Am Vorabend von Weiberfastnacht, am Mittwoch, den 20. 2. 1974, machte sich gegen 18. 45 Uhr eine Frau im Alter von siebenundzwanzig Jahren zu einem privaten Tanzvergnügen auf.
Vier Tage später klingelte sie um fast dieselbe Zeit an der Wohnungstür des Kriminaloberkommissars Walter Moeding, um gegen sich selbst eine Aussage zu machen. [Walter Moeding hatte sich aus dienstlichen Gründen als Scheich verkleidet.] Sie hatte am Vormittag gegen 12. 15 Uhr den Journalisten Werner Tötges in ihrer Wohnung erschossen. Moeding sollte veranlassen, die Tür der jungen Frau aufzubrechen und den toten Mann abzuholen. Außerdem bat sie um ihre Verhaftung, weil sie dort sein wollte, wo auch ihr lieber Ludwig war. Moeding tat, wie ihm geheißen und fuhr die Frau zum Polizeipräsidium, wo er sie in eine Zelle sperren ließ. Eine Viertelstunde später traf er sich mit seinem Vorgesetzten Beizmenne vor ihrer Wohnung, die aufgebrochen wurde und in der man die Angaben der Frau bestätigt fand. Der Erschossene trug ein improvisiertes Scheichgewand, dass er aus einem Betttuch zusammengeschneidert hatte.
Am Aschermittwoch in einem Waldstück westlich der Stadt fand man den Bildjournalisten Adolf Schönner ebenfalls erschossen. Man spekulierte, dass er, genau wie Tötges, ein Opfer der Blum gewesen sein könnte. Doch dieser Verdacht wurde schnell wieder verworfen.
Die ZEITUNG verhielt sich sehr sonderbar nach diesen beiden Morden an ihren Journalisten. Es gab Unmengen Artikel über diese Fälle. Als ob der Mord an einem Journalisten etwas Schlimmeres wäre, als der Mord an einem Bankdirektor, oder –räuber. Die ZEITUNG hielt überzeugt daran fest, dass auch Schönner ein Opfer der Blum war. Zudem hielten sie daran fest, das Tötges nicht erschossen worden wäre, hätte er nur einen anderen Beruf, etwa Bäcker, erlernt.
Die Wohnung von Katharina Blum wurde mittlerweile auf Kosten von Dr. Blorna, der sich durch seinen Freund Hach dazu bevollmächtigen ließ, gesäubert. Blorna ist Arbeitsgeber der Blum.
Tötges wurde mit unangemessen viel Aufwand beerdigt. Schönners Tod und Beerdigung wurden nicht mit so viel Aufmerksamkeit betrieben.
Die Recherchen über die Aktivitäten der Blum während der fraglichen vier Tage stockten erst, als es den Sonntag zu erkunden galt. Blorna hatte Katharina Blum am Mittwoch zwei volle Wochenlöhne in Höhe von jeweils 280 DM ausgezahlt. Einen, für die laufende Woche, und einen, für die Folgende, da er selbst am Mittwochnachmittag mit seiner Frau in den Winterurlaub fahren würde. Katharina Blum hatte den Blornas versprochen, endlich mal etwas zu unternehmen und so hatte sie ihnen freudig mitgeteilt, dass sie an diesem Abend bei einem Hausball bei ihrer Patentante und Vertrauten Else Woltersheim sein würde.
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