Charakterbeschreibungen
Name: Filou
Alter: 1 Blattwechsel (ein Jahr alt)
Geschlecht: ♂
Clan: /
Rang: junger Krieger
Charakter: sorglos, abenteuerlustig, mutig, freundlich, treu, ausdauernd
Fellfarbe: hellbraun mit dunklen Sprenkeln
Augenfarbe: grün
Sonstiges: schneller Läufer, muskulöser Körperbau
Name: Schimmerpfote -> Schimmerauge
Alter: 11 Monde (fast ein Jahr alt)
Geschlecht: ♀
Clan: WolkenClan
Rang: junge Kriegerin
Charakter: sanft, schlau, freundlich, loyal
Fellfarbe: weiß
Augenfarbe: eisblau
Sonstiges: auffallend hübscher Schweif, es fehlt ein Stück des rechten Ohres
Name: Regenstern
Alter: 54 Monde (4 ½ Jahre alt)
Geschlecht: ♂
Clan: WolkenClan
Rang: Anführer
Charakter: klug, treu, gerecht
Fellfarbe: silbergrau gestreift
Augenfarbe: gelb
Sonstiges: groß
Name: Kohleschweif
Alter: 38 Monde (3 Jahre und zwei Monate alt)
Geschlecht: ♀
Clan: WolkenClan
Rang: Zweite Anführerin
Charakter: treu aber misstrauisch, zurückhaltend, gerecht
Fellfarbe: hellgrau
Augenfarbe: orange
Sonstiges: klein, kohleschwarzer Schweif
Name: Tannenherz
Alter: 13 Monde (1 Jahr und 1 Monat)
Geschlecht: ♂
Clan: WolkenClan
Rang: Krieger
Charakter: stolz, aufschneiderisch, misstrauisch, aggressiv
Fellfarbe: dunkelgrau
Augenfarbe: orange
Sonstiges: Mentor von Nebelpfote, ist in Schimmerpfote verliebt
Name: Eispfote -> Eisblume
Alter: 11 Monde (Fast ein Jahr alt)
Geschlecht: ♀
Clan: WolkenClan
Rang: junge Kriegerin
Charakter: besorgt, ängstlich, freundlich
Fellfarbe: hellgrau mit weißen Flecken
Augenfarbe: eisblau
Sonstiges: Schimmerauges Schwester, ihr fehlt ein Stück des Schwanzes
Kapitel 1:
Die Spur
Der Mond stand hoch am Himmel. Es war eine klare Frühlingsnacht im fünften Mond des Jahres und Fledermäuse flogen leise fiepend umher. Ein kleiner Kater zwängte sich durch die Katzenklappe seines Zweibeinernests und sah sich um. Alles war wie immer. Der Flieder duftete süßlich und das Bächlein plätscherte leise und unscheinbar. Filou durchquerte gemächlich den Garten und sprang auf den Zaun. Vor ihm breitete sich eine Lichtung umringt vom Wald aus. Er schnupperte in der Luft und nahm einen schalen Geruch auf: den einer Maus. Leise ließ er sich auf die andere Seite des Zaunes fallen und folgte der Duftspur der Maus. Die Spur lenkte ihn über einen schmalen Donnerweg und durch das Gras dahinter, bis ins schützende Unterholz des Waldes. Noch einmal prüfte er die kühle Luft und versuchte die Maus zu orten. Da war sie. Filou konnte sie nicht sehen, aber er konnte ihr kleines Herz schlagen spüren und ihren verführenden Duft wahrnehmen. Sie hockte seitlich verborgen hinter einem Farngebüsch. Filou ließ sich in Kauerhaltung fallen und zog sich leise an das Gebüsch heran. Der Wind stand gut und wehte seinen Geruch von der Maus weg. Noch einmal prüfte der Kater die Luft. Die Maus hatte ihre Position nicht verändert. Filou machte sich zum Sprung bereit. Sorgfältig wartete er den perfekten Zeitpunkt ab und drückte sich kraftvoll ab.
Kapitel 2:
Die Entdeckung
Der Farn raschelte, als er durch die Blätter brach und den kleinen Körper mit den Krallen in die Luft schleuderte. Schnell tötete Filou die Maus mit einem Biss ins Genick. Doch etwas lenkte ihn ab. Nicht weit entfernt führte ein Loch in den Boden hinein. Schnell verscharrte er die Maus und ging der Sache auf den Grund. Er trottete zum Rand des Loches und lugte hinein. Es herrschte völlige Dunkelheit dort drinnen. Vorsichtig schnupperte Filou in die Öffnung hinein. Er roch kalte Erde und spürte einen kühlen Luftzug. Das ist ein Durchgang, dachte er. Also wohnt kein Tier darin. Vorsichtig setzte er eine Pfote in das Loch hinein und drückte die Erde. Sie gab nicht nach. Unsicher setzte er eine Pfote nach der anderen in das Loch, bis nur noch sein Schwanz außerhalb der Öffnung war. Er drehte sich um und überlegte, ob er es wagen sollte, den Tunnel zu benutzen. Was soll schon Schlimmes passieren, dachte er und zuckte die Schultern.
Kapitel 3:
Der Kampf
Die Dunkelheit hatte Filou völlig verschluckt. Er konnte nichts sehen und ließ sich nur von seinem Tastsinn leiten. Er lief schon seit Stunden, wie es ihm vorkam. Aber er wusste, dass das nicht stimmte. Die Luft hier unten war warm und stickig. Er fühlte sich äußerst unwohl und von den Wänden bedrängt. Als Filou den hellen Fleck am Ende des Tunnels sah, beeilte er sich und fing an zu rennen. Gleich bist du draußen, aus dieser doofen Höhle, dachte er voller Freude. Filou sog die kühle Nachtluft ein und war froh, dem stickigen Tunnel entkommen zu sein. Kaum hatte er einmal tief durchgeatmet, traf ihn etwas mit einer solchen Wucht, dass er umgeworfen wurde. Krallen drangen unter sein Fell und zerkratzten ihm den Rücken. Filou wand sich hin und her, bis er seinen Angreifer erkennen konnte. Es war eine Kätzin mit weißem Fell und eisblauen Augen, etwa in seinem Alter. Wütend fuhr er die Krallen aus und schlug um sich. Er spürte, wie seine Krallen über das Fell der Kätzin kratzten und wie sie verzweifelt versuchte, ihren Bauch aus der Reichweite seiner Krallen zu bekommen. Die Kätzin ließ ihn los und Filou sah nur noch ihren langen, hübschen Schweif hinter dem Farngebüsch verschwinden. Filou sprang mit gesträubtem Fell auf und fauchte ihr wütend hinterher. Vielleicht kommt sie zurück, dachte er. Oder sie holt Verstärkung.
Kapitel 4:
Die Verfolgung
Ohne groß nach zu denken sprang er ihr hinterher. Sie hatte sich nicht im Farngebüsch versteckt und daraus schloss der Kater, dass sie Verstärkung holte. Er rannte, wie er noch nie in seinem Leben gerannt war und ließ sich nur vom Duft der Kätzin führen. Nach kurzer Zeit tauchte vor ihm der hübsche weiße Schweif auf und erst jetzt bemerkte Filou, wie schnell er rennen konnte. Er war nur noch zwei Fuchslängen von ihr entfernt. Noch einmal zwang er sich dazu, schneller zu rennen und sprang, als er eine Fuchslänge hinter ihr war.
Kapitel 5:
Schimmerpfote
Die Kätzin sah sich um und ihre Augen wurden groß vor Schreck, als der kleine Kater auf ihr landete und sie mit seinen kräftigen Pfoten zu Boden drückte. Verwundert bemerkte Filou, dass er keine Angst empfand. Strampelnd versuchte die Kätzin, sich frei zu machen.
„Hey, du kannst mich los lassen! Ich laufe nicht weg“, rief sie. Filou überlegte, ob er sie loslassen sollte. Kaum hatte er seinen Griff gelockert sprang die Kätzin auf und stand ihm Schwanz wedelnd gegenüber. „Wer bist du?“ fragte sie unsicher. Filou musterte die kleine Kätzin genauer und stellte fest, dass ihr ein Teil des rechten Ohres fehlte. Außerdem hatte sie einen wunderbar langen Schweif und sie war sehr hübsch. Als sie bemerkte, dass Filou sie beobachtete, fauchte sie und zuckte mit den Ohren. Verlegen sah er weg und antwortete. „Mein Name ist Filou. Und wer bist du?“ fragte er ruhig. „Wieso hast du mich angegriffen?“ Die Kätzin setzte sich hin und leckte ihre Pfote. „Ich heiße Schimmerpfote. Was machst du hier?“ Filou mochte Schimmerpfote immer mehr und konnte seine Augen kaum von ihr abwenden. „Ich weiß auch nicht so recht, was ich hier mache“, sagte er freundlich. „Ich bin durch den Tunnel dort hinten gelaufen. Und dann bist du in mich hineingeknallt.“ Filou nickte in die Richtung, aus der die Beiden gekommen waren. „Wo genau sind wir hier überhaupt?“ fragte er. Schimmerpfote rollte mit den Augen. „Ich habe nicht gefragt, wie du hierher gekommen bist“ sagte Schimmerpfote trotzig. „Wir befinden uns im Territorium des WolkenClans.“ Filou ignorierte die spitze Bemerkung. Stattdessen fragte er wieder bemüht, freundlich zu klingen: „Was ist denn der WolkenClan?“ Er wollte gut bei der hübschen Kätzin ankommen und strengte sich an, möglichst ansprechend auszusehen. Er leckte sein Fell und schnurrte. „Hör auf zu schnurren!“ keifte sie. „Ach komm schon. Wieso diese Anspannung?“ er hörte nicht auf zu schurren und ging stattdessen ein Paar Schritte auf Schimmerauge zu. Sofort sprang sie auf und knurrte bedrohlich. „Bleib auf dem Teppich.“ lachte Filou. Tatsächlich schien sich die kleine Katze etwas zu entspannen. Sie setzte sich und ließ Filou näher kommen. „Erzählst du mir jetzt, was der WolkenClan ist?“ fragte er. Schimmerpfote musterte Filou und entspannte sich nun vollkommen. „Der WolkenClan ist eine Gruppe von wildlebenden Katzen. Die kleinsten Jungen und die Ältesten Katzen des Clans leben alle in Frieden zusammen. Sie jagen um zu überleben und verteidigen ihr Territorium.“ Filou hatte noch nie etwas von diesem WolkenClan-Dingsda gehört, aber es hörte sich interessant an. „Kann jeder in diesem Clan leben?“ fragte er neugierig.
„O nein, natürlich nicht. Nur Katzen, die im Clan geboren sind, können dort leben.“ Filou ließ die Ohren erschlaffen. „Und es gibt keine Möglichkeit, diesem Clan bei zu treten?“ Schimmerpfote blickte ihm in die Augen. Irgendetwas in ihrem Blick veränderte sich und Filou spürte ein Kribbeln im Bauch. Mag sie mich?, dachte er hoffnungsvoll. Was sie als nächstes sagte überraschte ihn. „Vielleicht lässt sich da ja doch etwas machen. Komm mit.“ Sie sprang auf und trottete voraus. Filou folgte ihr mit glänzenden Augen.
Nach kurzem Gehen lichteten sich die Bäume und sie gelangten an einen Bach. Der Mond spiegelte sich verschwommen im Wasser. Schimmerpfote blieb am Ufer stehen und wartete auf Filou. „Bist du dir wirklich sicher?“ fragte sie ernst und eindringlich, als er neben ihr angekommen war. „Natürlich! Wenn ich dann mit dir zusammen leben kann ….“ „Hey!“ rief Schimmerpfote, drehte sich aber um, um ein Schmunzeln vor Filou zu verbergen. „Kommst du jetzt mit, oder was?“ Schimmerpfote war schon wieder weiter gerannt.