier nur uns gäbe … Ganz alleine. Ohne andere. Ich blieb in seinen starken Armen und gab mich ihnen ganz hin. „Danke, dass du gekommen bist. Ich habe gehofft, dass du kommst.“ Sagte er. „Ja, ich bin auch sehr froh, dass du hier bist.“ Hörte ich mich sagen. Sein Blick war von Liebe erfüllt, als er meine kalte, eisige Hand in seine warme Hand nahm. Es fühlte sich gut und richtig an. So was hatte ich noch nie gefühlt. „Du hast auf mich gewartet“ Er seufzte und nahm meine zweite Hand. Ich habe auf ihn gewartet? Das verstand ich jetzt nicht, so wie ich vieles nicht verstehe. „Ich verstehe nicht“ Ich sah ihm mit einem Blick alá ‚Ich weiß nicht auch nur im Ansatz von was du redest‘ zu. „Auf dich habe ich mein ganzes Leben lang gewartet.“ Er ließ meine Hand los und fasste erneuert meine Wange an – Wie vor meinem Spint. Mein Herz hörte kurz auf zu schlagen, um dann nur noch schneller zu schlagen. Hm. Ich war noch nicht bereit für das alles hier. Zumindest jetzt noch nicht. Vielleicht werde ich das auch niemals sein. „Es tut mir leid. Ich kann das nicht – wenigstens jetzt noch nicht.“ Ich wand mich aus unserer Umarmung und rannte – schwach wie ich eben bin – davon. Tränen laufen mir über die noch immer glühenden Wangen. Mein Instinkt trieb mich an den Ort, an den wir nicht gehen sollten – Die Müllcontainer im Hinterhof. Dort wo ich gestern das Mädchen geschlagen habe. Ich versteckte mich hinter einem der Müllcontainer und sank dort in der Ecke in mich zusammen. Ich bin ein Angsthase. Ich hab vielleicht gerade die größte Chance meines Lebens verpasst!
Warum weinte ich eigentlich? Ich bin doch Schuld, also warum? Die Antwort liegt doch direkt vor der Nase: Ich. Bin. Dumm. Ach egal, ich kann es jetzt eh nicht mehr rückgängig machen, also war das jetzt eh nicht mehr wichtig. Ich hab meine Chance verpasst. Die Chance auf ein Leben zu zweit. Ich wär wahrscheinlich zu schwach gewesen um eine Dauerhafte Beziehung mit so einem coolen Typen zu haben. Und ich fing stärker an zu Weinen. Irgendwann versiegte der Strom meiner Tränen und ich hatte mich wieder beruhigt und schluchzte jetzt nur noch leicht. Ich wischte mir mit meinem Handrücken die Nase ab und sank erschöpft an dem Müllcontainer zusammen und wünschte mir, ich wäre so wie die anderen. Normal. Nicht so etwas „abnormales“ vor dem man Angst hat, sich ihm zu nähern. Es klingelte – Die Pause war vorbei und Schülermassen strömten nach innen. Wenn ich normal wäre, würde ich mit ihnen gehen. Aber ich war nicht normal, ich war das Mädchen, das in die Zukunft sehen konnte. Normal? Nie im Leben! Als die letzten Schüler reingingen, wollte ich auch mitgehen, überlegte es mir aber anders. Mir war meine Pünktlichkeit sehr egal. Meine Augen waren ganz aufgequollen und an meiner Nase hing Rotze, aber ich kümmerte mich nicht darum. „Brauchst du ein Taschentuch?“ Ich drehte mich um und da stand Tobias. Ich wischte mir die Tränen ab, drehte mich um und antwortete ihm. „Nein, schon gut, behalte dein Taschentuch.“ Meine Stimme brach leicht beim letzten Wort. Dann drehte ich mich wieder um. Ich konnte ihn nicht ansehen. Jetzt nicht. „Nimm es trotzdem“ Er schien wohl darauf zu bestehen. Okay, wen ihn das glücklich macht. Er reichte mir das Taschentuch, putze mir die Nase ab und sagte: „Das willst du sicher nicht mehr zurück haben, oder?“ Ich lachte. Er lachte. Wir lachten, gemeinsam. Er setzte sich neben mich und zog mich an sich. „Ich habe einen Vorschlag zu machen.“ Was meinte er wohl damit? Ich kapiere mal wieder nicht, was er meint. O man. Ich muss echt besser im Unterricht aufpassen – Dann könnte ich mir vielleicht auch denken, was als nächstes passiert. Ich sah ihn immer noch nicht an. Langsam nahm er mein Gesicht in meine Hände und zwang mich, ihn anzusehen. „Wir lassen es langsam angehen. Wenn du dich noch nicht bereit fühlst, ist das in Ordnung.“ Er strich mein Haar zurück und legte es hinter mein Ohr. „Ehrlich? Meinst du das echt?“ Meine Augen glitzerten – Vor Tränen und vor Freude. „Ja, das meine ich wirklich. Ich hole dich nach dem Unterricht ab, ich weiß in welchem Klassenzimmer du bist.“ In diesem Moment interessierte mich nicht, woher er das auch wusste. „Okay.“ Hand in Hand gingen wir zur Tür hinein. „Wir sind zu spät.“ sagte er mit einem Blick auf die Uhr. 15 Minuten zu spät. „Ist doch jetzt auch egal.“ Er wollte gerade gehen, als ich ihn zurückzog. „Tobi? Danke.“ Seine Lippen formten das Wort „Bitte“ und er verschwand in Richtung seines Klassenzimmers. Und auch ich machte mich auf den Weg.
Kapitel 4 (Amys und Tobias Sicht):
Tobias Amy und ich entfernten uns voneinander. Je weiter sie von mir entfernt war, desto mehr vermisste ich ihr Gesicht, ihre Haare, ihre Seele. Eben alles an ihr. Der Schulgang war leer – Was ja eigentlich klar war, da alle schon im Unterricht waren. Ich eilte den Gang entlang, so schnell, das ich kaum die Details im Gang wahrnahm – Ich sah alles nur verschwommen an mir vorbeiziehen. Ich befand mich in Haus 2, wo Amy Unterricht hatte. Unsere Schule bestand nämlich aus 3 Häusern – Die zwei siebten Klassen hatten in verschiedenen Häusern Unterricht. Ich musste in Haus drei. Ich war am Ende des Ganges angekommen und stieß die Tür auf. Ein leichter Windzug – warm und frühlingshaft – begrüßte mich, als ich eine steinerne Treppe runterrannte. Doch – Ich war noch nicht weit gekommen, da stolperte ich und fiel hin. Einen Moment lang sah ich nur schwarze Sterne. Dann klärte sich meine Sicht wieder und mir wurde der Schmerz bewusst. Er durchzuckte meinen ganzen Körper, schien Feuer in ihm ausgesät zu haben. Mein Blick fiel auf mein Bein - es tat am meisten weh. Ich zog das Hosenbein etwas nach oben, war bereit, etwas Schlimmes zu sehen. Nein. Es war noch viel schlimmer, als ich gedacht hatte. Mein Bein war von blauen Flecken übersäht, aus einer großen Wunde floss dickes, warmes Blut – Das war also das, was sie Feuer brannte – und als ich versuchte, mein Bein zu bewegen spürte ich, dass es gebrochen war. Mein anderes Bein war noch in Ordnung – Es hatte nur ein paar Schrammen und blaue Flecken abbekommen. Auch mein Kopf tat weh und meine Hand wanderte dorthin. Eine Platzwunde. Na super dachte ich, als meine blutverschmierte Hand betrachtete. Erst jetzt realisierte ich, was gerade passiert war. Ich konnte hier nicht weg. Ich würde hier bleiben müssen, warten bis mich jemand findet. Aber wer sollte mich finden? Und dann kam mir ein Geistesblitz. Mein Handy! Ich konnte Amy Bescheid sagen. Vielleicht kann sie ja kommen, dachte ich. Wo ist das verdammte Teil eigentlich? Ich sah mich nach meinem Rucksack um und entdeckte ihn ungefähr einen Meter neben mir. Na toll. Mit einer großen Anstrengung schaffte ich es, mich zu bewegen. Ich kramte kurz in meinem Rucksack. Das Handy hatte noch nicht Mal einen Kratzer. Endlich hatte ich mal Glück. Mühsam tippte ich eine kurze SMS an Amy. Ich versuchte, nur wenige Worte zu verwenden.
Bin hingefallen. An der Treppe zwischen Haus zwei und drei.
Das war das einzige, ich so zustande brachte. Ich sendete die SMS ab und betete im Stillen, dass sie es lesen würde. Und ich hoffte, dass mein Gebet erhört werden würde. Danach war mir so schwindelig, ich hatte starke Kopfschmerzen und alles begann sich auf einmal zu drehen. Und dann wurde mein Blickfeld schwarz und ich verlor das Bewusstsein.
Ich machte gerade meine Englischaufgaben, als mein Handy leise vibrierte. Unauffällig holte ich es aus meiner Hosentasche und schaute auf das Display. Eine neue SMS von Tobias. ich öffnete sie und las sie voller Schrecken. O mein Gott, nein. Das kann nicht wahr sein. Mein Magen zog sich zusammen. Nein, das kann nicht wahr sein. Ich verneinte es nochmal, obwohl das nichts änderte. Ich streckte und die Lehrerin nahm mich dran. „Darf ich kurz auf die Toilette?“ Fragte ich knapp. „Kann das nicht warten?“ Fragte sie mich und schaute mich dabei fragend an. „Nein, ich muss ganz dringend.“ Die Lehrerin erteilte mir augenrollend ihre Erlaubnis und kurz nach dem die Tür hinter mir ins Schloss gefallen war, rannte ich auch schon – getrieben von Panik – los. Kurze Zeit später – Es hatte ungefähr nur 2 Minuten gedauert – stieß die Tür aus und befand mich am Ansatz der Treppe. Und ich wäre fast gestorben vor Angst. Er lag dort, blutend, zitternd unter Schmerzen und ohne Bewusstsein. Als ich ihn so sah, wurde mir fast schlecht. Was sollte ich machen? Den Krankenwagen rufen? Nein. Dann würde Frau Schmid, meine Englischlehrerin gleich wissen, wo ich gewesen war. Und dann kam mir eine Idee: Ich bringe ihn ins Sekretariat und sage, dass er bewusstlos und blutend im Gang gelegen hat. Guter Plan. Ich schnappte mir seinen Rucksack und legte sein Handy wieder rein, warf mir den Rucksack auf den Rücken und nahm Tobias behutsam und sanft in beide Hände. O mein Gott – ich zitterte am ganzen Körper. Hoffentlich konnten sie ihm helfen. Und dann rannte ich zum Sekretariat.
Zuletzt von Samtstern am So Jul 15, 2012 8:51 pm bearbeitet; insgesamt 9-mal bearbeitet
Eissturm Katze des SternenClans
Alter : 23 Beiträge : 1082 Anmeldedatum : 17.03.12 Ort : Sandgrube
Thema: Re: Geschichte noch ohne Namen (Neu! 4. Kapitel!) Fr Mai 11, 2012 4:38 pm
Cool, bitte schreib weiter. Es ist eine tolle Geschichte.
Samtstern Guardian
Alter : 23 Beiträge : 2876 Anmeldedatum : 20.05.10
Thema: Re: Geschichte noch ohne Namen (Neu! 4. Kapitel!) Sa Mai 12, 2012 7:12 pm
Danke ^^ Hier ist schon die Fortsetzung:
Kapitel 2 (Amys Sicht):
Wo war ich? Alles war schwarz um mich herum und ein merkwürdiges Gefühl überkam mich. Wie … wie als ob ich schon mal an diesem Ort gewesen war. Auf einmal fiel es mir ein. Hier war ich, als mein Leben fast geendet hat. Der Unfall … Genau das habe ich gesehen als ich fast umgekommen bin. Hier schien es zeitlos zu sein, ich schien in einem schwarzen Nachthimmel ohne Sterne und Licht zu schweben. Orientierungslos sah ich mich um. Aber an diesem Ort gab es nichts außer dass Dunkel der Nacht. Dieser Ort war trostlos und er schien nie zu enden. Und auf einmal war da dieses Licht. Dieses Licht, dass das dunkeln erhellte und einen blendete. Ich schloss meine Augen, da ich so geblendet worden war, dann öffnete ich sie wieder als ich durch meine geschlossenen Augenlider spürte, dass das Leuchten nachließ. Und auf einmal stand da ein Engel. Er war unglaublich schön, alles an ihm war vollkommen. Seine Haut sah weich und zart aus. Er hatte mandelförmige, eisblau Augen, die Funken zu sprühen schienen. Seine Mundwinkel waren zu einem Lächeln verzogen, er freute sich anscheinend mich zu sehen obwohl ich ihn noch nie gesehen hatte. Seine Flügel waren reinweiß. Die Farbe seiner Flügel unterstrich sein kurzes, braunes Haar. Er hatte ein cremefarbenes Gewand an und keine Schuhe. Natürlich, wofür brauchte ein Engel schon Füße? Aber halt mal! Engel gibt es doch gar nicht? Engel sind nur ein Märchen, das man in der Kirche erzählt? Oder war das hier echt? „Wer … Wer bist du und was willst du von mir?“ stammelte ich. Sein Mund bewegte sich beim Sprechen nicht, aber ich hörte eine Stimme in meinem Kopf, die so wunderschön war wie der Klang eines Glockenspiels. „Ich bin Serafin, dein Schutzengel, Amy. Ich bin hier um dich zu warnen.“ Zu warnen? Wovor den? Woher kannte er meinen Namen? Ach so, Schutzengel kennen die Namen ihrer Schützlinge. Wenn es so was wie Schutzengel überhaupt gibt. Wo war denn mein toller Schutzengel als meine Familie ums Leben gekommen ist? Als ob er meine Gedanken gelesen hätte antwortete er, ich hörte seine Stimme in meinem Kopf. „Ich bin dein Schutzengel und nicht der von deiner Familie. Deine Familie unterlag ihren schweren Verletzungen, wir konnten nichts mehr für sie tun. Sie sind bei uns und eines Tages werdet ihr zusammen sein.“ Er machte eine kunstvolle Pause. „Wie gesagt, ich bin hier um dich zu warnen.“ Hörte ich ihn in meinem Kopf sagen, seine Stimme hallte in meinen Gedanken nach. „Wovor denn?“ fragte ich, meine Stimme überschlug sich. „Vor dir selbst. Du bist zu weit gegangen. Du weißt genau was ich meine.“ Serafins Stimme drang scharf wie ein zweischneidiges Schwert in meine Gedanken ein. Ich schluckte. Ja, ich wusste was er meinte. Alle, die ich verletzt hatte, alle denen ich Streiche gespielt hatte. Die meinte er. „Ja, toll dann tue doch was dagegen. Dann hilf mir doch es zu bessern statt ihr jetzt einen auf großen Engel zu machen!“ hörte ich mich schreien. „Darum bin ich doch hier.“ antwortete Serafin ruhig, als ob er nichts mitbekommen hätte. „Du musst dich ändern, sonst bist du verloren.“ „Verloren? Wie meinst du denn das?“ fragte ich und meine Stimme war so hoch wie noch nie – Als ob dieses Treffen nicht schon peinlich genug wäre. Ich hatte meinen Schutzengel angeschrien. „Wenn du es nicht schaffst, dich in einem Jahr zu ändern wirst du an einem qualvollen, langen Tod sterben und wirst für immer hier sein.“ Er blickte sich um und sah in das schwarze nichts, das uns umgab. Ich überlegte. War das hier so was wie eine Hölle? Nein, da fehlte noch so was wie Flammen oder so was wie ein Teufel oder etwas anderes schreckliches. Aber trotzdem für immer hier sein also ich weiß ja nicht … „Was kann ich denn tun?“ fragte ich ihn. Gerade eben hab ich ihn doch noch gesehen, wo ist er jetzt hin? Dort wo er stand war nur noch Schwärze, er hatte das Licht fortgenommen. Und ich war wieder alleine in der Schwärze und wusste, dass das hier vielleicht bald Realität sein könnte. „Hör auf dein Herz“ hörte ich noch eine Stimme in meinem Kopf, die weit entfernt war. „Dann kannst du alles erreichen.“ Dann war die Stimme weg. Na toll. Das hat mir jetzt ja so was von geholfen. Und jetzt? Jetzt haut Serafin oder wie auch immer dieser „Schutzengel“ heißt wieder ab. Das war ja eher kontraproduktiv. Irgendwie schweiften meine Gedanken wieder zu etwas, was dieser Engel zu mir sagte. Langer, qualvoller Tod … Was meinte er damit? Kommt irgendein Mörder um die Ecke, der mir ein Messer in den Nacken wirft? Verrecke ich ganz langsam irgendwo in einer Ecke? Oder werde ich auf einen Scheiterhaufen geworfen und wie eine Hexe verbrannt? Lieber nicht darüber nachdenken, Amy. Aber halt mal, ich träume doch nur. Vielleicht war es ja auch nur einer der „normalen“ Träume die ich auch manchmal hatte. Aber dafür fühlte es sich doch viel zu echt an. Und dann wachte ich auf. Mein Wecker klingelte. Ich dachte, dass dieser Traum jetzt wieder verschwand und ich ihn vergessen würde wie die anderen Träume. Aber nein, ich sah alles noch gestochen scharf vor meinen tränenverschwommenen Augen. Wieso waren sie verschwommen? Ich hab doch nicht geweint verdammt noch mal! Genervt schaltete ich den Wecker aus. Ich hasse diesen Wecker. Diese nervige, schrille Melodie die jeden Morgen erklingt. Ich hasse es einfach. Ich hasse es allgemein aufzustehen und vor allem hasse ich es in der Schule zu sitzen. Schnell zog ich mich an, kämmte meine kastanienbraunen Haaren und machte mich auf den Weg zur Bushaltestelle. Meine Tante begrüßte mich mit einem fröhlichen „Guten Morgen“ und ich grüßte fröhlich zurück obwohl mir gar nicht dazu zumute war. Im Stehen nahm ich mein Frühstück ein, ein Glas Orangensaft und ein Toastbrot, bestrichen mit Marmelade. Schnell packte ich mir ein Butterbrot und einen Apfel ein und machte mich auf den Weg zur Bushaltestelle. Als der Bus kam und ich einstieg, schienen wohl alle meine Nähe zu meiden denn wie immer war ein Doppelplatz für mich frei. Ich setzte mich auf den Doppelplatz, stellte meinen lästigen Schulranzen neben mich und holte mein Handy raus. Mein Handy ist schwarz mit weißen Ranken und Blüten. Ich suchte meine Kopfhörer und fand sie auch. Ich mochte Rockmusik, was für ein Mädchen eigentlich etwas Seltsames war. Ist mir doch egal, ich bin doch eh keines dieser kreischenden, leichtverletzbaren Mädchen. Als der Bus an der nächsten Bushaltestelle anhielt, kamen einige Leute rein. Ich schaute erst auf, als ein Junge mich fragte, ob er zu mir sitzen darf. Ich sah ihm in die Augen, sie waren braun und freundlich. Und dann fiel ich wie aus allen Wolken: Es war der Junge von gestern, dem ich einen Tritt verpasst hatte. Wow, der hat aber ganzschön Mumm in den Knochen und eigentlich sieht der ganz okay aus … Er hat hellbraunes Haar, der typische Justin Bieber Schnitt, den fast alle Jungs die halbwegs gut aussehen tragen. Seine Haut war sehr hell, ja schon fast bleich. Seine Lippen waren voll und zu meinem Lächeln verzogen. Ein Traum von einem Mann, ein echter Schnuckel. Sollte ich ihn wirklich reinlassen? Hm, ich war mir nicht sicher. Aber … Die Prophezeiung des Engels … Vielleicht stimmte es ja. Der Junge von gestern schien mein Zögern zu bemerken. „Natürlich … Natürlich darfst du auf den freien Sitz“ hörte ich mich selbst stammeln. Ich packte meinen Schulranzen und warf sie auf den Boden des Sitzes. Der gutaussehende Typ setzte sich neben mich. „Hey … Wie heißt du denn?“ fragte er mich mit einer Stimme wie aus einem der Filme die meine Tante so mag. „Amy .. Und du?“ Er lächelte mich mit einem zuckersüßen Lächeln an. „Mein Name ist Tobias“ sagte er etwas gedankenversunken. „Das ist ein schöner Name …“ flüsterte ich. „Weißt du eigentlich, wie hübsch du bist? Deine Haare sind wunderschön, deine Augen strahlen wie zwei Sonnen“ … platze er heraus. Ich und schön? Er musste wohl Tomaten auf den Augen haben oder irgendwie so was. „Wie kommst du denn darauf? Aber wenn du es so siehst, dann … Danke“ stammelte ich. Seine Gegenwart war irgendwie beruhigend, er zog mich an konnte man schon fast sagen. „Du siehst aber auch nicht schlecht aus“ platze ich heraus. „Wollen wir vielleicht mal etwas zusammen unternehmen? Ins Kino gehen?“ Wow. Diese Frage traf mich so unerwartet, dass ich nicht wusste was ich sagen sollte. „Gerne. Tauschen wir unsere Handynummern?“ Wow, konnte man dieses Tobias überhaupt durchschauen? Wir tauschten unsere Handnummern und unterhielten und noch ein bisschen. Und die Zeit zu zweit ging viel zu schnell vorbei. Schon bald waren wir an der Schule angekommen und mussten uns voneinander trennen.
Ich habe das 2. Kapitel noch oben eingefügt. Findet ihr ich sollte Absätze verwenden? Oder ist das so okay? Ich hab nur keine verwendet weil ich sehen wollte wie viele Seiten das sind :3 Das 1. Kapitel sind 1 1/2 Seiten und das 2. Kapitel sind 1 3/4 Seiten. Bitte schreibt Kritik und Kommis ;) Ich reiß euch schon nicht den Kopf ab XD
Zuletzt von Samtstern am Mi Jun 27, 2012 8:40 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast Gast
Thema: Re: Geschichte noch ohne Namen (Neu! 4. Kapitel!) So Mai 13, 2012 10:01 am
*____________* Gott schreibst du toll !! Mach aufjedenfall weiter damit, ich hab überhaupt nichts was ich dir empfehlen würde X'DD
Samtstern Guardian
Alter : 23 Beiträge : 2876 Anmeldedatum : 20.05.10
Thema: Re: Geschichte noch ohne Namen (Neu! 4. Kapitel!) Mi Jun 27, 2012 8:25 pm
Neuigkeiten * Das Buch wird jetzt in zwei verschiedenen Sichten (Amy oder Tobias) geschrieben, schon bald folgt ein 4. Kapitel aus seiner Sicht * Das dritte Kapitel ist endlich fertig * Kritik und Wünsche dürfen gerne geäußert werden xD
Kapitel 3 (Amys Sicht):
Oh Mann. Ich starrte Tobias ein paar Minuten mit offenem Mund nach. Was ist gerade passiert? O mein Gott. Der coolste Typ der Schule will was von mir? Da muss eine Verwechslung vorliegen. Okay. Atme erst mal tief durch, Amy. Wie ein Zombie, der gerade einen Schock erlitten hatte ging ich die Treppe hinauf. Ich war früh dran, obwohl ich so lange gezögert hatte, um ihm hinterher zu starren. Heute hatten wir Englisch in der ersten Stunde. Nach dem ich den Schulgang entlanggeschlendert war, ging ich zu meinem Spint, um meine Sachen für den Englischunterricht zu holen. Ich machte meinen Spint auf. Dort hing ein Zettel. Zwischen den alten Bildern meiner Familie. Es war eine schöne Handschrift und ich fing an, ihn zu lesen.
Amy, Ich treffe dich in der Pause am Brunnen. Ich werde dort auf dich warten. - Tobias
Erstaunt nahm ich den Klebezettel und steckte ihn in meine schwarze Handtasche. Woher hatte er bitte meine Schließfachnummer? Und wann hatte er bitte den Zettel geschrieben, vor ein paar Minuten war er doch noch neben mir im Bus? Verwirrt schnappte ich mir meine Englischsachen und schlug die Tür zu. Und ich schwöre: Ich bin fast zu Tode erschrocken. Er stand dort und hob die Hand zur Begrüßung. „Hi.“ Verlegen lachte er und sah mir tief in meine Augen. Seine Augen waren blau und wunderschön. „ Wo … wo … wo … wo … Kommst du her? Woher weißt du meine Schließfachnummer?“ stammelte ich vor mich in und spürte wie meine Wangen wegen dieser peinlichen Situation rot wurden. „Ich konnte mir das denken. Ich beobachte dich schon eine Weile, weißt du?“ Ich muss wohl dagestanden haben wie ein Kind, dass bei etwas bösem erwischt wurde. Seine Hand näherte sich meiner Wange und seine Fingerspitzen berührten sanft, wie als ob ich aus Glas wäre meine Haut. Seine Finger waren sehr warm und mein Herzschlag beschleunigte sich, warum auch immer. Fühlte es sich so an, verliebt zu sein? Unsere Blicke trafen sich ein zweites Mal und ich verlor mich irgendwo in seinen Augen. Es klingelte zur ersten Stunde. „Bis später Amy. Wir sehen uns am Brunnen. Bitte vergiss nicht, dass wir uns dort treffen wollen.“ Und seine Finger lösten sich von meiner Wange und er machte sich auf dem Weg zu seinem Klassenzimmer. Obwohl er weg war, hatte er seine Wärme bei mir gelassen. Auch ich war nun zu meinem Klassenzimmer aufgebrochen. Ich kam kurz vor meiner Englischlehrerin ins Klassenzimmer. Das war knapp. Ich hätte auch richtig Ärger bekommen können. Auch egal. Ich setzte mich auf meinen Einzelstich und dachte über das gerade eben nach. Ist er ein Mensch oder ein Gott? So wie Tobias aussieht ist er wohl eher ein Gott. Die Englischstunde schien ewig zu gehen. Und irgendwann – Ich wäre fast eingeschlafen, war endlich Pause. Jetzt war ich nicht mehr müde, sondern hellwach. Ich rannte den Gang entlang und achtete darauf, keinen anzurempeln – Normalweise weichen die Leute mir sowieso aus. Irgendwann war ich am Brunnen in der Mitte des Schulhofs angekommen. Der Boden am Brunnen war gepflastert und eine kleine Treppe führte zu einem kunstvollen Brunnen, auf dem eine Statue einer hübschen frau mir einem Wasserkrug stand. Und daneben stand er – Schnuckelig grinsend und auf mich warten. Als ich neben ihm stand, begrüßte ich ihn mit einem „Hi“ und sah ihm dabei tief in die Augen wie vorher im Gang. Er erwiderte meinen Blick. „Hi Amy.“ Tobias umarmte mich und drückte mich an seine Muskulöse Brust. Es kam mir so vor, als ob es hier nur uns gäbe … Ganz alleine. Ohne andere. Ich blieb in seinen starken Armen und gab mich ihnen ganz hin. „Danke, dass du gekommen bist. Ich habe gehofft, dass du kommst.“ Sagte er. „Ja, ich bin auch sehr froh, dass du hier bist.“ Hörte ich mich sagen. Sein Blick war von Liebe erfüllt, als er meine kalte, eisige Hand in seine warme Hand nahm. Es fühlte sich gut und richtig an. So was hatte ich noch nie gefühlt. „Du hast auf mich gewartet“ Er seufzte und nahm meine zweite Hand. Ich habe auf ihn gewartet? Das verstand ich jetzt nicht, so wie ich vieles nicht verstehe. „Ich verstehe nicht“ Ich sah ihm mit einem Blick alá ‚Ich weiß nicht auch nur im Ansatz von was du redest‘ zu. „Auf dich habe ich mein ganzes Leben lang gewartet.“ Er ließ meine Hand los und fasste erneuert meine Wange an – Wie vor meinem Spint. Mein Herz hörte kurz auf zu schlagen, um dann nur noch schneller zu schlagen. Hm. Ich war noch nicht bereit für das alles hier. Zumindest jetzt noch nicht. Vielleicht werde ich das auch niemals sein. „Es tut mir leid. Ich kann das nicht – wenigstens jetzt noch nicht.“ Ich wand mich aus unserer Umarmung und rannte – schwach wie ich eben bin – davon. Tränen laufen mir über die noch immer glühenden Wangen. Mein Instinkt trieb mich an den Ort, an den wir nicht gehen sollten – Die Müllcontainer im Hinterhof. Dort wo ich gestern das Mädchen geschlagen habe. Ich versteckte mich hinter einem der Müllcontainer und sank dort in der Ecke in mich zusammen. Ich bin ein Angsthase. Ich hab vielleicht gerade die größte Chance meines Lebens verpasst!
Warum weinte ich eigentlich? Ich bin doch Schuld, also warum? Die Antwort liegt doch direkt vor der Nase: Ich. Bin. Dumm. Ach egal, ich kann es jetzt eh nicht mehr rückgängig machen, also war das jetzt eh nicht mehr wichtig. Ich hab meine Chance verpasst. Die Chance auf ein Leben zu zweit. Ich wär wahrscheinlich zu schwach gewesen um eine Dauerhafte Beziehung mit so einem coolen Typen zu haben. Und ich fing stärker an zu Weinen. Irgendwann versiegte der Strom meiner Tränen und ich hatte mich wieder beruhigt und schluchzte jetzt nur noch leicht. Ich wischte mir mit meinem Handrücken die Nase ab und sank erschöpft an dem Müllcontainer zusammen und wünschte mir, ich wäre so wie die anderen. Normal. Nicht so etwas „abnormales“ vor dem man Angst hat, sich ihm zu nähern. Es klingelte – Die Pause war vorbei und Schülermassen strömten nach innen. Wenn ich normal wäre, würde ich mit ihnen gehen. Aber ich war nicht normal, ich war das Mädchen, das in die Zukunft sehen konnte. Normal? Nie im Leben! Als die letzten Schüler reingingen, wollte ich auch mitgehen, überlegte es mir aber anders. Mir war meine Pünktlichkeit sehr egal. Meine Augen waren ganz aufgequollen und an meiner Nase hing Rotze, aber ich kümmerte mich nicht darum. „Brauchst du ein Taschentuch?“ Ich drehte mich um und da stand Tobias. Ich wischte mir die Tränen ab, drehte mich um und antwortete ihm. „Nein, schon gut, behalte dein Taschentuch.“ Meine Stimme brach leicht beim letzten Wort. Dann drehte ich mich wieder um. Ich konnte ihn nicht ansehen. Jetzt nicht. „Nimm es trotzdem“ Er schien wohl darauf zu bestehen. Okay, wen ihn das glücklich macht. Er reichte mir das Taschentuch, putze mir die Nase ab und sagte: „Das willst du sicher nicht mehr zurück haben, oder?“ Ich lachte. Er lachte. Wir lachten, gemeinsam. Er setzte sich neben mich und zog mich an sich. „Ich habe einen Vorschlag zu machen.“ Was meinte er wohl damit? Ich kapiere mal wieder nicht, was er meint. O man. Ich muss echt besser im Unterricht aufpassen – Dann könnte ich mir vielleicht auch denken, was als nächstes passiert. Ich sah ihn immer noch nicht an. Langsam nahm er mein Gesicht in meine Hände und zwang mich, ihn anzusehen. „Wir lassen es langsam angehen. Wenn du dich noch nicht bereit fühlst, ist das in Ordnung.“ Er strich mein Haar zurück und legte es hinter mein Ohr. „Ehrlich? Meinst du das echt?“ Meine Augen glitzerten – Vor Tränen und vor Freude. „Ja, das meine ich wirklich. Ich hole dich nach dem Unterricht ab, ich weiß in welchem Klassenzimmer du bist.“ In diesem Moment interessierte mich nicht, woher er das auch wusste. „Okay.“ Hand in Hand gingen wir zur Tür hinein. „Wir sind zu spät.“ sagte er mit einem Blick auf die Uhr. 15 Minuten zu spät. „Ist doch jetzt auch egal.“ Er wollte gerade gehen, als ich ihn zurückzog. „Tobi? Danke.“ Seine Lippen formten das Wort „Bitte“ und er verschwand in Richtung seines Klassenzimmers. Und auch ich machte mich auf den Weg.
Samtstern Guardian
Alter : 23 Beiträge : 2876 Anmeldedatum : 20.05.10
Thema: Re: Geschichte noch ohne Namen (Neu! 4. Kapitel!) So Jul 15, 2012 7:50 pm
>> Neuigkeiten * Das erste Kapitel aus der Sicht von beiden * Das 4. Kapitel ist kurz, aber es zählt ja die Qualität
Kapitel 4 (Amys und Tobias Sicht):
Tobias Amy und ich entfernten uns voneinander. Je weiter sie von mir entfernt war, desto mehr vermisste ich ihr Gesicht, ihre Haare, ihre Seele. Eben alles an ihr. Der Schulgang war leer – Was ja eigentlich klar war, da alle schon im Unterricht waren. Ich eilte den Gang entlang, so schnell, das ich kaum die Details im Gang wahrnahm – Ich sah alles nur verschwommen an mir vorbeiziehen. Ich befand mich in Haus 2, wo Amy Unterricht hatte. Unsere Schule bestand nämlich aus 3 Häusern – Die zwei siebten Klassen hatten in verschiedenen Häusern Unterricht. Ich musste in Haus drei. Ich war am Ende des Ganges angekommen und stieß die Tür auf. Ein leichter Windzug – warm und frühlingshaft – begrüßte mich, als ich eine steinerne Treppe runterrannte. Doch – Ich war noch nicht weit gekommen, da stolperte ich und fiel hin. Einen Moment lang sah ich nur schwarze Sterne. Dann klärte sich meine Sicht wieder und mir wurde der Schmerz bewusst. Er durchzuckte meinen ganzen Körper, schien Feuer in ihm ausgesät zu haben. Mein Blick fiel auf mein Bein - es tat am meisten weh. Ich zog das Hosenbein etwas nach oben, war bereit, etwas Schlimmes zu sehen. Nein. Es war noch viel schlimmer, als ich gedacht hatte. Mein Bein war von blauen Flecken übersäht, aus einer großen Wunde floss dickes, warmes Blut – Das war also das, was sie Feuer brannte – und als ich versuchte, mein Bein zu bewegen spürte ich, dass es gebrochen war. Mein anderes Bein war noch in Ordnung – Es hatte nur ein paar Schrammen und blaue Flecken abbekommen. Auch mein Kopf tat weh und meine Hand wanderte dorthin. Eine Platzwunde. Na super dachte ich, als meine blutverschmierte Hand betrachtete. Erst jetzt realisierte ich, was gerade passiert war. Ich konnte hier nicht weg. Ich würde hier bleiben müssen, warten bis mich jemand findet. Aber wer sollte mich finden? Und dann kam mir ein Geistesblitz. Mein Handy! Ich konnte Amy Bescheid sagen. Vielleicht kann sie ja kommen, dachte ich. Wo ist das verdammte Teil eigentlich? Ich sah mich nach meinem Rucksack um und entdeckte ihn ungefähr einen Meter neben mir. Na toll. Mit einer großen Anstrengung schaffte ich es, mich zu bewegen. Ich kramte kurz in meinem Rucksack. Das Handy hatte noch nicht Mal einen Kratzer. Endlich hatte ich mal Glück. Mühsam tippte ich eine kurze SMS an Amy. Ich versuchte, nur wenige Worte zu verwenden.
Bin hingefallen. An der Treppe zwischen Haus zwei und drei.
Das war das einzige, ich so zustande brachte. Ich sendete die SMS ab und betete im Stillen, dass sie es lesen würde. Und ich hoffte, dass mein Gebet erhört werden würde. Danach war mir so schwindelig, ich hatte starke Kopfschmerzen und alles begann sich auf einmal zu drehen. Und dann wurde mein Blickfeld schwarz und ich verlor das Bewusstsein.
Ich machte gerade meine Englischaufgaben, als mein Handy leise vibrierte. Unauffällig holte ich es aus meiner Hosentasche und schaute auf das Display. Eine neue SMS von Tobias. ich öffnete sie und las sie voller Schrecken. O mein Gott, nein. Das kann nicht wahr sein. Mein Magen zog sich zusammen. Nein, das kann nicht wahr sein. Ich verneinte es nochmal, obwohl das nichts änderte. Ich streckte und die Lehrerin nahm mich dran. „Darf ich kurz auf die Toilette?“ Fragte ich knapp. „Kann das nicht warten?“ Fragte sie mich und schaute mich dabei fragend an. „Nein, ich muss ganz dringend.“ Die Lehrerin erteilte mir augenrollend ihre Erlaubnis und kurz nach dem die Tür hinter mir ins Schloss gefallen war, rannte ich auch schon – getrieben von Panik – los. Kurze Zeit später – Es hatte ungefähr nur 2 Minuten gedauert – stieß die Tür aus und befand mich am Ansatz der Treppe. Und ich wäre fast gestorben vor Angst. Er lag dort, blutend, zitternd unter Schmerzen und ohne Bewusstsein. Als ich ihn so sah, wurde mir fast schlecht. Was sollte ich machen? Den Krankenwagen rufen? Nein. Dann würde Frau Schmid, meine Englischlehrerin gleich wissen, wo ich gewesen war. Und dann kam mir eine Idee: Ich bringe ihn ins Sekretariat und sage, dass er bewusstlos und blutend im Gang gelegen hat. Guter Plan. Ich schnappte mir seinen Rucksack und legte sein Handy wieder rein, warf mir den Rucksack auf den Rücken und nahm Tobias behutsam und sanft in beide Hände. O mein Gott – ich zitterte am ganzen Körper. Hoffentlich konnten sie ihm helfen. Und dann rannte ich zum Sekretariat.
Frühlingsblüte Katze des SternenClans
Alter : 24 Beiträge : 1551 Anmeldedatum : 17.06.11 Ort : irgendwo im niergendwo .... oder doch wo anders?? ich habe keine Ahnung
Thema: Re: Geschichte noch ohne Namen (Neu! 4. Kapitel!) Mo Sep 24, 2012 7:36 pm
ich finde es super.Mach weiter so.Es ist sehr spannend,und ich kann nur hoffen,das du bald die Fortetzung reinstellst ;)
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Thema: Re: Geschichte noch ohne Namen (Neu! 4. Kapitel!)